Der Motor läuft. Heute keine Sonne, und der Wind schwächelt. Ein bisschen weniger Geschaukel, weil die Dünung noch da ist.
Nun gehe ich off. Manöver…. anderer Bug und Warten auf ein bischen mehr Wind.
Gerade ist der Schnappschäkel von der WSA gerissen. Der die Rolle mit dem Bändsel verbindet. Aber nichts davon gehört, das ist im Getöse der Welle untergegangen, die uns in die Seite geknallt ist. Ich konnte dem Schäkel noch nicht mal tschüss sagen. Der liegt nun auf dem Meeresgrund und wird von den Fischen begafft.
Ich bin in der Seattle Zeitzone, das ist in Ensenada genauso.
Ja, ich schlafe wirklich viel. Also gegen 21 Uhr fange ich an, so bis 8 oder 9 Uhr.
Aber mittendrin 2 Stunden Wache. Letzte Nacht von 2 bis 4.
Verkehr ? Nein, nichts was näher als 15 sm kommt. Der Wind ist unbeständig.
TIP ist wie die cruising lisence. Damit darf man das Boot 10 Jahre im Land lassen, ohne es steuerlich einzuführen. Also praktisch eine befristete Einfuhr.
Die erste Etappe neigt sich dem Ende zu. 350 sm noch. Dienstag so in etwa werde ich in Ensenada ankommen. Lange werde ich nicht bleiben. Eigentlich halte ich dort nur zur Einreise. Immigration, Zoll usw. Am liebsten würde ich durchfahren. Ausruhen muss ich nicht. Proviant habe ich genug, und schließlich sind es nochmal 2 Wochen bis zum Ziel.
Gestern habe ich einen Albatros gesehen. Und die Delfin-Bande belagert mich täglich.
Ich werde gleich wieder auf den anderen Bug wechseln. Der Wind sieht besser aus, wenn man nicht zu nahe an die Küste kommt.
Die eine oder andere Extrameile gibt es so bestimmt.
Das sind die Schlupflöcher auf dem Weg bis zum südlichsten Punkt. Bis dahin soll noch der NW Wind vorherrschen. Also lässt sich die letzte Etappe segeln, ohne Gefahr in schlimmes Wetter zu geraten.
Meine Erlebnisse beschränken sich auf’s Lesen. Das geht wirklich stundenlang. Gestern ein bisschen in den Vorräten gewühlt und sortiert. Habe angefangen, die Lebensmittel zusammen zu stellen, die auf uns warten sollen. Schon wieder ein grauer Tag – der 4.te oder 5.te in Folge. Was ja nicht schlimm ist, aber ich habe mit mehr Sonne gerechnet.
Die Bande ist gestern nicht mehr aufgetaucht, ich habe wohl ihr Revier verlassen.
Ich mag motoren nicht.
Versuche mir jetzt Frühstück warm zu machen. Der Wind wird noch ne Weile auf sich warten lassen.
Ich habe alles auf Navionics.
Mir geht es prima, und wenn ich höre, wie es bei dir läuft erst recht.
Ich fühle mich hier wirklich wohl und könnte auch ohne Stopp weiter.
Eine kleine Eule ! Was hat die hier zu suchen ?
Der schwache Wind ist nervig. In der Nacht okay, denn so lässt es sich schön pennen, auch wenn man keine Strecke macht.
Bin heute um 6 aufgestanden, aus dem Tiefschlaf geweckt. Kontrollrunde gemacht, wieder hingelegt und schön eingerollt. Dann gleich wieder aufgestanden. Genug geeiert, erstmal ein paar Meilen machen. Motor an und ab durch die Mitte.
Jetzt läuft der Motor dazu. Und ich kann mal ein paar Minuten steuern lassen, aber das geht nicht lange.
Mit diesen Aussichten dauert das noch.
Gestern habe ich Sauerkraut-Eintopf gekocht. Sehr lecker, auch wenn das nicht in das Weltbild von jedem passen sollte. Zwiebel, Möhren, Kartoffel, ein kleines Stückchen gute Butter. Deckel drauf und ordentlich durchkochen….
Zu Starlink : Ich habe einen Schieberegler. Wenn ich den wische, dann pausiert unser Abo ! Die Kündigungsfristen beziehen sich auf das Abo selbst.
Somit behalten wir das Abo, aber pausieren, bis wir es wieder brauchen. Die zusätzlichen Offshore-Data lassen sich genauso einfach an- und ausstellen.
Perfekt geschlafen ! Von 8 bis 8 in 90-minütigen Häppchen. Zweimal eine halbe Stunde Wache mitten in der Nacht wegen Schiffen.
Es ist sehr, sehr ruhig. Mich wundert, dass wir auf Kurs geblieben sind.
Eine sehr ruhige Nacht, viel Schlaf, wenig Meilen. Morgen werde ich wohl in Ensenada ankommen.
Nun kommt der Wind wieder. Noch zaghaft im Moment, aber ich denke, der Motor bleibt nicht mehr so lange an.
„Walkabout-Walkabout-Walkabout“. Gegen Mittag bin ich angefunkt worden von einem Kriegsschiff. Die machen Manöver und ballern durch die Gegend. Wenn ich schön auf Kurs bleibe, dann ist alles sicher. Was für ein Trubel hier ! Und die Navy macht Schießübungen. Die Funke läuft pausenlos. Ich lasse sie an, so nahe an der Grenze. Irgendwann sind die nur noch etwa 3 sm entfernt. Man hört eine gedrungene Folge von Detonationen. Ich sehe tatsächlich achteraus eine dünne Rauchsäule, wo eine der Granaten eingeschlagen ist. Ich bin fassungslos ! Aber es geht noch schlimmer. Kampfflugzeuge über uns. Nicht zu sehen wegen der Wolkendecke, aber dieses Geräusch ist so mächtig erdrückend, beängstigend, laut. Nachdem ich mich beruhigt habe, wurde mir klar, dass es Menschen gibt, die immerfort zum Himmel aufblicken müssen. Die ständig in ihrer Existenz bedroht sind von solchem höllischen Lärm.
Das Ende ist erst in Sicht, wenn ich den Travel-Lift sehe. 1100 Seemeilen weiter bis Guaymas ist noch ’ne ganze Ecke.
Ich mach mir etwas zu essen, möchte schließlich nicht hungrig ankommen.
Die Sonne kommt raus. Und ich sehe Mexico.
Alles super entspannt. Komplizierte Bürokratie ….
Ansonsten : MEXICO !
Ein sehr freundliches Willkommen, herzlich und zugewandt.
Ein bisschen wie in Kolumbien. Laut, wuselig, bunt, Straßenhunde und heiß, heiß, heiß.
Gestern Mittag Ziel-Einlauf. Wenige Stunden vorher bin ich, nach einer Woche geschlossener Wolkendecke, endlich in die Sonne gekommen. Herrlich frischer Wind, der mich in den Hafen von Ensenada bläst. Helfende Hände beim Anlegen und ein herzliches Willkommen. Mir war ganz schwindelig von dem krassen Unterschied. 18 Tage …. um in eine andere Welt zu kommen. Es ist sehr heiß. Trotzdem bin ich froh, dass ich mich endlich etwas bewegen kann. Wie im Traum tauche ich in das bunte Getummel ein.
Immigration, Zoll, temporäre Einfuhr vom Boot und die Hafenbehörde. Wie ein Hindernislauf muss man diese Stationen ablaufen. In Ensenada befindet sich alles in einem Gebäude. Ein Marina-Mitarbeiter fährt mich hin und übersetzt. Betreutes Einklarieren….
Werde heute Abend in die zweite Runde starten. Noch einmal 2 Wochen. Es ist übrigens etwas total anderes, wenn man Internet an Bord hat. Starlink ! Täglich Wetterprognosen, die wir früher nie so detailliert hatten. Noch nie waren wir so „gut“ ausgerüstet. Dazu begleitet mich Henning vom „Kompetenzzentrum Hamburg“. Der macht sich täglich die Mühe, mir eine Einschätzung der Situation zu schicken. Vielen Dank !
In Mexico ist noch Hurricane-Saison. Die meisten Stürme ziehen in den Pazifik, manche folgen jedoch auch der Küste. Die Prognosen dazu sind sehr genau, und sobald ein Hurricane entstehen könnte, sieht man das schon Tage vorher.
18 Tage für 1918 Seemeilen.
Wir sind glücklich, dass du heile angekommen bist. Im Moment sind wir in Südfrankreich und wünschen dir weiterhin eine problemlose Fahrt und wenig Reparaturen. LH Biggi und Jochen
Ihr Lieben,
alles gut bei Thomas. Er ist nach nur einer Nacht in der Marina zum Einklarieren direkt wieder auf See. Endziel ist Guayamas.
Ich wünsche euch auch weiterhin eine schöne und spannende Reise ( ohne Reparaturen ).
Herzliche Grüße sendet euch Frauke