Wir segeln und wandern durch die Welt

Aufbruch-Stimmung in Whangarei

Besuch an Bord von Erwin. In aller Frühe, noch vor dem ersten Kaffee, klopft es am Rumpf. Wir stellen uns erst einmal taub, weil wir noch nicht gesprächsbereit sind. Dann ertönt lautes Rufen und erneutes Klopfen ….. sehr hartnäckig. Halb angezogen und unfrisiert schaue ich aus dem Niedergang und begrüße den Mann nur halbherzig begeistert. Er stellt sich als Naval Architect vor, ein Schiffs-Ingenieur aus Deutschland, der seit 48 Jahren in Neuseeland lebt. Erwin hat bereits ein Bein über die Reling geschwungen und fragt, ob er an Bord kommen darf. Ich antworte etwas zögerlich : „Mein Mann liegt noch in der Koje.“ Darauf sagt Erwin nur : „Macht ja nichts.“ Und schwupp …. schon sitzt er bei uns in der Plicht. Na, das ist ja ein Herzchen ! 😉 Im Verlaufe des folgenden Gesprächs werden wir langsam munter. Er ist ein netter Mann, gebildet und schon viel herumgekommen in der Welt. Für sein Alter von Mitte 70 wirkt Erwin außergewöhnlich jung und agil. Nachdem unser Besuch gegangen ist, schauen wir nach unserer Post und finden eine ganz aktuelle e-mail von Jens. Er schreibt uns, dass er einen Naval Architect in Whangarei kennt, nämlich genau diesen Erwin, der uns gerade vor einer halben Stunde verlassen hat. Na sowas – Zufälle gibt es ! Wir staunen immer wieder, was das Leben so an Überraschungen bereithält. 🙂
Anschließend geht es gleich wieder an die Arbeit. Ich behandle weiter die kritischen Stellen am Boot mit Oxalsäure. Danach wird etwas mit weißer Farbe ausgebessert. Wirkt Wunder – der optische Eindruck wird immer besser. 🙂 Thomas klettert hoch oben in den Mast, um die Radar-Schüssel zu demontieren. Ein paar dicke Kabel müssen gezogen werden. Danach kommen die Solar- Paneele und die Windsteuer-Anlage weg. Nun sieht die Walkabout schon ziemlich nackt aus. Bei dem ganzen Gerödel vergessen wir beinahe das Essen. Wie gut, dass es Ludger gibt, der uns einfach so zwei Apfel-Pfannkuchen herüber bringt. Für ihn ist das wahrscheinlich Mittagessen, für uns ist es unser Frühstück. Tolle Überraschung – tut richtig gut. 🙂 René von der Bounty kommt zum Schnacken vorbei. Der sympathische Holländer bringt ein Buch zurück, von dessen Existenz wir gar nichts mehr wussten. René fragt, warum wir nicht zu Sharrons Party kommen. Wir sind zwar herzlich eingeladen, haben aber abgesagt. Wir sind die ganze Woche schwer beschäftigt und haben abends keine Lust mehr auf eine lustige Party mit Dutzenden von Leuten. Als wir am späten Nachmittag schon fast ein Ende in Sicht haben und langsam ans Duschen denken, will Thomas den Motor starten. Aber der Jockel springt nicht an, er sagt keinen Mucks. Ein Blick auf unsere Schalt-Zentrale zeigt, dass wir überhaupt keinen Strom an Bord haben. Alles tot, nichts, nada …. Oh Mann, das können wir gerade gar nicht gebrauchen. Alle weiteren Pläne inclusive Duschen rücken in weite Ferne. Thomas muss noch einmal sein Werkzeug auspacken und in die Backskisten kriechen. Nach einiger Zeit hat er den Fehler gefunden, der Strom funktioniert wieder. Einen kurzen Moment Erleichterung, aber schon bald kommt die Ernüchterung. Der Motor läuft immer noch nicht, keine Regung beim Drehen des Zünd-Schlüssels. Verdammt – das wird jetzt aber echt ärgerlich ! Ich kann keine weiteren Aufregungen mehr gebrauchen, es ist schon alles nervig genug. 🙁 Wie gut, dass Köche so findig sind ( und bei Axel de Boer in die Lehre gegangen sind ). Elektro-Müller bekommt auch dieses Problem relativ schnell gelöst, und der Motor tuckert wieder beruhigend vor sich hin. 🙂 Nun nur noch Aufräumen, ein paar weitere Kartons zu Renate bringen und das Schiff von außen waschen. Dann geht es endlich unter die Dusche und zum Feierabend-Bier auf die Green Duck. 🙂 Ludger hat Annette und Bernd zu Gast, Renate und Martin kommen auch noch spontan vorbei. Es wird wieder ein langer Abend, und wieder ist es weit nach Mitternacht, bis wir zu Hause sind.

Thomas hat einen platten Daumen, den er sich beim Abmontieren zwischen Windsteuer-Anlage und der Bordwand geklemmt hat. Mir schmerzt der Rücken. Ich habe einen Sonnenbrand hinten über dem Hosenbund, genau dort, wo beim Streichen und Putzen an Deck ständig das T-Shirt verrutscht ist. Es ist nur ein 5 Zentimeter breiter Streifen, aber feuerrot und brennt höllisch. Wie doof muss man sein, dass so etwas passiert ? 😉 Wir sind sehr zufrieden mit unserem Werk. Die Walkabout sieht richtig gut aus. Zwei Wochen Arbeit mit Rost-Behandlung und neuer Farbe, dann ist das Boot wieder ein richtiges Schmuckstück. Wer sie jetzt nicht haben will, der ist selber schuld. 😉 Sonntag kommt Steve aus Auckland mit Sohn und Töchterchen zur Besichtigung. Der einzige Interessent, der Ahnung von Stahl-Schiffen hat und sachkundige Fragen stellt. Den Kindern gefällt es offensichtlich, sie haben bereits die Kojen unter sich aufgeteilt. 😉
Wir müssen uns von Martin verabschieden, der mit seiner Dschunkenrigg-Tystie in die Bay of Islands verschwindet. Er ist ein dankbarer Abnehmer für unsere Omnia-Backform.
Montag heißt es, wieder früh aufstehen, denn der Mann vom Zoll ruft um 8.00 Uhr morgens an und sitzt eine halbe Stunde später bei uns im Salon. Bruce ist ein ganz netter Zoll-Beamter, mit dem wir schon einige Male zu tun hatten. Er macht es uns leicht. 🙂 Ein paar Papiere vorzeigen, kopieren, den Kaufpreis unseres Bootes belegen, ein bisschen Geplauder über dies und das …. Am Nachmittag ist unser Anliegen bearbeitet. Wir erhalten eine Nachricht, dass die Einfuhr des Bootes genehmigt wird. Im Anhang gibt es die Rechnung mit einer für uns akzeptablen Summe an Einfuhr-Steuer. Nach Zahlung dieses Betrages müssen wir das Land nicht mehr mit der Walkabout verlassen.
Uns ist es an der Haupt-Pier zu unruhig. Müll-Station, Altglas-Container, Restaurants und Cafés bieten eine ständige Geräusch-Kulisse. Den ganzen Tag werden wir von der Ufer-Promenade gegenüber aus beobachtet. Am Steg selbst ist viel Lauferei von den Besatzungen der Katamarane, die in einer Reihe hinter uns liegen. Wir können jedes Wort der Nachbarn hören, weil uns keine 2 Meter von deren Luxusyacht trennen. Deswegen verholen wir nochmals in eine freigewordene Parklücke auf der anderen Seite des Flusses. Viel besser, zudem ist das Wasser hier deutlich sauberer. 🙂 Henning kommt vorbei und bietet uns an, dass wir Kartons auf der Diaethyl zwischenlagern dürfen. Sehr nettes Angebot, aber wir haben unseren Hausrat ja bereits auf der Renahara gut verpackt und gestapelt. Trotzdem freuen wir uns über diese Aufmerksamkeit. Die Hilfsbereitschaft in der Segler-Familie von Whangarei ist enorm groß. 🙂

 

Steve aus Auckland zeigt sich sehr interessiert. Er möchte gerne noch einmal wiederkommen, um das Boot genauer zu inspizieren. Nur zu – die Walkabout hat keine versteckten Mängel. Als nächstes fragt er, wie weit wir ihm mit dem Preis entgegen kommen können. Puh – wir gehen mit dem Preis noch einmal 1.000,- herunter. Noch eine weitere SMS von Steve …. Ob es möglich ist, dass er das Schiff von unten sehen kann ? Sein Wunsch, sich den Rumpf von außen gründlich anzusehen, ist durchaus verständlich. Der Mann versteht etwas von Booten, diesen Eindruck hatten wir von Anfang an. Trotzdem passt es uns nicht besonders, weil wir langsam etwas Zeitdruck bekommen. Ganz spontan einen Krantermin zu bekommen, und das in der Woche vor Weihnachten, wird bestimmt nicht einfach. Die Kosten für Heraus-Kranen, Reinigung des Unterwasser-Schiffes, eine Nacht an Land und noch eine Kran-Stunde, um wieder ins Wasser zu kommen …. Das hatten wir eigentlich nicht geplant, die Rechnung würde wahrscheinlich zu unseren Lasten gehen. Es wäre natürlich super, wenn wir diese Angelegenheit in den nächsten 4 Tagen noch selber erledigen könnten. Kaum haben wir uns dafür entschieden, morgen früh in der Riverside Marina um einen Termin zu bitten, da erreicht uns eine e-mail von einem weiteren Kauf-Interessenten. Ein Italiener, der vor zwei Wochen bereits angefragt hatte und nun gerne zur Besichtigung kommen möchte. So langsam kommt Bewegung in die Sache – es könnte noch spannend werden bis zu unserer Abreise.
Neue Anweisungen der Speditions-Firma, klingt alles ziemlich kompliziert. Anscheinend haben wir die Dutzende von Formularen nicht ordentlich genug ausgefüllt. Das bedeutet viel Mehr-Arbeit, denn alle Kartons ( die ja bei Renate auf dem Boot stehen ) müssen noch einmal in die Hand genommen, neu beschriftet und mit einer genauen Wert-Angabe versehen werden. Thomas fragt telefonisch beim Umzugs-Unternehmen an, um welche Uhrzeit sie die Abholung geplant haben. Blöde Antwort, denn sie werden vorraussichtlich schon morgens früh da sein. Leider unmöglich zu schaffen, da müssen wir schon am Donnerstag jedes einzelne Teil korrekt beschriften und bekleben, danach wieder unter der wasserdichten Plane verstauen und am nächsten Tag mit dem ersten Tageslicht das ganze Zeug an die Straße schleppen. Der Countdown läuft, es ist gerade etwas anstrengend. Ich hätte mir einen ruhigeren Hochzeitstag gewünscht.;)

  


Es gibt natürlich keinen Termin mehr diese Woche, um das Boot aus dem Wasser zu holen. Thomas fragt persönlich in der Riverside Marina. Karl ist freundlich und bemüht, sieht aber leider keine Chance mehr vor Weihnachten. Telefonische Anfragen bei zwei anderen Marinas, die in der Nähe liegen, bleiben ebenfalls erfolglos. Nun muss Steve sich überlegen, ob er die Walkabout ohne Unterwasser-Inspektion kaufen möchte oder nicht. Dann käme noch der Italiener in Frage. Und ein weiterer Interessent ruft an, Jeff aus Christchurch, was auch nicht gerade um die Ecke liegt. Der könnte aber erst im Januar zur Besichtigung kommen.
Thomas hat sich einen Wunsch erfüllt und ein Bierbrauer-Kit samt umfangreichem Zubehör gekauft. Demnächst werden wir damit unser eigenes Bier herstellen und Tobi vom Norderneyer Brauhaus Konkurrenz machen. 😉
Den Dia-Vortrag bei Sharron müssen wir leider absagen. Der Verkauf des Bootes ist uns im Moment wichtiger. Es ist der einzige Abend, an dem Steve aus Auckland Zeit hat. Hoffentlich wird aus dem Deal etwas, damit wir die Walkabout in gute Hände übergeben können.
Mittwoch arbeiten wir von früh bis spät daran, unsere Kartons fertig zu bekommen. Alles muss für den mehrmonatigen Transport richtig gut verpackt und verklebt sein. Jedes Paket wird für die Versicherung mit Inhaltsangabe und Wert versehen. Außerdem braucht die Spedition eine Liste der einzelnen Gegenstände mit genauer Beschreibung und Wertangabe. Es nervt – die Stimmung ist gereizt. 🙁 Thomas bringt unseren Treibanker zum Gebrauchtwaren-Händler. Den haben wir nun 6 Jahre spazierengefahren und uns in regelmäßigen Abständen darüber geärgert, dass er so viel Platz in der Backskiste wegnimmt. Letztendlich sind wir gar nicht so sicher, ob wir ihn im Ernstfall benutzen möchten oder ob ein Treibanker nicht eher kontraproduktiv wirkt. Nun gibt es dafür 40,- Dollar bar auf die Hand, umgerechnet 24,- Euro, auch nicht gerade ein Vermögen. 😉 Neben uns liegt die SY Maya mit Adam ( 7 Jahre ) und Samy ( 4 Jahre ) an Bord. Wir schenken den sehr lebhaften Jungens eine Lupe und ein Stellaroskop, mit dem sie Sterne beobachten und bestimmen können. Postwendend bekommen wir zwei eigenhändig gemalte Bilder und am Abend als köstliche Zugabe noch selbstgebackene Weihnachts-Plätzchen herüber gereicht. 🙂

Donnerstag kommt Steve aus Auckland nach Feierabend, um die Walkabout ganz genau zu untersuchen. Er findet nichts zum Beanstanden, was eine gute Bestätigung für uns ist. Mit dem Kran-Termin vor Weihnachten, das hat ja leider nicht geklappt. Dabei sind wir uns ganz sicher, dass gerade das Unterwasser-Schiff die beste Seite vom Schiff ist. Schließlich haben wir den Rumpf vor unserem Start 2011 gesandstrahlt, allerdings nicht oberhalb der Wasserlinie. Steve krabbelt überall herum und schaut in alle Ecken. Aber er kann sich nicht entscheiden …. Freitag will er uns Bescheid geben.

Der Wecker klingelt schon wieder früh – die letzten Sachen werden eingepackt, Kartons immer höher an Deck gestapelt. Nun können wir noch nicht mal mehr Kaffee kochen auf dem Boot. Margret und Henning von der Diaethyl haben Erbarmen und bringen uns ein Frühstücks-Tablett mit vielen leckeren Sachen ‚rüber. So eine gute Idee – das Essen vergisst man leicht bei der vielen Arbeit. Tausend Dank ! 🙂 Pünktlich um 9.00 Uhr kommt die Spedition mit zwei fixen Jungs. Wir haben uns bei der Angabe der abzuholenden Sachen total verschätzt. Wir hatten einen Kostenvorschlag für 15 Kartons erfragt. Insgesamt stehen da jetzt 39 Kartons, außerdem unser schwerer Anker, die Windsteuer-Anlage, das Kayak, das Banana-Dinghi, die Paddel, diverse Bretter und Einzelteile. Wir hoffen mal, dass dieses die Rechnung und die Versicherungsprämie nicht zu sehr in die Höhe treibt. Klappt alles super ! 🙂 Am Mittag bieten uns die netten Schweizer Nachbarn von der Maya ein warmes Mittagessen an. Alle sind total lieb mit uns. Wahrscheinlich sieht man uns an, dass wir gerade ordentlich gestresst sind. Wir warten ….. und warten ….. und warten den ganzen Tag auf eine Nachricht von Steve. Keine e-mail, keine SMS, er meldet sich überhaupt nicht mehr. 🙁 Irgendwann können wir nicht mehr auf eine positive Kauf-Entscheidung hoffen. Wir müssen noch vor den Feiertagen unbedingt die Rechnung vom Zoll bezahlen. Mit zwei verschiedenen Kreditkarten reizen wir unsere Konten aus, heben zunächst Bargeld vom Automaten ab und zahlen dann knapp 1000,- NSD an den Customs Service. Damit ist die Walkabout offiziell eingeführt und darf theoretisch ewig in Neuseeland bleiben. Abends entspannen wir uns beim Mongolen : All You Can Eat – Buffet . Man gönnt sich ja sonst nichts. Außerdem können wir nicht mehr kochen an Bord, denn die Spedition hat unseren gesamten Hausrat mitgenommen. Wir haben noch nicht einmal mehr eine Bettdecke, nur einen Schlafsack. Kaffeetassen ( wichtig !) haben wir uns von der Diaethyl geliehen.
Spät um 22.00 Uhr klopft es an der Bordwand. Da steht Sharron, unsere Freundin und gute Fee der Marina, mit ihren Eltern. Ian und Catherine sind beide bereits über 80, aber noch total fit. Sie wohnen weit unten im letzten Viertel der Südinsel. Kurz vor Beendigung des Te Araroa Trails waren wir bei den Beiden in Otautau zu Gast und konnten volles Programm ihre Gastfreundschaft genießen. Ein süßes altes Ehepaar – wir freuen uns, dass sie uns kurz besuchen kommen. 🙂

Samstag heißt es Abmelden und Bezahlen in der Marina. Sharron bietet uns unglaublich günstige Konditionen an. Sie ist einfach ein Schatz ! 🙂 Während wir da stehen und quatschen, kommen die netten Holländer von der Bounty herein und erzählen von ihren weiteren Plänen, dem neuen Enkelkind, von der Tara in Japan ….. Pauline und René kennen wir bereits seit dem Festival in Tonga vor 2 Jahren. Oder waren es die Gambier Inseln vor 3 Jahren ? Die Zeit verfliegt, manchmal bekommen wir Menschen und Orte nicht mehr richtig sortiert. Auf jeden Fall gehören diese Beiden zur Kategorie „supernett“. Man könnte ewig stehenbleiben und reden, reden, reden. Catherine, die Mutter von Sharron, bringt ein paar Sachen vorbei. Auch mit ihr gibt es selbstverständlich ein weiteres Plauder-Viertelstündchen. Um 16.00 Uhr noch ein letzter Termin, dann wollen wir duschen und los.
Unsere Koffer und Rucksäcke bringen wir auf die Renahara. Martin von der Tystie ist auch wieder da. Wir kommen natürlich nicht so schnell weg, weil wir zwei Flaschen vom selbstgebrauten Bier trinken müssen. 😉 Auf dem Rückweg bringen wir die geliehenen Kaffeetassen zur Diaethyl zurück und können uns nicht gegen eine Einladung zum Abendessen wehren. Es gibt frisches selbstgebackenes Brot mit Allem, was das Herz begehrt. Henning und Margret leben auf einem Katamaran, da ist Platz für zwei Kühlschränke und eine Gefriertruhe. Auch auf der Diaethyl wird selber Bier gebraut. Lecker – und günstig, wenn man die Start-Utensilien einmal gekauft hat. 🙂
Ich bekomme eine ausgedehnte Boots-Führung, die so lange dauert, bis Thomas zum Aufbruch drängt. Wir müssen vor 19.30 Uhr unter der Auto-Brücke hindurch passiert haben, denn dann ist für heute Feierabend. Wir schaffen es so gerade noch 5 Minuten vorher und kommen trotz Niedrigwasser sauber zum Kissing Point. An einer Stelle im Fahrwasser zeigt das Echolot nur noch 1,60 Meter an. Wir haben 1,70 Meter Tiefgang, aber es passt. Unser Boot wird sicher vertäut, den Rest werden wir morgen erledigen. Müssen noch eine halbe Flasche Bacardi und dazu 2 Liter Cola leeren. Nach den verschiedenen selbstgebrauten Bieren wird es ein lustiger letzter Abend auf der Walkabout. 😉
Am Morgen des 24. Dezember erledigen wir die restlichen Arbeiten am Schiff. Renate ist so lieb und holt uns um 7.30 Uhr mit dem Auto ab. Wir sind noch einmal zum Frühstück auf der Renahara eingeladen. Ja, wir werden so richtig verwöhnt. 🙂 Vielleicht sollten wir doch länger bleiben ? 😉 Die Bus-Buchung hat nicht geklappt, aus welchen Gründen auch immer. Zum Glück merken wir das eine Stunde vor der Abfahrt und können noch zwei Plätze mit einer anderen Linie ergattern. Puh – Glück gehabt ! 🙂 Renate bekommt Schlüssel und Papiere vom Boot, sie wird sich in Zukunft um die Walkabout und mögliche Kauf-Interessenten kümmern. Dank ihrer Hilfe haben wir wieder eine Sorge weniger und können uns jetzt entspannen. Thomas macht eine kleine Verabschiedungs-Runde, tauscht die e-mail-Adressen mit der Star Appeal aus und überreicht unseren netten Nachbarn von der Maya eine Karte von unserer Heimat-Insel. Dann wird es höchste Zeit ! Segler-Freundschaften gehen oft schon nach wenigen Tagen getrennte Wege, aber die Welt ist rund. Leider haben wir auch nicht mehr die Zeit gefunden, unsere Freunde in der Bay of Islands zu besuchen. Aber wir sehen uns sicherlich irgendwann wieder. 🙂
Der Abschied in Auckland verläuft kurz und schmerzlos. Kaum stehen wir an der Bushaltestelle, da kommt bereits der Bus zum Flughafen. Thomas ist jetzt auf dem Weg zur Lojan nach Tahiti. Ich werde die Weihnachtstage alleine in Auckland verbringen und habe am 26.12. einen Platz im Nachtbus nach Wellington gebucht. Dort treffe ich mich auf der Fähre mit Nina und Fabian. Mit der Interislander Ferry geht es hinüber zur Südinsel von Neuseeland, wo wir den Queen Charlotte Track starten.