Wir segeln und wandern durch die Welt

Vatia Beach 27.07. – 29.07.2016

07

Am Nachmittag hatten wir eine Begegnung der besonderen Art. Direkt neben unserem Boot schwamm eine ca. 1,50 Meter lange Gelblippen-Seeschlange. Diese Schlangen werden auch Nattern-Plattschwanz genannt und sind sehr hübsch gezeichnet in hellgrau mit schwarzen Querbaendern am ganzen Körper. Sie kommen im gesamten Süd-Pazifik vor, sind hochgiftig, aber in der Regel nur nachtaktiv. Ein Zusammentreffen im Wasser ist damit so gut wie ausgeschlossen. Eigentlich wollten wir vor dem Resort Vatia Beach den Anker werfen – stattdessen sitzen wir seit 16.00 Uhr auf einem Felsen fest. Trotz Ausguck vorne am Bug – das Wasser war von gleichmäßiger Farbe, keine Schaumkronen, keine Kräuselwellen, absolut nichts Auffälliges zu sehen. Wie gut, dass wir ein solides Stahlboot haben. Bin dann mit dem Dinghi an Land gepaddelt und habe Bier geholt. Man muss ja das Beste aus der Situation machen. Eine Tuete Chips ist auch noch da – Party perfekt. Niedrigwasser ist um 18.30 Uhr – wir werden wahrscheinlich so gegen 22.00 Uhr freikommen, dann auf unserer Kurslinie ein Stück zurück fahren und vor dem Strand den Anker für die Nacht ausbringen. Pos.: 17•25.406 Süd und 177•44.995 Ost = Felsen, bitte nicht nachmachen ! Schon kurz nach 21.00 Uhr schwimmt die Walkabout wieder. Etwas weiter entfernt vom Land möchten wir gerne bleiben, aber wir benötigen mehrere Versuche. Unser Anker will in dem weichen Treibsand-ähnlichen Modder ( habe ich beim Anlanden mit dem Dinghi zwischen den Zehen gehabt ) nicht halten. Endlich packt der Haken, das Boot steht in Park-Position. Auf 5 Meter Wassertiefe und mit 40 Meter Ankerkette dazu fühlen wir uns ganz gut. Stellen zusätzlich noch den Anker-Alarm ein, der dann auch prompt mitten in der Nacht losgeht. Der Wind hat enorm zugelegt, und heftige Böen pfeifen um uns herum. Also, die geschützten Ankerplätze haben wir bis jetzt noch nicht gefunden.

0405

Am nächsten Morgen findet endlich der gemeinsame Landgang statt. An der Rezeption werden wir sehr nett empfangen und melden uns zum Abendessen an. Die Anlage ist ein Eco-Resort, nicht schicki-micki für die Reichen, sondern eher für Alternativ-Urlauber konzipiert. Vernünftige Preise, Produkte aus eigenem Anbau, sehr umweltbewusst. Uns erinnert es an einen Campingplatz oder Backpackers- Hostel mit einfach eingerichteter Gemeinschaftskueche und grossem Sozial-Raum. Spannende Wanderwege gibt es hier nicht, wir laufen lediglich 5 Kilometer auf einer staubigen Piste bis zur Hauptstrasse und zurueck. Am Rande stehen ein paar Haeuser, links und rechts mehr Kühe als Menschen. Das „special dinner“ findet um 19.00 Uhr zusammen mit den Hausgästen statt. Es gibt Huhn, Fisch, gefüllten Spinat und Taro aus dem Erdofen. Schon am Nachmittag konnten wir dabei zusehen, wie die Grube ausgehoben und zum Anfeuern vorbereitet wird. Das Essen schmeckt gut, wenn auch alles mit leichtem Rauchgeschmack behaftet ist. Ein netter Abend mit interessanten Gesprächen. Ein junges Paar Mitte Zwanzig ist bereits seit 9 Monaten mit einem “ Around the World “ – Ticket unterwegs. Unter Anderem 7 Monate mit einem gemieteten Campervan durch Australien, danach Neuseeland, jetzt 2 Wochen Badeurlaub auf Fidschi, danach Indonesien …. Bei der Vorstellung, was denen diese Reise kosten wird, wird uns ganz schwindelig. Von dem Geld koennen wir wahrscheinlich 5 Jahre lang auf einfachem Niveau reisen. Zum Abschluss des Abends wird auf der Terrasse aus einer großen Schüssel das Traditions-Getränk Kava serviert. Ein kleiner Fidschi-Sprachkurs gehört ebenfalls dazu. Wir haben einen richtig lustigen Abend im Vatia Beach Resort erlebt – unbedingt empfehlenswert, weil dieses Programm nicht für den Massen-Tourismus entwickelt wurde.

08

2 Kommentare zu “Vatia Beach 27.07. – 29.07.2016