Wir segeln und wandern durch die Welt

Mexico Solo 6.-11. Tag

Hier kommen wieder ein paar Puzzle-Teile aus dem Leben von Thomas single-handed auf der Walkabout :

Mein Regen hier ist im Hoch, und das flautige Fleckchen nun größer als vorhergesagt. Aber das wird wieder.

Mein Glück war : Die See war ruhig, und ich konnte volle Beseglung lassen. Im Seegang nicht möglich. Ich habe auch keinen Stress mit der Zeit. Alles easy.

Aber ich habe echt Mühe mit den Bewegungen. Wie verkatert. Und auf den Boden legen und wieder hoch …. ächz.

Ich habe wieder Wind. Nicht viel, der Motor bleibt noch etwas an wegen Strom. 5 Knoten.

Ich bin nun off. Starlink raus, Frühstück rein. Linsensuppe. Mit Ingwer und Kokosmilch.

Es gibt ihn ! Den 6.sten Sinn beim Einhandsegeln. Letzte Nacht bin ich wach geworden, ein paar Minuten später hat der Wind zugelegt.

Es ist launisch mit dem Wind. Aber er lässt mich auf meinem Kurs, und ich habe viel Zeit zum Lesen. Die Sonne lacht, und es sind nur noch 1019 sm.

Die Windvorhersage ist knackig.

Ich werde meinen Kurs weiter nach Westen legen.

Sonntag geht ja noch. Ich habe gerade mal genau geschaut, wann ich wo bin. Und danach wird das ganz Dicke schon durch sein.

Ich werde auch die Sturmfock anschlagen, nur für den Fall dass die Genua ersetzt werden muss.

Gestern Nacht war es richtig krass. Ich bin wach geworden. Regenböen usw. Bin mit 6 Knoten in den Wind gedreht und konnte nicht abfallen. Blöd nur, dass ich mit dem Kurs einem Tanker vor die Nase gefahren bin.

Alles nicht so knapp, wie es sich anhört. Aber wenn du noch 25 Minuten hast …. Wann reagiert man ?

Ich habe das Groß maximal geöffnet und konnte dann wieder auf Kurs. Übrigens, nachdem der Tanker durch war sind die Böen auch weg.

Die Einteilung, nur nachts zu schlafen, lässt den Tag sehr lang werden.

Zu viel gelesen, zu viel Zeit, das Boot hat nichts gefordert.

Ileana heißt der Sturm, der gerade in der Sea of Cortez sein Unwesen treibt. Möchte ich nicht kennenlernen.

Nun kommt der angekündigte Starkwind. Ich habe mich vorbereitet und fliege nach Süden. Mondhelle Nacht gestern und Delfine.

Sehr gut. Ich muss so etwas nicht haben, aber ich konnte sogar etwas schlafen.

Es war auch nie so wirklich schlimm. Außer der Seegang, so ständig durch die Gegend zu fliegen. Ein paar Brecher.

Wir haben ein starkes Boot, und alles hat gehalten. Ne, das Relingskleid an steuerbord hat es zerlegt. Hängt jetzt nur noch an den oberen Befestigungen.

Der Wetterbericht sieht gut aus, im Laufe des Tages wird es weniger. Aber die Windrichtung bleibt die nächsten Tage. Ich werde nun etwas näher Richtung Küste gehen. Die letzen 2 Tage keine Schiffe. Der Verkehr ist 40 bis 60 sm vor der Küste.

Das Bild ist von Henning. Das ist der Verkehr von und nach Asien. Da geht es durch. Aber kein Ding. Sind eben nur AIS Signale. Ich bin übrigens auf der Breite von Spanien. Der milchige Himmel ist vorbei. Es leuchtet das blaue Meerwasser.

Nach 2 sehr windigen Tagen hat es sich nun beruhig. Es ist mir schwer gefallen, mich nicht an dem Rumgehopse zu nerven. Der ganze Körper ist verspannt. Die Ausrüstung hat durchgehalten. Eine Leine von der Windsteueranlage ist mit lautem Knall gerissen. Aber da bin ich drauf vorbereitet und habe den Ersatz schon an der richtigen Stelle. Ein Geduldsspiel bleibt es dennoch, die Anlage zu fixen, während wir in den hohen Wellen vom Kurs abweichen. Die Wellenhöhe kann ich nicht wirklich abschätzen. Es ist wie beim Angeln :  sooooo groß. Und selbst, wenn uns solch eine Welle von der Seite erwischt – während sie bricht, schaue ich aus dem Deckshaus heraus und denke: Damit ist der letzte Landstaub abgespült. Übrigens alles, aber auch alles, ist mit einer nassen Salzschicht überzogen. Es fühlt sich ölig an. Draußen an den Leinen und Segeln arbeiten bedeutet : Ich werde gesalzen.

708 sm noch. Kalifornien liegt querab. Das Meer hat wieder dieses unfassbare Blau, wenn die Sonne draufscheint.

Ich gehe mal off. Bohnensuppe zum Frühstück. Dann ist Aufräumen und Putzen angesagt. Habe die letzten 3 Tage nur festgekrallt in der Ecke gesessen.

Die WSA muss auch gecheckt werden. Der nächste Rüppelwind kommt bald.

Rekord-Etmal von 142.9

Bei mir alles top. Kein oder sehr wenig Wind.

Bin die Nacht schlafend durchgeschlichen – getrieben.

Irgendwann sehr viel Regen. Genua reffen. Bin sehr schnell sehr nass geworden.

Gestern barfuß und T-Shirt.

Heute werden es unter 80.

So, ich gehe mal off. Bin spät aufgestanden und muss mich mal um den Kurs kümmern. Der Wind kommt wieder – spätestens morgen.

Habe gerade eine Eingebung gehabt ! Die Pinne. Die Kette von der Aries wurde am Ende eingehängt, nun aber 20 bis 25 cm nach innen. Neue Pinne kürzer …. geht die Deckshaustür dann noch auf ?
Wäre genial.

Es sind noch 90 sm bis unter die Golden Gate Bridge. Wie zu erwarten hat der Schiffsverkehr zugelegt.

In 6 Tagen bin ich da.

2 Kommentare zu “Mexico Solo 6.-11. Tag

    1. 871385 Autor des Beitrags

      Mein allerbester Käpt’n ist gut unterwegs.
      Man könnte meinen, der braucht mich gar nicht. 😉
      Zahnarzt war erfolgreich, ich kann wieder lächeln.
      Liebe Grüße an euch Beide !