Wir segeln und wandern durch die Welt

Puerto Madryn-Isla de Estados-Ushuaia-Puerto Williams Chile 13.12.2012 bis 20.01.2013

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Puerto Madryn nach Puerto Deseado – 410 Seemeilen

Unsere Abreise verzögerte sich um einen weiteren Tag. Ein heftiger Sturm bis Windstärke 10 aus Südwest fegte über den Golf. Am 13.12 sind wir mit leichtem achterlichem Wind gestartet. Leider hatten wir schon wenig später den Wind wieder von vorne. überhaupt wechselte der Wind ständig seine Richtung und auch Stärke. Am folgenden Tag ein etwa 20 Zentimeter langer Riss im Groß, 2 Stunden waren wir mit dem Nähen beschäftigt, während wir beigedreht in den Wellen schaukelten. Danach war mir total schlecht ! Am 15.12. sind wir in die Caleta Sara eingelaufen. Eine kleine Bucht, die zu allen Seiten geschützt ist. Auf der anderen Seite ein Haus, sonst nichts, Patagonische Einöde. Für uns war es das erste Mal Ankern mit Landleinen. Hat eine Weile, gedauert bis wir das ordentlich hinbekommen haben. Jetzt zeigt sich wirklich, dass unsere Crew eine sehr große Hilfe ist. Danach war es ein Genuss, auf dem ruhigen Boot eine Nacht zu schlafen. Unseren Plan, Bahia Janssen anzulaufen, mussten wir leider aufgeben. Zu unsicher war das Wetter, schade, gerne hätten wir die Pinguinkolonie besucht. Am folgenden Tag sind wir früh Anker auf und nah an der Küste entlang in Richtung Isla Leones. Die besinnliche Stimmung war genial, Pinguine und Seelöwen zu beiden Seiten. Der Wind legte dann wieder ordentlich zu, 6 Bft., in den Böen auch etwas mehr und dabei strahlender Sonnenschein. Leider mussten wir die letzten Meilen motoren, um in die Bucht Caleta Horno zu kommen. Wieder eine sehr nasse Angelegenheit, da die Strömung gegen den Wind lief und wir steile Wellen hatten. Ohne die exakten Koordinaten dürfte man so etwas nicht machen. Man fährt in die Bucht hinein auf die Felsen zu, ohne den Eingang zu sehen, erst in den letzten Minuten wird eine kleine öffnung sichtbar. Wir waren sprachlos bei dieser schmalen Einfahrt in die Felsen hinein. Danach noch um eine Ecke herum, und dort haben wir den Anker ausgebracht. Diesmal ging es schneller mit den Landleinen, und wir waren bald sicher nur wenige Meter vom Ufer festgemacht. Um von Bord zu kommen, muss man an einen kleinen Strand rudern. Von dort aus kann man durch eine schmale Schlucht herausklettern. So richtig nach unserem Geschmack, und in dieser Einöde sind die einzigen Bewohner Guanakos, Schafe und Hasen. Die Nacht hatten wir wieder heftige Böen aus Südwest, eine Bewährungsprobe für den Anker. Den nächsten Tag haben wir ausgedehnte Wanderungen unternommen und sind mit dem Dinghi auf Entdeckungstour gewesen. In der folgenden Nacht wieder sehr viel Wind diesmal aus Nord, eine Bewährungsprobe für unsere Landleine. Am 18.12. wollten wir eigentlich weiterfahren, sind um 6 Uhr aufgestanden, aber der Wind war immer noch heftig. Zwar stimmte diesmal die Richtung, aber mir war das nicht geheuer, zudem war das Barometer immer noch auf dem Tiefstand des Vortages. Somit sind wir wieder in die Kojen. Am 19.12. haben wir diesen traumhaften Platz verlassen. Der Wind wieder in Sturmstärke, kleinste Besegelung und viel Seegang. In der schwarzen Nacht Meeresleuchten, das Boot zieht eine leuchtende Spur durch das Wasser und weiße Delfine schwirren wie Geister ums Boot. Dann hatten wir den Golfo San Jorge vor uns. Dort treffen 2 Strömungen aufeinander, ruppige See ist dort normal. Water Turbulences, sagt unsere elektronische Seekarte dazu. Rock n Roll ! Am schlimmsten ist es, wenn der Wind ein paar Stunden einschläft. Dann hatten wir wieder lange Gegenwindpassagen. So sehr wir mit unserem Boot auch zufrieden sind, auf Gegenwindkursen ist es nicht gut. Aufkreuzen ist fast unmöglich. Somit wurde der Motor mehr eingesetzt als uns lieb war. Die letzten 20 Seemeilen nach Puerto Deseado bekamen wir schon wieder 6 bis 7 Bft. auf die Nase, der Diesel wurde knapp. Dann war zu allem überfluss auch noch unser 10 Liter Reservekanister nicht mehr zu gebrauchen. Ich glaube, dass Bakterien den Diesel unbrauchbar gemacht haben. 6 Seemeilen vor dem Hafen hatten wir dann tatsächlich keinen Diesel mehr. Wir haben wieder beigedreht und um Hilfe gefunkt. Diesen Hafen konnten wir nicht auslassen, da unsere Wassertanks fast leer waren, und alle folgenden Häfen Richtung Süden sind schwierig anzulaufen. Zudem war völlig ungewiss, wie lange der starke Westwind noch anhalten würde. Die Prefektura kam mit einem 20 Meter Schiff zu uns gefahren, was mir große Sorgen bereitet hat bei diesem Seegang ! Aber die Mannschaft hat sehr umsichtig und professionell gehandelt. Vorsichtige Annäherung, achtern dann eine Wurfleine ausgebracht, und schon wechselte ein 40 Liter Kanister das Boot. Wir sind so beigedreht nur 2 Seemeilen zurückgetrieben und waren 4 Stunden später im Hafen. Es war nicht einfach, dort einen geschützten Platz zu finden. Der einzige gute Ankerplatz kommt für uns nicht in Frage, da wir von dort nicht zuverlässig an die andere Seite des Flusses gelangen können. Dafür brauchten wir einen Motor für das Beiboot, denn der Weg ist ziemlich weit, und die Strömung läuft mit 4 bis 5 Knoten dort. Vor dem Yachtclub unternahmen wir 2 Ankerversuche, aber unser Anker wollte nicht halten. Die laut Handbuch vorhandenen Muringbojen gibt es nicht mehr. Mit einigen Umständen haben wir dann einen guten Liegeplatz bei einer Werft am Ponton bekommen. Man muss zwar genau schauen, wo man auf dem Ponton läuft, denn alles liegt voller Schrott, und an einigen Stellen ist die Oberfläche durchgerostet. Aber dafür liegen wir gegen alle Winde geschützt, und jeder kann das Boot zu jeder Zeit nach Belieben verlassen. Puerto Deseado erscheint uns wie ein kleines Nest, obwohl es hier 9000 Einwohner geben soll. Wo leben die ? Es gibt ein paar kleine Geschäfte aber viel ist hier nicht los. Unsere Anmeldung bei der Prefektura ging viel freundlicher vonstatten als sonst. Aber es gab hier im tiefsten Patagonien auch viele Fragen zur Sicherheit unseres Bootes. Schließlich ist ein Beamter zu uns an Bord gekommen, um eine überprüfung durchzuführen. Prüfintervalle der Feuerlöscher ( wir haben 3 plus eine Löschdecke )und Signalraketen abgelaufen, und mit den automatischen Schwimmwesten war man auch nicht zufrieden. In Argentinien sind die Vorschriften sehr streng, und so müssen die Raketen hier jährlich ausgetauscht werden. Aber wie wir dann feststellen mussten, kann man hier im Ort keine Signalraketen kaufen. Komisch, jedes Boot (ein paar liegen hier schon) muss jährlich die Bengales wechseln, aber man kann sie hier nicht bekommen. Die Rede war von Buenos Aires, das 2000 Kilometer entfernt ist, dort würde es welche geben. Die Prefektura legt jedenfalls unmissverständlich fest: ohne neue Signalmittel dürfen wir nicht weiterfahren ! Die Feuerlöscher können hier überprüft werden, und mit der Rechnung unserer Ersatzpatronen für die Rettungswesten und einer spanischen Bedienungsanleitung dazu konnten wir zumindestens die Mängelliste verkleinern . Mauro und ich waren einen ganzen Tag damit beschäftigt, hin und her zulaufen, bei der Prefektura zu warten und mit den Beamten zu diskutieren. Das Interessante dabei ist aber, dass man uns als deutsche Yacht auch mit abgelaufener Sicherheitsausrüstung weiterlassen würde. Da wir nun Argentinier an Bord haben, wollen Sie argentinisches Recht durchsetzen. Ein bisschen kneift das schon in meinem Kopf. Ich bin zwar sehr freundlich und kann mich benehmen, aber es ist ja wohl offensichtlich so, dass hier nicht unser Sicherheit im Vordergrund steht, sondern Vorschriften, die aber nicht durchführbar sind. Ich habe einmal gelesen, dass die Deutschen die Bürokratie erfunden haben, aber das kann nicht stimmen, das müssen die Spanier gewesen sein ! Inzwischen hatte die andere Hälfte der Walkabout-Crew endlich eine Dusche ausfindig gemacht. Das war diesmal auch eine längere Geschichte. Spät abends kam dann die Erlösung, ein Anruf von der Prefektura. Sie haben tatsächlich jemanden gefunden, der uns Bengales verkaufen kann. Puh, Glück gehabt. 400 Pesos ( 70 Euro ) für 8 Handfackeln und 3 Signalraketen, die zwar in 2 Monaten abgelaufen sind, aber somit entsprechen wir den Bestimmungen und dürfen weiter.

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Von Puerto Deseado über Isla de Estados bis Ushuaia 658 Seemeilen

Der schon vor Tagen angekündigte Sturm ist wirklich pünktlich in Puerto Deseado eingetroffen.die schlimmste Zeit war um Hochwasser herum. Der Wind kam direkt von vorne und die Wellen liefen unter der angebundenen Walkabout durch oder überspülten das Vorschiff. Innen wurde uns schlecht, trotz allem waren wir sehr froh darüber, noch nicht unterwegs zu sein. Am Dienstag ging es dann endlich los. Der Wetterbericht war okay, die ersten 30 Stunden achterliche Winde, dann einmal eine 10- stündige Schlechtwetterfront mit 8 Bft von vorne – wie angesagt. Wir haben frühzeitig die Sturmfock angeschlagen und sind beigedreht. Alle waren kränklich wegen des Seegangs, aber sonst waren wir gut dabei. Hatten diesmal viel Glück mit der Passage: abgesehen von den paar Stunden Südwind liefen wir gute Etmale mit mäßigem achterlichem Wind. Somit war die Etappe, vor der wir am meisten Respekt hatten, die einfachste seit Puerto Belgrano. Am letzten Segeltag kündigte sich wieder Starkwind an,das Barometer fiel ins Bodenlose. So einen tiefen Stand habe ich noch nicht gesehen. Isla de los Estados empfing uns wolkenverhangen mit Dauerregen. Die Einfahrt nach Puerto Parry ist eingerahmt von hohen, steilen Bergen. Wir waren überglücklich und berauscht von der wilden Schönheit. Ein langer Fjord, an dessen Ende unter steilen Felswänden eine Militärstation steht. Dort leben fünf Männer, die einzigen Bewohner der Insel. Der Name Puerto Parry ist irreführend, denn dort stehen nur vier Hütten, sonst nichts. Nach unserem Handbuch sollte dort ein sicherer Ponton sein, an dem man festmachen kann. Aber das war einmal, der Ponton liegt zerbeult halb unter Wasser am steinigen Ufer. über Funk haben wir uns versichert dass man auch gut ankern kann. Somit fällt der Anker nahe am Ufer, das Beiboot wird klargemacht, und dann gehen wir uns Trockenlegen und Aufwärmen. Nachdem wir gegessen hatten, wollten wir einen Landgang machen. Die Erlaubnis von der Militärstation hatten wir, aber während wir noch darüber redeten, wer an Bord bleibt, fallen die ersten Böen über uns her. Williwaws ist der Name für die starken Fallwinde, die von den Bergen kommen. Geschützt in diesem Kessel, von hohen Bergen umringt, machen uns sehr starke Böen zu schaffen. Es wurde immer schlimmer, das Boot rollt hin und her und reißt am Anker, zum Glück ablandig. Als ich dann draußen war, den Motor schon am Laufen für alle Fälle, brach der Anker aus. Eine Böe von solcher Stärke, dass sich die Walkabout auf die Seite gelegt hat, soweit, dass die Plicht voller Wasser lief. Ein grausiger, mehrstündiger Tanz begann. Mit schlierendem Anker und knapp 70 Meter Kette dran bin ich zwischen den Williwaws unter Motor immer wieder zur Mitte des Beckens gefahren, um von den seitlichen Ufern frei zu bleiben. Und manche der Böen waren so stark, dass uns die Sachen aus den Fächern flogen. Ich schätze, da waren sicher 10- er dabei. Einmal ist innerhalb von Sekunden die gesamte Wasseroberfläche weiß gewesen, das Wasser in einem riesigen Wirbel nach oben steigend. Mauro und Julian haben, sobald es etwas ruhiger wurde, in einer 2- stündigen Aktion den Anker wieder an Deck gebracht. Eine gewaltige Leistung ! Teilweise mussten wir zu dritt ziehen, so schwer war das Ankergeschirr, das nun im 50 Meter tiefen Wasser sehr viel Gewicht hatte. Frauke war die ganze Zeit unter Deck und hat unglaublicherweise in der Zeit einen Kuchen gebacken. Ich konnte es nicht fassen! Gegen Mitternacht war das Schlimmste überstanden und wir haben den Anker wieder an seinen Ausgangspunkt gebracht. Während die Männer todmüde in die Kojen gefallen sind, hat Frauke noch 2 Stunden Ankerwache gehalten, um sicherzugehen, dass wir über den Berg sind. Am nächsten Morgen eitler Sonnenschein, alles wurde zum Trocknen aufgehängt. Zu unserer überraschung wurde uns aber dann über Funk gesagt, dass wir das Boot nicht verlassen dürfen, Anweisung von der Hauptstation. Wir waren ziemlich baff und auch enttäuscht. Gerne hätten wir die Station kennengelernt und etwas über die Leute erfahren. Aber so wollten wir nicht bleiben, und wir sind spontan in eine nahe gelegene Bucht umgezogen. 4 Stunden später Ankunft in Puerto Hoppner. Auch dieser Fjord besteht aus 2 Becken, wobei der Zugang zum hinteren Teil durch ein Nadelöhr geht. Ganze 10 Meter breit! Spektakulär, wie die Walkabout sich dadurch schiebt. Vorne ein Ausguck, der die Richtung anzeigt. Das Wasser ist kristallklar, und man sieht die Untiefen gut. Festgemacht wird hinter einer kleinen Insel mit Anker und Landleinen an Bäumen befestigt. Wie im Paradies, total geschützt und Williwaw- frei. Ein paar Bootslängen weiter liegt eine brasilianische Jacht. Die fünfköpfige Crew ist wenige Stunden von uns eingetroffen und noch völlig angeschlagen von der letzten anstrengenden Passage. Wir bleiben dort 2 Nächte und genießen den Schutz und die Ruhe sehr. Mit dem Wandern ist es nicht so einfach, wie erwartet. Es gibt dort keine Wege, man muss sich durch das regennasse Gestrüpp schlagen oder durch knietiefes Moos stapfen. Die gefährliche, berüchtigte Le Maire- Straße passieren wir bei wechselnden Winden und gutem Wetter. Wir werden jetzt täglich von majestätischen Albatrossen, Riesen-Petrels, Pinguinen und Delfinen begleitet. In meiner Wache habe ich einen Wal gesehen, schon von weitem konnte man den Meter hohen Blas sehen. Dann erreichen wir endlich den Beagle Kanal, umgeben von hohen Bergen, auf denen auch jetzt im Südsommer Schnee liegt. Ein grandioser Anblick, der alle Kälte und Mühsal vergessen lässt. Wir sind stolz und glücklich, es bis hierhin geschafft zu haben. Ein kurzer Stopp an einer Insel mit Pinguinkolonie. Ablandiger Wind und ein steiles Ufer machten es möglich, sehr nah an den Strand zu fahren, um das lustige Treiben der Pinguine zu beobachten. Der starke Westwind erlaubte uns leider nicht, die wenigen Meilen nach Ushuaia durchzufahren. In der ersten Nacht ankerten wir auf der chilenischen Seite in der Caleta Felipe, nachdem wir uns über Funk die Erlaubnis eingeholt hatten. Früh waren wir wieder unterwegs, allerdings dauerte es nur wenige Stunden. Der Wind zwang uns erneut dazu abzubrechen, diesmal 2 Meilen zurück in die Caleta Martinez, eine geschützte Bucht auf der Isla Gable. Dort waren wir zwar vor dem Seegang geschützt, aber nicht vor dem Wind, der ganz ordentlich pfiff. Es waren 3 Anläufe nötig, bis der Anker hielt. Von dort sind wir am Abend in einem ruhigem Moment wieder gestartet. Es war aber wirklich nur eine halbe Stunde mit wenig Wind, denn kaum waren wir auf dem Kanal, da ging es schon wieder los. So haben wir uns mit Gegenwind und hohem Seegang ganze 10 Seemeilen weitergequält. Die Wettervorhersage für die Nacht war okay, aber der Wind wusste davon nichts. über Funk kam dann die Meldung, dass der nahe gelegene Hafen Puerto Williams geschlossen wurde wegen Windböen um die 40 Knoten. Also wo ist der nächste Ankerplatz ? Es war spannend, dort im Dunklen einzulaufen. Wir hatten eine exakte Beschreibung und Karte zur Hand, der Ausguck war gut besetzt. Alles lief perfekt, obwohl wir starken Wind hatten, fiel der Anker genau am richtigen Platz und griff sofort. Wir haben den Ankeralarm angestellt und hatten trotz des starken Windes eine ruhige Nacht in der Caleta Silva. Es folgte ein fauler, ruhiger Tag in der zu allen Seiten geschützten Bucht. Diesmal wollten wir abwarten, bis es eine eindeutige Wetteränderung gibt. Von Bord haben wir uns nicht so recht getraut, weil wir wieder auf der chilenischen Seite waren und und man in der Nähe ein paar Häuser und eine Straße gesehen hat.

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Der folgende Tag war genau richtig, kein Gegenwind mehr und ruhige See. Um 4.30 Uhr in der Frühe ging es ankerauf. Dieses letzte Stück hatten wir eine sehr angenehme, ruhige Fahrt unter Motor. Ushuaia haben wir am 13.01. morgens erreicht und bekamen einen gut geschützten Platz neben einem anderen Boot am Steg. Die heiße Dusche war ein Fest. Wir waren in bester Stimmung und haben uns gegenseitig gratuliert. Danach sind durch die Straßen gezogen, als wenn wir das erste Mal eine Stadt sehen würden. Es ist sehr touristisch hier, viele Andenkenläden, alles ist sehr teuer. Aber dafür sind wir in der südlichsten Stadt der Welt ! Nun wollen wir ein paar Tage entspannen, dann alle Vorräte auffüllen und ein kleines Stück den Beagel-Kanal zurück nach Puerto Williams. Dort müssen wir für Chile einklarieren und uns eine Bewilligung für unser nächstes Ziel Kap Horn besorgen.

Queridos amigos y visitantes

Quiero dedicar este espacio para relatar en algunas palabras las experiencias vividas a lo largo de este viaje, que estoy seguro muchos ansían conocer. Obviamente, Thomas y Frauke lo han hecho y lo seguirán haciendo a lo largo de su larga travesía pero por supuesto en alemán, idioma que muchos no comprendemos. Es la razón por la que quiero escribir, desde nuestro punto de vista, en nuestro idioma.
Zarpamos un lunes 3 de diciembre desde Puerto Belgrano, cerca de las 9:00 hs. Antes de eso, muchas personas muy queridas fueron a despedirnos cálidamente: amigos de la náutica, amigos de la vida, familiares y personas muy especiales. Las condiciones del día se prestaban perfectamente: estaba soleado y había un muy buen viento del noroeste que, junto con la corriente, nos ayudaron a alcanzar una velocidad de 8 nudos, en casi todo el transcurso de la ría (esa es casi la máxima velocidad del Walkabout). Además, con viento de popa. ¡Que buena manera de comenzar el viaje!
A las pocas horas, se estableció la organización de las guardias: nos dividiríamos en dos grupos de a dos (Mauro y Frauke, y Thomas y yo) y las guardias serían de 4 horas. Por lo tanto a cada grupo le correspondían 12 horas de guardia y 12 horas de descanso en un día. Parecen números lindos, pero a veces no se podía dormir mucho, por el movimiento del barco, y otras no se descansaba muy bien con solo 4 horas. Pero, podría ser peor. El trabajo en las guardias dependía mucho de las condiciones climáticas del día. Si íbamos a motor nos turnábamos cada una hora, dentro de la guardia, para timonear. Si el día estaba tranquilo y no habían muchas olas ni viento, solamente había que seguir el rumbo marcado por el GPS sin mucho esfuerzo.En cambio, en otras condiciones no era tan confortable porque, si navegábamos en contra del viento, baldazos de agua salada y fría provenían de la proa, reduciendo nuestra velocidad, haciendo más dificil mantener el rumbo y mojándo nuestras ropas. Ellos tenían dos trajes impermeables y respirables muy buenos, y unos más que nos turnábamos con mi hermano para usar, en días que fuera necesario. Porque el problema no era el frío. Ropa abrigada, teníamos suficiente. El problemón era cuando la ropa se mojaba y estabas a días y días de un secarropas y, a veces, a horas de un rayo de sol. El otro gran tema, son los pies y las manos. Las botas de goma suelen ser frías y no respirables. Por lo tanto se congelan y humedecen. A veces, después de la guardia, tardábamos horas en calentarlos con dos pares de medias y dentro de la bolsa de dormir. Con respecto a la manos, es problema es cuando hay que usar los dedos (principalmente para maniobras con las velas, donde hay que hacer o deshacer nudos o manipular cabos con mucha fuerza), porque hay que tenerlos descubiertos, sin guantes. Generalmente el frío hace que pierdas la sensibilidad en los dedos y sea muy doloroso usarlos, sobre todo para deshacer fuertes nudos.
Cuando íbamos a vela, la cosa era distinta. Si la dirección del viento se mantenía constante, solamente había que sentarse y disfrutar del hermoso paisaje, porque el Windpilot se encargaba de todo. El Windpilot, es un timón de viento donde le1 fijas a que dirección querés tener el viento con respecto a la proa. Por ejemplo, si o regulás a 90 grados (se hace manualmente), el aparato se encarga de timonear y mantener el viento siempre en esa dirección, es decir, de través. Por supuesto que si el viento cambia, el rumbo se verá afectado también. En ese caso solamente hay que regular de nuevo la dirección. La verdad, el viaje no hubiera sido lo mismo sin él. Facilita muhco trabajo y es muy resistente, incluso en días de mucho viento.

Las otras tareas de las guardias a vela son las típicas maniobras de cualquier velero. Siempre que íbamos a la proa a realizar alguna de ella, lo hacíamos asegurados con un arness a una cinta de seguridad, que recorría toda la eslora del barco. Con días de muchas olas, la proa se movía mucho y era mejor ir bien asegurado. Por suerte en lo que va del viaje, no hemos tenido riesgo de caernos al mar.

Con respecto a la convivencia, fue muy buena. A pesar de las diferentes costumbres, pensamientos y maneras de hacer las cosas logramos adaptarons. Tanto ellos como nosotros. Por supuesto que han habido intercambio de opiniones y diferentes puntos de vista. Pero siempre, mediante el diálogo, llegábamos a un acuerdo o algo así. Si bien mi hermano y yo no tenemos un excelente nivel de inglés, buscábamos la forma de entendernos ya sea con señas o gestos, lo que hacía la comunicación algo divertida.

Con lo que a la comida se refiere, a veces era medio complicado. Generalmente los primeros dos o tres días de navegación nos manteníamos a galletitas, barritas de cereal, algún sandwich y té o café. Esto era porque en las primeras horas el cuerpo se está adaptando al movimiento y es mejor no comer mucho ni cosas muy pesadas. Pero los días siguientes, si el movimiento lo permitía, Thomas cocinaba riquísima y calentita comida (que con mi hermano lamábamos “easy come, easy go”, fácil de ingerir y fácil de… bueno, se imaginarán), como puré o sopa. Realmente era muy comfortable comer algo así en esos momentos.

Con lo que respecta a la navegación, el primer tramo fua desde Pto. Belgrano hasta Pto. Madryn, con un total de 381 millas en un poco más de 4 días. Los primeros días predominaron vientos del sureste y noreste (y algunas otras variaciones no muy significantes). Alternábamos mucho entre velas y motor, porque a veces nos quedábamos sin viento. Dependiendo de la fuerza del viento, intercambiábamos los rizos de la mayor (nunca la usamos completa) y las velas de proa (foque o Génova). A medida que salíamos de la ría y nos introducíamos en aguas del Mar Argentino, quedábamos maravillados con la naturaleza. La claridad del agua de un color turqueza, a veces verdoso, las noctilucas que iluminaban las oscuras aguas por la noche, la imponente luna rojiza saliendo por el horizonte, el show de los delfines haciendo piruetas al rededor del barco y la inmensa soledad de horizontes que se funden con el cielo. Recuerdo un par de días donde tuvimos olas grandes, algo de 2 o 3 metros. Pero como el viento venía por la popa, el movimiento no era muy agresivo. Era impresionante ver cuando la proa se introducía en las olas. El clima nos acompañó, porque no tuvimos fuertes vientos (no más de 20 nudos, aproximadamente) ni días muy fríos. Pero todo cambió a primeras horas del 7 de diciembre, ya entrando al Golfo Nuevo. El día anterior habíamos visto nubes de tormenta en el horizonte, pero parecían ir en dirección contraria a nosotros. Lamentablemente no fue así. Se desató un viento muy fuerte del suroeste (algo de 30 nudos, con rachas más fuertes), con lluvia. Luchamos algo de 10 horas, con el motor, el contra del viento y las olas a ua velocidad que a veces no superaba los 3 nudos. Fue terrible. Era muy difícil mantener el rumbo, el timón hacía mucha fuerza, era de noche y, como si la lluvia no alcanzara, cuando golpeábamos contra las olas, litros de agua caían sobre quien estaba al timón. Finalmente, con la luz del día, llegamos a Pto. Madryn. Aprovechamos el sol de la mañana para colgar toda la ropa mojada. Primero amarramos a una boya y, con el dinghy, fuimos a prefectura. Allí nos encontramos con Unai Bazunco, quien muy amablemente nos ofreció abarloar al lado del imponente Pakea Bizkaia (velero que está a su mando), que estaba al lado del muelle. Fue de gran ayuda, ya que nos faciltó el embarco y desembarco todos los días.

El 13 de diciembre, luego de una muy cálida estadía en la ciudad (gracias a mi prima y a su marido), zarpamos de Pto. Madryn con una fresca brisa que nos favorecía. Ahora sí, la navegación en el golfo había sido muy linda. Es impresionante apreciar el hermoso color del agua, su claridad y los preciosos paisajes que ofrecen los acantilados de las costas del golfo. La naturaleza viva, también nos despidió. Se hicieron presente delfines, pingüinos, lobos marinos, y múltiples aves a lo largo del golfo. Y así continuamos con destino a Caleta Hornos. En el camino intercambiamos mucho entre vela y motor porque a veces el viento era muy fuerte o soplaba de una dirección poco favorable. Un día, la mayor se tajeó debajo se un sable, mientras la estábamos arrizando, porque había mucho viento. Enseguida, Thomas buscó los elementos y la reparó, en algo de una hora. Recuerdo que esa mañana estaba fría y ventosa, aunque soleada. Es hasta el día de hoy que el parche funciona a la perfección. A medida que íbamos más al sur, los días se ponían más fríos y los paisajes más hermosos.
Ya en la tarde del 15 de diciembre nos encotrábamos cerca de Caleta Hornos, pero no queríamos entrar de noche. Por lo tanto, hicimos noche en Caleta Sara, unas millas antes del destino. Era un lugar muy lindo, protegido del viento. Allí descansamos y comimos algo, hasta las 6:00 hs. Del día siguiente, que zarpamos a Caleta Hornos. La mañana estaba tranquila, con muy poco viento y por momentos una fría llovizna. El paisaje era hermoso. Luego de la lluvia, sopló un fuerte viento e izamos las velas. Bordeamos Isla Leonas por el lado este, donde el viento y la corriente se combinan para hacer olas muy grandes, de corto período. Pese a esto, el viento nos faorecía y alcanzábamos una velocidad de hasta 5 nudos. Unas horas después ingresamos cuidadosamente a Caleta Hornos. Un lugar hermoso, rodeado de altos acantilados cubierto de la típica vegetación de la patagonia árida, que hacen de la caleta un lugar muy protegido de fuertes vientos.
Luego de descansar y apreciar el espectacular lugar, el 19 de diciembre partimos hacia Puerto Deseado. Teníamos un fuerte viento norte que nos favorecía y unas muy grandes olas fuera de la caleta. íbamos sólo con una porción de Génova y alcanzamos una velocidad de 6 nudos. El cruce del Golfo San Jorge, como lo esperábamos, fue muy movido. Si bien por momentos el viento bajaba, el cruce de las fuertes corrientes que se genera allí, provoca grandes olas. A demás, estábamos a algo de 100 millas de la costa. Luego de una no muy buena navegada para algunos, nos encontrábamos a unas millas de Puerto Deseado. Pero la entrada no fua para nada agradable. Cuando arrumbamos directamente para el destino, se desató un fuerte viento proveniente de la misma dirección, de más de 30 nudos. Las olas eran muy grandes. Nos estábamos mojando mucho, hacía frío y la velocidad era despreciable. Cuando estábamos a 6 millas del puerto, nos quedamos sin combustible. No nos quedó otra opción que capear por una hora, esperando a que la lancha de prefectura, muy amablemente nos traiga un bidón con combustible. Una ve que llegaron, cargamos nuestro tanque y luego de casi dos horas, llegamos a Puerto Deseado el 21 de diciembre. Allí permanecimos durante diez días, donde pasamos Navidad y Año Nuevo.

Luego de esperar por un buen pronóstico, el 1 de enero zarpamos rumbo a Isla de los Estados. El tramo más largo del viaje, de aproximadamente 480 millas. Según veníamos siguiendo el pronóstico tendríamos muchos días de viento favorable y solo algunas horas de viento sur. Y así fue. Fue algo sorprendente, porque pensábamos que al ser el tramo más austral sufriríamos tormentas y fuertes vientos. Pero no, salimos con buen viento norte que siguió borneando entre noreste y noroeste hasta el segundo día, que sopló unas horas del sur. Y para no luchar en vano, decidimos capear hasta que el viento cambie. Luego de eso, tuvimos muy buenos vientos. Por momentos nos manteníamos muchas horas con velocidades de entre 5 y 6 nudos. Pocas veces, el viento era muy bajo y utilizábamos el motor. Luego de una larga y, dentro de todo, buena navegación, divisamos los picos de la isla a 44 millas el 6 de enero a primeras horas del día. Finalmente el día 7, con un cielo muy nublado y lluvia, ingresamos a la imponente y hermosa Isla de los Estados. Era muy lindo ver las montañas densamente vegetadas en las partes bajas y en los picos rocosos, grande sporciones de nieve, a veces tapados por las nubes. Las montañas también, se cubrían de cascadas por todos lados. Realmente muy bello.
En un principio fondeamos en Puerto Parry, donde había un destacamento naval, de la Armada Argentina. La lluvia no paraba y estaba muy nublado. El barómetro dentro del barco, estaba peligrosamente bajo. Thomas nunca lo había visto así, por lo que pensó que estaba roto. Pero lamentablemente se equivocaba. No pasaron un par de horas que se levantó un fuerte temporal y por primera vez comprendimos qué son los famosos “Williwaw”. Ráfagas muy fuertes que se generan en las zonas montañosas y provienen de todas las direcciones. No sabría exactamente la velocidad de éstas, no soy muy experto en ello. Pero me animaría a decir que por momentos superaban los 50 nudos, tal vez más. Para que se den una idea, dos o tres veces el barco se escoró tanto, que las ventanas que están por encima de la borda, en la cúpula, se sumergieron completamente en el agua. Por supuesto que estábamos fondeados, sin velas. Fue impresionante. Hicimos noche en ese lugar, atentos a la alarma de fondeo y a la mañana siguiente, ya con menos viento, nos dirigimos a Puerto Hoppner, mucho más protegido de los vientos, donde pasamos unos días hermosos y seguros.

Finalmente el 9 de diciembre, con un pronóstico alentador, zarpamos hacia Ushuaia. Mientras nos manteníamos cerca de la isla, no teníamos mucho viento pero sí olas muy grandes, generadas por el cruce de corrientes que se genera cerca del estrecho de Le Maire. En un principio la corriente nos favorecía y llegamos a una velocidad de 7 nudos. Una vez en el estrecho, siempre tuvimos corriente en contra, de aproximadamente 2 nudos. Por momentos íbamos a vela con unos vientos del noroeste (“norweste”, dirían los chilenos). La vista se tornaba hermosa. La Cordillera de los Andes en el horizonte, con sus picos nevados y escondidos entre las grises nubes. La mayor parte del tiempo fue a motor. Cuando ingresamos al Canal de Beagle, el clima no nos favorecía realmente. Tuvimos vientos muy fuertes del oeste (“weste”), olas muy grandes y la corriente en contra. Era inútil seguir luchando en contra porque a veces no superábamos los 2 nudos de velocidad. Por ese motivo nos detuvimos en tres caletas distinas a lo largo de todo el canal, a la espera de mejor clima. Al fin y al cabo, el Canal de Beagle fue uno de los tramos más complicados y largos. No por la distancia, sino por el tiempo. Finalmente el ansiado día llegó. En la mañana del domingo 13 de enero llegamos a la bella ciudad de Ushuaia, que muchos llaman “el fin del mundo”. Estamos todos muy contentos de haber llegado, luego de tantos días.

P.S: A todos aquellos navegantes, disculpen el bajo nivel de palabras técnica

Julián Carrizo

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Ushuaia nach Puerto Williams

Die Tage in Ushuaia vergingen im Flug. Wir haben einen großen Vorrat an Diesel gebunkert und die Walkabout mit Lebensmitteln vollgepackt. Auf der anderen Seite des Beagle Kanals ist die Versorgungslage nicht so gut und vor allem auch teurer. Nun haben wir 7 Kanister mit je 20 Litern Diesel auf dem Vorschiff festgebunden. Es sieht schrecklich aus, und so etwas gehört eigentlich nicht auf ein Segelboot, das zudem noch seetüchtig sein soll. Aber wir haben keine andere Wahl, denn bei den kommenden 1200 Seemeilen erwartet uns viel Gegenwind in den Kanälen. Die nächste Tankmöglichkeit ist über 400 Seemeilen weiter nördlich, somit sind 220 Liter Diesel nicht zu viel. Ich hatte das erste Mal auf unserer Reise das Problem, das man kein Petroleum ( zum Kochen und Heizen ) kaufen konnte. Während es sonst in Argentinien an einigen Tankstellen zu haben ist, war es in Ushuaia nicht zu bekommen. Aber die Hilfsbereitschaft in Argentinien löste auch dieses Problem : ein Anruf an die richtige Person, und ich konnte mir am Flughafen 20 Liter Kerosin (Jet A 1) abholen. Der Brennstoff ist in der Verbrennung für unsere Zwecke zwar nicht optimal, weil durch die vielen Zusätze auch Giftstoffe frei werden, aber wir benutzen dieses jetzt ausschließlich für den Ofen, und der hat einen kleinen Schornstein nach draußen. Eine der wenigen Sehenswürdigkeiten in Ushuaia ist ein ehemaliges Gefängnis, in dem nun ein Museum und eine Kunstgalerie untergebracht sind. Beklemmend war es, durch die Gänge an den Zellen vorbeizulaufen, vor allem in dem Teil, der nicht renoviert wurde. Unsere Crew hat sich kurz vor der Abreise verkleinert, Julian hat uns in Ushuaia verlassen. Es war schon von Anfang an klar, dass er nicht zu lange mitreisen möchte, aber für uns kam der Entschluss dennoch überraschend. Die Sehnsucht nach seiner Freundin war größer als die Aussicht, Kap Hoorn zu umrunden. Der Abschied war rührend, denn wir haben ihn total ins Herz geschlossen. Trotz der Enge an Bord war es angenehm, ihn dabei zu haben. Sein Bruder Mauro hat allerdings noch keine Lust abzuheuern. Er möchte so lange wie möglich bei uns an Bord bleiben, worüber wir uns sehr gefreut haben. Am 20.01. haben wir bei Windstille die Leinen in Ushuaia gelöst und beim Ablegen noch eine Flasche Vino Tinto von unserem argentinischen Stegnachbarn geschenkt bekommen, mit dem wir die Umrundung Kap Hoorns feiern sollen. Der Abschied von Argentinien ist uns schwergefallen, aber es war 3 Tage vor Ablauf unseres Visums, so dass wir das Land verlassen mussten. Nicht gerne kann man sagen, denn Argentinien hat uns extrem gut gefallen, und wir werden wieder kommen. Die Fahrt über den Beagle Kanal bei schönem Wetter und lauem Wind war sehr entspannt. Wir konnten gar nicht glauben das wir es vorher so rau hatten. Puerto Williams ist ein kleiner Ort mit etwas über 2000 Einwohnern, sehr ruhig und übersichtlich. Der Yachthafen ist einzigartig.in einer kleinen geschützten Bucht gelegen, mit Blick auf die schroffen Berge im Inselinneren. Ein ehemaliger Rheindampfer Bj. 1930 hat in den 50-ern hier als Versorgungsschiff seinen Dienst geleistet, bis er in der Bucht von Puerto Williams strandete. Die Chilenen haben ihn dann als Anlegestelle und Clubhaus ausgebaut. Der Club Naval de Yates Micalvi hat eine der ungewöhnlichsten Bars, die ein Segler so besuchen kann. Die Bar ist vollgehängt mit Fahnen und Vereinsstandern aus aller Welt, natürlich seit kurzem auch vom Segelverein Norderney. Der erste Gang in Chile ging zur Armada zum Einklarieren. Nachdem wir die argentinische Bürokratie gewöhnt waren, staunten wir nicht schlecht, dass alles so schnell und professionell erledigt wurde. Der Papierkram ist hier nicht weniger. So musste ich zum Beispiel einen Fragebogen mit 50 Fragen ausfüllen, die sich auf die Sicherheit des Schiffes bezogen. Man wird in Chile mit offenen Armen und einem freundlichen Lächeln empfangen. Inzwischen sind wir seit 2 Wochen hier. Jeder Tag beginnt mit dem Wetterbericht. Wir wollen nicht nur um Kap Hoorn herum, sondern auch dort anlanden, und das geht nur bei sehr günstigen Bedingungen. Somit heißt es Warten und Geduld haben. Wir warten auf eine Lücke in der endlosen Kette von Tiefdruckgebieten. Wer Lust hat, kann ja einmal schauen bei Windguru – Südamerika – Chile – Cape Horn. 50 Knoten stehen dort mehrmals in der Woche, und man soll laut den Einheimischen und in der Gegend erfahrenen Seglern noch 10 % draufrechnen, weil am Kap der Wind stärker ist als in den Vorhersagen. Heute wehen dort laut lokalem Wetterbericht 25 bis 30 Knoten, in Böen 70 Knoten. Moment mal, das sind 6 bis 7 Bft. und in Böen 12 Windstärken. Kein Schreibfehler, ich habe es kontrolliert, weil ich es nicht glauben konnte. Da es von Anfang an abzusehen war, dass wir länger warten müssen, haben wir gleich zu Beginn unseres Aufenthaltes eine mehrtägige Wanderung unternommen. Laut unserem Wanderführer ist die Umrundung des Dientes-Massives eines der ganz großen Outdoor-Erlebnisse auf unserem Planeten. Zum Teil ging es dabei durch wegloses Gelände, durch Schlamm, Schnee und über hohe Pässe, auch waren etliche Bäche zu überqueren. Wir waren 4 Tage mit Rucksack und Zelt unterwegs und hatten ständig sehr viel Wind, Regen und auch Schnee. Dennoch war es eine wunderschöne Tour durch eine einzigartige Wildnis.

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