Wir segeln und wandern durch die Welt

Nadi und Lautoka – City 08.09 – 14.09.2016

Nadi – Oberste Priorität nach 5 Wochen ohne Supermarkt : Essen. Gleich danach kommt der Kaufrausch. Besonders angetan hat es uns das riesige Angebot an frischem Obst und Gemüse auf dem Markt. Papayas, Mangos und Ananas sind reif. Die Tische der Händler biegen sich unter den Bergen von süßen Früchten. Nur Bananen sind dank Hurricane Winston immer noch rar und teuer. Auch den Handicraft-Market können wir nach so langer Abstinenz nicht einfach links liegen lassen. Wir schlendern von Stand zu Stand und lassen uns gerne überreden. Schließlich erstehen wir mehr Souvenirs als während unserer gesamten bisherigen Reise, auf jeden Fall mehr als nötig. Es sind einige schöne Stücke dabei, traditionelle Handwerkskunst, z. B. kaufe ich zwei Tapas, einen geflochtenen Fächer, Holzschnitzereien. Die Preise sind zu Beginn unseres Rundganges touristisch hoch, aber mit viel Zeit und Geduld werden die Artikel dann um mehr als 50 % günstiger. Gehandelt wird wie auf dem türkischen Basar.
Dieses Mal sind wir auch auf einen Besuch im größten hinduistischen Tempel eingerichtet. Wir haben Sulu, Hemd, langes Kleid und Schultertuch dabei und dürfen die prachtvolle Anlage von innen besichtigen. Sehr farbenprächtig und beeindruckend ! Zurück in der Vuda Marina gibt es einen Obstsalat vom Feinsten, danach eine saubere Dusche mit warmem Wasser. In Nadi haben wir die DVD “ Castaway “ besorgt und können uns am Abend den Film über die einsame Insel ansehen, von wo wir erst an diesem Morgen gestartet sind.
Am 12.09. kommt pünktlich um 7.30 Uhr unser Taxi. Leider ist unser Fahrer Ali krank, aber er hat einen Kollegen geschickt. Dieser ist allerdings nur halb so nett. Während Ali beim Abholen ohne zu murren mehr als eine Stunde am Flughafen gewartet und in der Zeit ein Nickerchen gemacht hat, besteht dieser Taxi-Fahrer auf einer Wartedauer von höchstens 30 Minuten. Und er lässt uns während des gesamten Check-In-Vorgangs im Flughafen-Gebäude nicht eine Minute aus den Augen, so als hätte er Angst, dass wir uns ohne zu Bezahlen aus dem Staub machen.

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Lautoka – Zunächst einmal warten die üblichen Arbeiten auf uns. Hintereinander werden drei Maschinen Wäsche gewaschen und getrocknet, die Betten frisch bezogen, das Boot von innen geputzt. Unsere Wassertanks sind leer, Auffüllen können wir hier bequem mit Schlauch vom Steg. Eine Gasflasche muss zum Befüllen zur Gas-Station gebracht werden, die aber gleich um die Ecke liegt und zu Fuß gut erreichbar ist.
In Lautoka findet zur Zeit das Sugar Festival statt, das ist eine Art Kirmes mit Fahrgeschäften ( uralt ) und unzähligen Fress-Buden. Mir ist es hier zu rummelig, und auf einheimische Küche habe ich auch überhaupt keinen Appetit mehr. Samstag gibt es neben dem großen Wochenmarkt einen Flohmarkt, wo überwiegend gebrauchte Textilien und Topfpflanzen angeboten werden. Ich kaufe im Second-Hand-Laden eine feine Bluse für Sarah sowie ein paar Röcke und Kleidchen für ihre Töchter. Thomas lässt für die Familie einige DVDs brennen, gewünscht waren Kinderfilme und Fidschi-Spielfime. Es gibt nur einen einzigen Fernseher im Dorf, das übliche Unterhaltungsprogramm am Wochenende in der guten Stube läuft mit immer denselben DVDs. Für unsere Freunde Sarah und Nix lassen wir ein Dutzend Fotos entwickeln, die wir beim ersten Aufenthalt geschossen haben. Sarah besitzt ein altes Handy, aber der Akku ist kaputt und somit ist es völlig nutzlos. Thomas hat sich die Typenbezeichnung aufgeschrieben und kauft das passende Akku. Außerdem besorgen wir eine Lesebrille in der gewünschten Stärke für die doofe Tante, auch wenn wir die nicht mögen. Nützt ja nichts, denn sie ist die Frau vom Dorfchef, und wir brauchen seinen Segen, wenn wir uns nochmal ein paar Tage in Yasawa-I-Rara aufhalten möchten.
Am Sonntag macht neben uns ein großer Motor-Katamaran fest, der uns das Licht und beinahe die Luft zum Atmen nimmt. Aber dafür ist das Eigner-Ehepaar sehr nett. Da sie am Dienstag zurück nach Auckland fliegen, muss der Kühlschrank leergeräumt werden. Sie schenken uns den ganzen Kram, und so kommen wir in den Genuss ganz besonderer Lebensmittel, die wir uns sonst nicht leisten würden. Räucherlachs, Camembert, Parmesan, Hüttenkäse, 10 probiotische Joghurts, verschiedene Dips und Saucen, Wraps, einen halben Rotkohl, zwei Papayas. Alles leckere Sachen, die wir schnell wegessen müssen, da wir ja keinen Kühlschrank auf der Walkabout haben. Als Zugabe reichen die neuseeländischen Nachbarn noch drei angefangene Flaschen Wodka, Gin und Likör von Boot zu Boot. Toll – wir freuen uns und machen ein Festessen !

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Ich wage mich zu einem Friseur. Bin bereits mehrere Tage um die zahlreichen Hairdresser herumgeschlichen und habe mich nicht hineingetraut. Die sind üblicherweise im Hinterhof und meistens in Verbindung mit einem Schneider, DVD-Verleih oder Handy-Laden. Lange Holzbänke im Inneren, auf denen immer nur Männer sitzen und warten ….. Nein, ich gehe in einen Beauty-Salon, natürlich nicht ohne vorher nach dem Preis gefragt zu haben. Für Haarschnitt und Kosmetik zahle ich insgesamt umgerechnet 12,- Euro. Da kann man nicht meckern, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es ist nur eine kleine Korrektur nötig, weil eine Seite länger ist als die andere.

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Wir möchten noch eine Wanderung mit Rucksack und Zelt im Koroyanitu Nationalpark machen, dafür benötigen wir allerdings schönes Wetter in den Bergen. Danach soll es noch einmal an der Westküste Viti Levus hinaufgehen. Jetzt, wo wir wieder alleine an Bord sind, können wir längere Etappen planen und eventuell sogar noch die östlichen Inseln der Lau-Gruppe besuchen. Großeinkauf im Supermarkt, damit wir die nächsten vier Wochen unabhängig sind. Für unsere Familie in Yasawa-I-Rara besorgen wir zusätzlich einen Sack mit 10 Kilo Mehl, 5 Kilo braunen Zucker und 5 Liter Pflanzenöl als Mitbringsel. Wir werden also auf jeden Fall noch einmal zur nördlichsten Insel der Yasawas segeln, um unsere Sachen dort abzugeben. So langsam neigt sich die Fidschi-Zeit dem Ende zu, uns bleibt nur noch ein Monat in dieser Saison. Ab Mitte Oktober werden wir dann auf ein Wetterfenster für die Rückfahrt nach Neuseeland warten, wo wir die Walkabout für etwa ein Jahr parken werden.