Wir segeln und wandern durch die Welt

Puerto Williams, Kap Hoorn, Puerto Montt Chile 20.01.13 bis 20.04.2013

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Puerto Williams – Kap Hoorn – Puerto Williams 186 Seemeilen und ein Eintrag von Mauro

Nach 18 Tagen Warten sind wir am 07.02. Richtung Kap Hoorn gestartet. 18 Tage ist eine lange Zeit, aber es war nicht wirklich schlimm, solange hier zu sein. Mauro und ich sind nochmal auf einer zweitägigen Wanderung gewesen, die Tage plätscherten so dahin, und wir konnten das Faulenzen genießen. Trotzdem ist es nicht schwer sich vorzustellen, wie froh wir waren, als sich endlich ein vielversprechendes Wetterfenster zeigte. Wir segelten am ersten Tag bis nach Puerto Toro. Ein kleiner Ort, in dem etwa 10 Familien wohnen. In dem geschützten Hafen liegen nur ein paar kleine Fischerboote, und das Dorf verkündet, die südlichste Siedlung der Welt zu sein. Wer es gerne ruhig hat, ist hier gut aufgehoben, Puerto Toro ist nur über das Wasser zu erreichen und hat neben den Wohnhäusern noch eine sehr schöne winzige Kirche. Das Wasser ist so klar, dass man in 5 Metern Tiefe die Seesterne herumschleichen sieht. Am nächsten Morgen sind wir sehr früh wieder weiter und erreichten die Wollaston-Inseln am Nachmittag. Dort haben wir in in der Caleta Martial an einer Boje festgemacht. Die Fahrt dorthin war meistens schönes Segeln, nur zum Schluss an einer engen Durchfahrt zwischen zwei Inseln wurden wir von einigen Williwaws angefallen. Am folgenden Tag sollte der Wind wieder zulegen und somit war klar, dass wir dort den Samstag verbringen werden, also haben wir uns gemütlich eingerichtet. Obwohl in der Nähe ein heller Sandstrand zu einem Spaziergang einlud, sind wir am folgenden Tag nicht von Bord. Das Wetter war einfach zu ekelig, kalt und grau, nebelverhangen mit Dauernieselregen. Unter Deck wummerte der Ofen leise vor sich hin, wir spielten Karten und haben viel gelesen. Durch den Funkkontakt mit einer Kanadischen Jacht, die fünf Seemeilen weiter vor Anker lag, wurden wir mit dem neuesten Wetterberichten versorgt. Der 10.02. sollte nun der große Tag werden, westliche Winde von 15 bis 18 Knoten. Sobald wir aus dem Schutz der Inseln heraus waren, hatten wir eine Wellenhöhe von 1,5 bis 2 Metern. Vor der steilen Klippe des südlichsten Punktes legte der Wind etwas zu, so dass wir reffen mussten. Ein 30 -jähriger Traum geht in Erfüllung. Kap Hoorn ! Inzwischen war das Wetter sogar richtig schön, die Sonne schaffte es gelegentlich durch die dichte Wolkendecke, und wir wurden von Delfinen begleitet. Isla de los Hornos beherbergt eine kleine Armadastation und sobald wir über Funk die Erlaubnis hatten, sind Frauke und Mauro an Land gerudert. Obwohl es eine geschützte Bucht auf der Ostseite gibt, ist es dort mit dem Ankern nicht so gut, schlechter Grund in 20 Metern Tiefe. Also bin ich zuerst an Bord geblieben und habe mich treiben lassen. Eine gute Stunde später hat mich Mauro mit leuchtenden Augen abgelöst, und Frauke ist nochmal mit mir die Runde gegangen. Die Armadastation ist mit einem Mann besetzt, der hier mit seiner Familie lebt. Mit herzlichem Händedruck begrüßte mich Samuel. Er freute sich sehr über unseren Besuch und führte uns herum. Wir waren schwer beeindruckt, wie schön eingerichtet Samuel mit Frau und Kindern dort lebt. Stolz stellte er uns seine 2 Kinder vor. Ein ganzes Jahr dauert der Dienst, bevor eine andere Familie die Insel übernimmt. Nur alle 2 Monate werden sie per Versorgungsschiff der Armada mit Lebensmitteln versorgt. Es gibt auch einen Hubschrauberlandeplatz, aber auf den Hubschrauber kann man sich nicht verlassen, weil der wegen der ständig starken Winde nur selten landen kann. Erstaunlicherweise gibt es im Sommer beinahe täglich Besucher. Viele Kreuzfahrschiffe haben Kap Hoorn auf dem Programm. Umso erfreulicher war es, dass Samuel uns so herzlich empfangen und herumgeführt hat. Segler von kleinen Jachten hat er nicht oft als Gäste. Als wir uns mit herzlichen Worten verabschieden, bedankt er sich bei uns für den Besuch. Dieser Landgang setzt unserer Kap Hoorn- Umrundung die Krone auf. Wir sind von dort aus direkt über Nacht zurück nach Puerto Williams. Der Wind war wechselhaft und uns nicht gewogen, so dass wir die meiste Zeit unter Motor liefen. Aber ein phantastisches Erlebnis hatte die tiefschwarze Nacht noch für uns bereit: Meeresleuchten, schon oft erlebt aber diesmal so stark auch unter Wasser. Die Wellenkämme am Leuchten und ein etwa 1 Meter großer Fisch, der im Zickzack ums Boot herum schwimmt. Im schwarzen Wasser waren die Konturen nur durch das Meeresleuchten zu sehen. Eine Weile später tauchte ein Seehund unter uns, auch er ist nur durch das Meeresleuchten zu erkennen gewesen. Manchmal kommen mir meine Erlebnisse so surreal vor, dass ich gar nicht weiß, wie mir geschieht. Zurück in Puerto Williams machen wir uns sofort daran, die Weiterfahrt zu organisieren. Wasser, Proviant und Diesel auffüllen, die neue Zarpe besorgen, Internet. Morgen am 13.02. werden wir starten nach Puerto Natales. Mehr als 400 Seemeilen durch die Kanäle liegen vor uns, keine Zivilisation bis dahin.Wir planen für diesen Abschnitt 3 bis 4 Wochen ein. Es gibt so viele schöne Buchten, Wanderungen und Gletscher auf dem Weg, und wir werden sicherlich auch so manchen Schlecht-Wettertag vor Anker verbringen.

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Ehy amigos !

Ahora es a mi a quien le toca compartir con palabras los pasos de esta hermosa aventura!

Luego de pasar una calida semana en Ushuaia ,compartiendo algunos dias con amigos de Punta Alta con la mejor de las ondas y una disposicion la cual agradezco mucho , dos dias fueron de 15 grados de sensación térmica,poco habitual para estas latitudes; nos separamos de un tripulante y hermano volviendose a Punta Alta dos dias antes de la zarpada.Domingo 20 de enero,arrancamos motor para dirigirnos a Puerto Williams(Chile)y asi dejar suelo Argentino por el resto de la travesía. Cruzamos el canal Beagle en sentido Este con un mar en calma total llendo a motor ya que no hay viento suficiente para ir a vela siendo las 11:30.

A las 16:30 arribamos a PuertoWilliams,al Micalvi,el „club de yates mas austral del mundo“,con viento suave del Este y mar en calma.Dimos otro paso y la alegria nos invade nuevamente,como cuando se anhela y al fin se cumple! El siguiente paso es hacer el recorrido del Cabo de Hornos,debemos esperar a que un buen prognostico llegue y zarpar ! Y asi pasaron los dias,la primer semana Thomas y Frauke hicieron una caminata al rededor de los Dientes de Navarino,dejandome a cargo del barco por cuetro dias, no la pasaron muy bien pese a los fuertes vientos y las nevadas,pero lo disfrutaron! A dos dias de su regreso emprendimos junto a Thomas una caminata hacia el Cerro Bandera y el lago anterior a los Dientes que nos llevo dos dias,en esta oportunidad el clima fue muy bueno pudiendo disfrutar de toda la maravilla que irradian los diferentes paisajes.

Pasaron dos semanas y cuatro dias desde que arribamos a este puerto y en el informe meteorologico se ve una ventana,unos dias con buenos vientos,con menos de 60 nudos y algunas calmas!

El jueves 7 de febrero zarpamos de Puerto Williams con viento Oeste de 25 nudos ,nos mantenemos en el Beagle solo con la vela de proa reducida. Luego de tantos dias en puerto es necesario y hermoso volver a sentir el movimiento de cuando se navega a vela. IUPI! El Cabo de Hornos nos espera !!

18:30 arribamos a Puerto Toro para pasar la noche, sin viento y mar en calma. Este puerto se encuentra en la isla Navarino al igual que Puerto Williams y resulta un paso casi obligado antes de ir hacia el sur,solo viven 10 familias entre pescadores,armada y carabineros(policia).

A las 4:30 del dia siguiente zarpamos con una leve brisa del NorOeste,ya encaminados el viento se torna inestable pese a las montañas que nos rodean,comenzamos cruce de bahia Nassau (recomendable cruzar con buenas condiciones climáticas) con vientos del NorOeste de 10/12 nudos.

Tomamos amarra a la boya en Caleta Martial, en el momento que salté sobre la boya al estilo Kiky para amarrar mientras giraba y se mecía sin parar recordé que se pueden pasar varias horas allí,por suerte solo pasaron unos minutos hasta embarcar! jajaja

Esta caleta es una de las ultimas opciones para aguardar que el clima se ordene,situacion tan importante para doblar el cabo. Al dia siguiente, domingo 10 a las 7:30 zarpamos hacia la isla Hornos. Entre las 11:30 y 13:00 dimos la vuelta al rededor del Cabo de Hornos de Este a Oeste llendo con las velas izadas a tope con viento de 15 nudos y ondas oceánicas de mas de tres metros y sin rompiente bajo un cielo nublado pero claro, de esta manera quedaba cumplido el sueño de Thomas originado en la adolescencia! La magnificiencia de la isla y la picardia de navegar en aguas con historias nada felices nos invaden de un silencio en suspenso que se resquebraja con el rugir de las olas sobre las rocas y el cantar del barco surcando aguas que dividen el continente por babor y la tierra de los hielos por estribor a unas cuantas millas.Vamos! Que la bestia descanza, el viento nos acompaña y delfines nos protegen mientras hacen acrobacias entre el barco y las rocas.

En la isla Hornos se encuentra la Caleta León del otro lado siendo ésta el lugar para descender y conocer la isla,el faro y sus monumentos. Así lo hicimos, bajando de a dos del barco mientras uno quedaba navegando ,ya que no es buen lugar para anclar ,y luego volvia uno y descendia el faltante logrando conocerla los tres guiados por Samuel,un personal de la armada,con una gran amabilidad y disposicion que vive ahi junto a su mujer y sus dos hijos. A las 16:00 emprendimos el regreso decidiendo hacerlo sin detenernos ni en Martial ni en Puerto Toro,el clima acompañaba ! Cercana ya la medianoche achicamos las velas, genoa reducido y tres rizos en la mayor para esperar el viento que siguió subiendo con tendencia a rotar y traía una ola cuya cresta resplandecía fluorescente en una noche sin luna y sin estrellas en medio de la bahia Nassau desplezandonos a 4 nudos promedio,luego de 14 horas el viento del Norte lo recibiamos de frente, abajo velas y en marcha el motor para enfrentar las olas.

A la madrugada del dia lunes 04:30 cruzamos entre los islotes de Navarino y Lenox , luego las Wallaston y Picton dejando a popa Nassau y el Hornos !! 12:30 arribamos a Williams nuevamente, pero esta vez como Caphorniers!

El próximo itinerario es recorrer los glaciares de los brazos del Beagle, para entonces espero poder compartir al maximo con ustedes por aqui y no estar tan frio..jajaj

Hasta la próxima! Exitos! Mauro.

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Puerto Williams nach Puerto Natales, Puerto Consuelo 14.02. bis 07.03.2013 – 499 Seemeilen

Wir sind nun doch nicht wie geplant am 13. gestartet. Diesmal war aber nicht das Wetter schuld, sondern wir wurden eingeladen auf die Polarwind. Die Polarwind ist eine 16 m Stahljacht, die ihren Gästen ein Segeltraining anbietet. Eine ganz andere Möglichkeit, um Kap Hoorn zu segeln. An Bord lebt eine Chilenisch – Deutsche Familie mit Ihren zwei Kindern. Es gab ein tolles Essen, und dank der großen Erfahrung und Ortskenntnis vom Skipper haben wir sehr wertvolle Informationen über die vor uns liegende Route erhalten. Der Abschied am frühen Nachmittag des 14.02. war so richtig multi-kulti deutsch,englisch,spanisch und französisch. Wir haben von der Polarwind eine Centolla-Falle geschenkt bekommen. Die Centolla sind Königskrabben, das Fleisch aus den Beinen ist weiß und schmeckt hervorragend.

14 Tage brauchten wir für diese Etappe, was deutlich schneller ging, als wir erwartet hatten. Bis auf eine Nacht in der Magellanstraße sind wir immer vor Einbruch den Dunkelheit vor Anker gegangen.

Am zweiten Tag wurde der Wind so stark, dass wir unser geplantes Tagesziel aufgeben mussten. Die nahe Armadastation hat uns über Funk mitgeteilt, dass es besser ist, in der Caleta Sonia Schutz zu suchen. Man muss bei der Einfahrt dort gut aufpassen, denn es ist ein langes Seil von den Fischern quer durch die Bucht gespannt. Sobald wir im Schoß von der Caleta lagen, haben wir unsere Centolla-Falle zum ersten Mal ausgelegt. Als Köder haben wir Essensreste in eine aufgeschnittene und mit Löchern versehene Plastikflasche gefüllt. Aus unserem erzwungenen Stopp wurden 4 Tage in Caleta Sonia, in denen es nur kräftig am Wehen war, Jeden Tag wurde die Hoffnung auf Weiterfahrt durch die neue Prognose vernichtet, und das Wetter wurde jeden Tag schlechter. Dauerregen hat uns jede Lust genommen, die Gegend zu erkunden. Als wir nach 24 Stunden unsere Falle wieder aus 11 Meter Tiefe heraufgezogen hatten, war dort ein großer Centolla drin. Ein Festessen, für das wir Zuhause im Restaurant sehr viel Geld bezahlen müssten. Am zweiten Tag haben wir die Armadastation besucht. Das kleine Häuschen ist nur ein paar Minuten durch Gestrüpp und hohes Gras von der Bucht entfernt. Wie auf Kap Hoorn lebt dort eine Familie für 12 Monate, Nelson mit Mary und ihr 14 Monate alter Sonnenschein Isabella. Nelson hat uns von der Bucht abgeholt und uns versichert, dass er sich sehr über unseren Besuch freut. Die Station ist sehr klein, steht auf einer Anhöhe von niedrigen Bäumen umrahmt, daneben ein winziger Leuchtturm und phantastische Aussicht auf den Beagle-Kanal. In der Wohnstube war es herrlich warm, und wir waren fast den ganzen Tag dort zu Gast, während draußen der Wind am Häuschen rüttelte. Die Familie scheint die Einsamkeit und Ruhe zu genießen, schon 3 Monate sind wie im Flug vergangen seit Ihrer Ankunft. Was für eine Idylle ! Zwischendurch sind wir Männer zur Walkabout gepaddelt, denn Nelson hat noch nie ein Segelboot von innen gesehen. Während Mauro ihm alles zeigt und erklärt, wird das Strahlen in Nelsons Gesicht immer größer. Erstaunlich, wenn ich bedenke, wie klein unser Boot eigentlich ist. Es kommt eben auf die Perspektive an. Mit der Falle hatten wir kein Glück mehr, obwohl wir dort drin wundersame Dinge fanden : einen Aal mit Bartfäden, viele kleine Fische und einen Seestern in der Form und Größe von einem Weihnachtskeks. Mary mit der Kleinen auf dem Arm und Nelson standen winkend vor Ihrem Häuschen, als wir nach 5 Nächten endlich mit der Walkabout aus der Bucht kamen. Ohne Wind und unter Motor waren wir schnell unterwegs. Die folgende Strecke geht an vielen Gletschern vorbei. Einem davon sind wir sehr nahe gekommen, am Ende des Seno Pia münden 2 Gletscher direkt ins Wasser. Die letzte Stunde dorthin war ein langsamer Slalom um die Eisbrocken und Schollen herum. Direkt vor dem Gletscher haben wir den Motor ausgestellt und uns treiben lassen. Die Stille wurde nur vom Rumpeln des Eises unterbrochen. Es war sehr beeindruckend, so nahe an das blaue Eis zu kommen. Aber das Wetter war ungemütlich, kalt und regnerisch. Die wilden Berggipfel konnte man nur erahnen da sie von schweren tiefen Wolken bedeckt waren. Das war auch der Grund dafür, dass wir keine weiteren Gletscher an diesem Kanal besucht haben. Auch unter Deck war es trotz des Ofens feucht, überall Kondenswasser, und wenn man auf die Toilette ging, hatte man das Gefühl man betritt einen Kühlschrank. Hat eigentlich schon mal jemand über beheizbare Toilettenbrillen nachgedacht ? Wir haben die ruhige Wetterlage genutzt und sind die folgenden Tage gute Etappen gefahren. Das Wetter blieb ruhig, und es wurde richtig schön. Viel Sonne und spiegelglatte See, Tage wie Honig, wunderschöne Ankerbuchten mit absolut unberührter Natur. Wir konnten unser Glück gar nicht fassen, das Barometer blieb einfach oben. Wir konnten so wunderbar alle schwierigen Stellen bei Windstille passieren. Unsere Centolla-Falle haben wir täglich ausgelegt, und es gab entweder gar nichts oder der Korb war voll, wovon die meisten aber wieder ins Wasser gingen. Ein ganz besonderes Erlebnis hatten wir mit einem Buckelwal, circa 15 Meter groß und schon von weitem zu sehen durch den hohen Blas. Bis auf wenige Meter sind wir neben ihm gewesen. Der Wal ist immer wieder mit der großen Schwanzflosse winkend abgetaucht, um ein paar Minuten später woanders aufzutauchen. Wer Moby Dick gelesen hat, kennt die Beschreibung vom atemlosen Abwarten und Ausschauen, wo der Wal wieder auftaucht. So haben wir lange mit dem Wal „gespielt“, bevor wir wieder auf Kurs gingen. Nachmittags dann noch einmal ein weiterer, etwas kleinerer Wal, der aber nicht lange bei uns geblieben ist. Nachdem wir tagelang in völliger Einsamkeit und unberührter Natur unterwegs waren, wurde es auf der Magellanstraße wieder lebhafter. Schwimmende Luxushotels, Containerschiffe und Fischerboote in beiden Richtungen. Es ist hier üblich, sich über Funk abzusprechen, wie man überholt oder aneinander vorbeifährt . Einen der kleinen Fischer haben wir nach frischem Fisch gefragt. Wir sind bei ihm längsseits gegangen und haben Wein gegen Fisch getauscht. Als Zugabe bekamen wir noch frische Tomaten und Gurken geschenkt und ein paar Informationen über die Wasserstände und Strömungen der Gegend. Wir sind ja nun wirklich den Umgang mit der Tide gewöhnt, aber die Verhältnisse hier sind völlig undurchschaubar. Es gibt keine logische Struktur für die Richtungen der Strömungen. Jeder Kanal ist anders, und die Windrichtung/Stärke spielt eine sehr große Rolle dabei. Am letzten Tag hatten wir endlich mal so richtig guten Segelwind, ordentlich gerefft ging es mit 6 Knoten und achterlichem Wind nach Natales. Von den 499 Seemeilen sind wir tatsächlich nur 44 Seemeilen gesegelt, den Rest motort. Das kommt eben dabei heraus, wenn man gegen die vorherrschenden Winde und Strömungen fährt. Wir wissen von anderen Jachten, die unsere Route „richtig herum“ gefahren sind, dass auch dort der Motoranteil deutlich größer ist als die Segelzeit. Puerto Natales hat leider keinen sicheren Liegeplatz, so dass wir nach 2 Tagen vor Anker noch mal 15 Seemeilen weiter bis in einen ruhigen Seitenarm zur Estancia Eberhard gesegelt sind. Ein idyllischer Liegeplatz, der auch bei viel Wind sicher ist. Wir haben die Walkabout für zwei Tage alleine gelassen und sind per Bus ins 250 Kilometer entfernte Punta Arenas gefahren.. Es war eine schöne und willkommene Abwechslung, ein tolles Museum und ein außergewöhnlicher Friedhof waren die Highlights unserer Stadtbesichtigung. Außerdem mussten wir heute über die Grenze nach Argentinien in das nur 25 Kilometer entfernte Städtchen Rio Turbio, weil wir unser Visum verlängern mussten, bis Puerto Mount reichen die üblichen 3 Monate nicht. Mit einer neuen Einreise beginnt die Aufenthaltsgenehmigung neu. Wenn alles glatt geht, sind wir am 8. März wieder unterwegs. Nächstes Ziel Puerto Eden.

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Puerto Natales nach Puerto Eden 08.03. bis 20.03.2013 – 410 Seemeilen + ein Text von Mauro

Als wir in Puerto Natales ankamen, war das leicht wellige, flache Land sehr angenehm für das Auge, nach der langen Zeit, die wir nur von schroffen und steilen Klippen umgeben waren. Auch das Wetter ist dort eine Spur freundlicher. Wenige Stunden nach unserem Start waren wir wieder mitten drin in den Schären.

In der idyllischen Ankerbucht von Puerto Consuelo haben wir die deutsche Crew von der Kamiros kennengelernt und dummerweise unser Ladekabel vom Netbook dort vergessen. Das hat uns am Tag unserer Weiterfahrt ein weiteres Treffen und eine Tüte herrlich duftender Erdbeeren eingebracht. Um die hatte sich nämlich das Ladekabel vermehrt, als es nach Absprache über Funk einige Stunden später mit dem Bootshaken von Boot zu Boot gereicht wurde. Wir blieben den ganzen Tag über in Kontakt bis zu der Frage am späten Nachmittag : Wo ankert ihr denn heute Nacht ? In Caleta Jaime – schön, wir auch, wollt ihr vielleicht zum Essen herüberkommen? Somit lagen 2 deutsche Boote in einer einsamen chilenieschen Bucht zusammen, was sicher selten vorkommt, wovon auf dem größeren ein gemeinsames Abendessen stattfand.. Spät in der stockfinsteren Nacht sind wir zur Walkabout zurückgepaddelt. Wer hat eigentlich vergessen, das Ankerlicht anzumachen ? Damit wäre es schon etwas leichter gewesen, unsere Kojen zu finden.

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Da wir auf dem Hinweg unsere Centolla-Falle bei Hochwasser in der Caleta Fontaine zurücklassen mussten, fuhren wir nochmal in dieselbe Bucht, kreisten mehrfach über der vermeintlichen Stelle, aber leider vergebens. Schade, das war wohl nicht so geschickt gewählt von mir, die Leine passte nicht zu der Wassertiefe. Somit ist auf unserer Verlustliste ein schwarzer Fender mit Centolla-Falle sowie 40 Meter Leine zu verbuchen. Am 10.03. hatten wir eine Menge Wind, von dem an unserem sehr geschützten Ankerplatz in der Nacht nichts zu spüren war. Jedenfalls sind wir erstmal morgens früh gestartet, mussten aber nach 6 Meilen wieder umdrehen. Es ging nicht mehr weiter, zu viel Wind und Wellen von vorne, so dass wir 4 Stunden später völlig durchnässt wieder am selben Ankerplatz waren. Aber danach folgte eine Schönwetterperiode, und das genau zur richtigen Zeit. Vom Glück geküsst konnten wir die Gletscher Amalia und Asia bei Bilderbuchwetter besuchen. Wir haben jeweils einen ganzen Tag an den Gletschern verbummelt. Es war phantastisch ! Am ersten Morgen absolute Windstille, die letzten 2 Meilen vor dem Gletscher lagen im Nebel. Es war so kalt, dass eine dünne Eisschicht das Wasser überzog, die leise knirschend dem Boot nachgab. Auf dem klaren Eis große Eisblumen, die funkelnd in der Morgensonne leuchten. Die Walkabout schleicht im Slalom durch den Nebel, während die Sonne langsam über den schneebedeckten Gipfeln aufgeht. Mauro klettert in den Mast, um das Spektakel aus einer anderen Perspektive zu beobachten. An einem Eisberg, der aussieht wie eine Schildkröte, gehen wir längsseits und machen mit einer Leine am Eisblock fest. Wir gehen „ an Land“ und laufen mit Steigeisen bewaffnet auf dem dicken Eis herum. Während zum Mittag hin die Sonne immer stärker wird, lassen wir uns mit dem Eisberg verbunden treiben und essen gemütlich. Der zweite Gletschertag war nicht weniger eindrücklich: auch dort haben wir uns wieder treiben lassen, allerdings mit einer Wache an Bord. Auch dort sind wir mit dem Beiboot an Land gepaddelt und gewandert. Der große Unterschied zum vorherigen Gletscher war die enorme Menge an Eis auf dem Wasser. Alles war dicht mit Eisschollen und „Bergen“ in jeder erdenklichen Größe bedeckt. Sehr vorsichtig haben wir uns dort hindurch geschoben. Die Fahrspur hinter uns hat sich sofort wieder geschlossen. Letzten Endes sind wir aber doch nicht so nahe an den Gletscher gekommen, wie wir es gerne gehabt hätten. Das Eis wurde einfach zu dicht. Das Ende dieses Ausfluges hatte noch eine kleine überraschung parat: auf dem Weg zum Ankerplatz, am Ende des Fjordes, kam uns ein schwimmendes Fünf-Sterne-Hotel entgegen ! Sehr langsam schob sich das riesige holländische Kreuzfahrtschiff Veendam an uns vorbei. Die Relinge der vielen Decks waren schwarz von Menschen, dichtgedrängt standen Hunderte von Passagieren, winkend und fotografierend. Ich möchte wirklich nicht wissen, auf wie vielen Speicherkarten wir nun mit der Walkabout verewigt sind.

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Normalerweise wird von der chilenischen Armada verlangt, dass man täglich seine Position durchgibt. Da wir aber kein Kurzwellenfunkgerät haben, können wir uns nicht täglich melden. Man weiß dann eben nicht, wo wir gerade stecken. Als auf einmal ein Flugzeug im Tiefflug über uns kreiste, konnten wir es gar nicht glauben: Control Trafico Naval – die Armada ! Woher und wohin, wollten sie von uns wissen. Welche Flagge, wie viele Personen an Bord, von welchem Hafen wir unsere Genehmigung haben usw.? Danach wünschten sie uns eine gute Weiterfahrt und das alles über Funk Na, für den Tag hatte die Armada unsere genaue Position.

Am selben Tag hatten wir noch das Vergnügen, auf ein Fischerboot eingeladen zu werden. Dieses lag nahe an der Küste vor Anker, während zwei Taucher außenbords Muscheln ernteten. Als wir uns näherten, um nach Fisch zu fragen wurden wir direkt gebeten, an Bord zu kommen. Zwei Taucher werden über dicke Schläuche mit Luft versorgt, während sie unten im eiskalten Wasser Muscheln sammeln. Die Muscheln konnten wir auch gleich probieren, roh. Sie sind eine Delikatesse und werden in die USA importiert. Neben einem frischen Lachs haben wir auch einen Beutel davon mitbekommen. Die Fischer haben uns genau gezeigt, wie man die Muscheln reinigen muss, denn ein Teil davon ist giftig. Marea Roja – eine schlimme Sache in Südamerika. Die rote Alge wird von Muscheln aufgenommen und ist für den Menschen giftig, und zwar sehr giftig. Das hatte schon schlimme Folgen für die Fischer, die durch die Verbreitung der Alge ihren Lebensunterhalt verloren haben. In Chile ist es strikt verboten, Muscheln südlich des 42. Breitengrades zu essen. Was wirklich schade ist, denn ich habe seit meiner Kindheit nicht mehr so viele und schöne Miesmuscheln gesehen wie hier.

Bevor wir in Puerto Eden ankamen, hatten wir nochmal einen Gletscher auf dem Tagesprogramm, diesmal aber mit gewaltigen Ausmaßen. über drei Kilometer Länge bis zu einer Höhe von fünfzig Metern misst die Eiswand, die schon von weitem zu sehen ist. Wir konnten sehr nahe an den ständig polternden Gletscher heran, weil uns diesmal keine Eisschicht daran hinderte.

Diese eindrücklichen und phantastischen Eindrücke und Erlebnisse wurden noch umrahmt von einer täglichen Delfin-Show. Man hat den Eindruck, das Sie unserem Boot auflauern, und damit wir das Interesse nicht verlieren werden die Sprünge und Pirouetten immer besser. Es sind selten weniger als 10 Delfine, die um uns herumspringen und die wunderbar im klaren Wasser zu sehen sind.

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Puerto Eden haben wir am 19 März erreicht, gerade noch rechtzeitig mit fallendem Barometerstand. Das Wetter ist richtig schlecht geworden, seit wir hier sind, regnet es ununterbrochen. Auch der Wind hat zugenommen: morgen sind Böen von 50 Knoten angesagt, das entspricht Windstärke 10 und bedeutet „ Warten“ . Puerto Eden ist ein winziges Dorf mit ca. 250 Einwohnern, davon viele   Leute mit indianischem Ursprung. Es gibt keine Straßen, das ganze Dorf besteht aus Holzstegen, an denen entlang die bunten Häuser aufgereiht sind. Es gibt eine relativ neue Schule für 9 Kinder, die von 2 Lehrerinnen bis zur 8. Klasse unterrichtet werden. Dort gibt es als ein Projekt der Regierung für alle „ freies Internet“ – aber es lahmt und lahmt. Leider ist die Bibliothek der Schule die einzige Möglichkeit im Dorf, kein WiFi, auch unsere Verstärkerantenne nützt uns hier nichts. Nun liegen nur noch etwa 500 Seemeilen vor uns, bis wir Puerto Montt erreichen und dort hoffentlich einen guten und bezahlbaren Liegeplatz an Land für die Walkabout bekommen. Unterwegs werden wir eventuell noch einen Umweg in den Seno Iceberg machen, um uns den Bernardo-Gletscher anzusehen. Thermalquellen, in denen man schön heiß baden kann, liegen auf dem weiteren Weg. Außerdem hoffen wir, mit einer knapp 2-stündigen Wanderung von einer Ankerbucht aus den Faro Raper besuchen zu können, in dem eine chilenische Familie lebt, die sich hoffentlich über Besuch freut. Eine Schlüsselstelle auf dem weiteren Weg ist der „ Golfo de Pena“ – der Name sagt schon alles. Man liest nichts Gutes über diese weit nach Westen offene Bucht, auch die Einheimischen sind nicht sparsam mit Warnungen und furchteinflössenden Erzählungen über riesige Wellenberge. Aber das bedeutet für uns einfach nur, mal wieder Geduld haben und auf das richtige Wetterfenster für die Durchquerung warten.

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Buenas nuevas nuevamente! Richtig-Richtig-Pupichtig

Luego de zarpar de Williams el 14 de febrero dispuestos a navegar solo de día en los canales y alguna que otra noche en aquellos mas abiertos y señalizados, nos encontramos rodeados de montañas continuamente. La diversidad del paisaje varía y se torna más bella aun, aun mas, a medida que avanzamos hacia el norte. Los dias pasan rapidamente y disfrutamos de cada uno a pleno junto a los diferentes y maravillosos episodios y acontecimientos. Grandes estrelllas de mar, arco iris sobre las montañas, lobos de mar nos miran con sorpresa e interes y luego se entregan a jugar y chapotear en la estela del velero, ballenas nos maravillan en un dia calmo con su grandeza y apasionante acústica que sorprende mientras sus graves se atreven a ingresar bajo el cráneo junto a la obligada e inconciente inspiracion profunda completando el espacio vacio que se crea a falta de naturaleza , formando una grata contracción en el rostro que refleja el sentir interno y que todos conocemos por sonrisa, delfines juegan con la proa y entre ellos bajo el agua cristalina, saltando, haciendo piruetas los mas grandes primero seguido a centimetros por uno mas pequeño que trata de imitarlo, podria decirse que aprenden mientras nos enseñan lo que verdaderamente vale, el movimiento, la companía de la familia, en cualquier dirección, siempre de frente. Glaciares, verdaderas paredes de hielo que llenan la vista y contagian de ímpetu y silencio para luego quebrarlo con el mas imponente rugido y darle fin en un estallido sobre el agua. Cientos, quizás miles de años se desprenden en un santiamén, navegamos entre sus hielos esquivando aquellas rocas macisas de hielo turqueza o incoloras mas grandes que el barco. En canales estrechos nos dejamos llevar con cautela y suma atencion a 9 nudos con el motor al 10 porciento, siendo la maxima del barco, a todo motor, de 6 nudos. Caminamos sobre ambientes inóspitos casi virgenes, porque hay mas amantes de lo bello y natural que arrumbaron su proa hacia aqui y caminaron, de seguro en silencio, por respeto. Intercambiamos ostiones, pescados frescos (salmon, róbalo, merluza) y verdura de la zona por jugo de uva fermentada (Unos vinitos), siempre con cálida sonrisa y la mejor de las intenciones. En una ocasión, luego de fondear en la caleta cercana por mal clima, nos recibieron en casa de un marinero junto a su mujer e hija que viven alli, cuyo patio se cubre de bosques húmedos, tupidos y sobre las rocas del jardin golpean las olas de agua salada. Es una alcaldia de mar, un control de tráfico marítimo llamado Punta Yamana, aislados durante un año sin telefonia, sin internet, solo televisor y equipos de VHF y HF. Comparten los tres las 24 horas del dia, la única casa en kilómetros a la redonda siendo abastecida de alimentos por una lancha de la armada cada dos meses. Agradecemos de corazon a Nelson, Maria y la pequeña Isabela por su grata bienvenida y su inmensa hospitalidad. Una familia que irradia amor y brilla de felicidad, al igual que esa bella familia que conocimos en Puerto Consuelo a bordo del Kamiros, padres de nacionalidad alemana e hijos neozelandeses cuya crianza se llevo a cabo a bordo, en el caribe,cumpliendo el rol de maestros ellos, padre y madre. Por boca del él se podía escuchar el corazón hablar mediante una sonrisa profunda y sincera, sus consejos sutiles eran dignos de suma atención, verdaderamente un conjunto de oraciones internas y con fundamentos en la palabra misma, palabras Productivas, fruto de la aventura, de experiencias vividas, del contacto con diferentes personas de diferentes culturas, tiempo con uno mismo junto a la naturaleza. La naturalidad de esas sonrisas se dejaba notar desde el primer momento. Luego de una cálida y hermosa comida junto a Hans, Eva, Lola y Luca en una caleta(acordada luego de zarpar, para el encuentro) habiendo dejado atras Puerto Natales, Punta Arenas , a la que llegamos por tierra para conocer, nos despedimos con ansias de volver a vernos y seguimos viaje. Hoy, fines del tercer mes, despues de haber recorrido 410 millas náuticas de canales envueltos en historias, destrezas de todo tipo de animales, inmensidades de hielo, familias a bordo por el mundo irradiando alegria, innumerables convinaciones climáticas,juegos de naipes alemanes, risas, festejos, preocupaciones y alegrías junto a dos grandes personas que se merecen todo mi respeto y mi mas profundo agradecimiento por la disposición, por el tiempo, la tolerancia y las buenas ondas, nos encontramos en Puerto Eden (con 280 habitantes,en su mayoria pescadores, de los cuales 9 son niños y 2 docentes) tranquilos,disfrutando como en cada momento, muy bien, en otro hermoso lugar de la fabulosa patagonia encargandonos de completar combustible, agua y alimento, respondiendo afirmativamente y agradecidos a invitaciones de los pescadores que con su buena voluntad nos llevan a conocer la pesca artesanal con red, nos cuentan su historia, sus quehaceres, nos convidan mate con menta cortada en el mismo momento, pan casero y róbalo ahumado.

En cuatro semanas aproximadamente que podrían ser cinco o seis, volveremos a tener conección a internet, una vez que arribemos a Puerto Montt. Lugar donde se sacará el barco a tierra y se lo prepará para invernar por varios meses, habiendo pasado con anterioridad el temido Golfo de penas, aguas termales, y más millas de la hermosa patagonia, hasta entonces el viaje continúa y se deja vivir a pleno. Ustedes pueden disfrutar con sus seres queridos, junto a aquellos que le hacen bien a uno, cada día que acontece que es único e irrepetible por mas rutinario que parezca y merece ser disfrutado hoy. “ La vida es bella “ dijeron Les Luthiers, pero no era broma. 🙂

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Puerto Eden nach Puerto Montt 816 Seemeilen

Rotbarsch paniert, als Currygeschnetzeltes mit Früchten, mit Röstzwiebeln und Tomatensauce, mit Senfsauce oder vom Lagerfeuer in der Folie mit Kichererbsenpürre.

Wenn ich früher gefragt habe : „ Na, soll ich mal Angeln, damit wir Fisch zum Abendessen haben ?“ wurde ich nur mitleidig belächelt. Das hat sich nun grundlegend geändert: ich bin ein gestandener Angler geworden. Die Frage wird heute mit „ Ja gerne, oder nein, bloß nicht schon wieder!“ beantwortet. Das erste Mal Erfolg mit dem Angeln hatten wir nahe einem großen Schiffswrack, das mitten im Kanal hoch aus dem Wasser ragte. Dort waren in der Seekarte eng liegende Tiefenlinien zu sehen, also gab es eine steile Kante.

Das schlechte Wetter haben wir von Puerto Eden mitgenommen. Zwischendurch war es zwar immer mal wieder weniger schlimm, aber etwa jeden zweiten Tag wurden wir vom Dauerregen in die Walkabout verbannt. Der breite Schärengürtel an Südamerikas Westküste wird unterbrochen von einer großen Halbinsel sowie einem Golf. Man muss für gute 200 Seemeilen auf den Pazifik hinaus, bevor man wieder in den Schutz der Kanäle gelangt. Die Wellen, die dort nach einer Reise von tausenden Seemeilen an die Küste donnern, sind gewaltig. Und in dem Golf, den man überqueren muss, laufen mehrere Strömungen aus verschiedenen Richtungen zusammen. Im Zusammenspiel mit der Dünung kann man sich gut vorstellen, woher der Name Golfo de Pena ( Golf der Schmerzen) kommt. Selbstredend haben wir für diese Passage gutes Wetter abgewartet und sind über Nacht auf die nördliche Seite gesegelt. Aber abweichend von der üblichen Route nicht um die Halbinsel herum, sondern hinein in eine Sackgasse, ein Umweg, der über 150 Seemeilen zusätzlich auf die Logge gebracht hat. Dieses Gebiet wird nur von den wenigsten Booten angefahren, einmal wegen der zusätzlichen Meilen und weil man von dort wieder ein gutes Wetterfenster braucht, um auf den Pazifik zu gelangen. Die Natur dort war unberührt, und es gab fast keine menschlichen Spuren, hier hat es genau so schon vor tausenden Jahren ausgesehen. Bei Tagesbeginn, in der frühen Morgendämmerung, beeindruckt uns ein Blauwal, dessen Schwanzflosse 3 bis 4 Meter senkrecht aus dem Wasser ragte. Mit lautem Klatschen auf die Wasseroberfläche aufschlagend, immer wieder, bis er uns bemerkte. Neugierig kam er zu uns geschwommen bis auf Tuchfühlung mit unserem Heck, um dann wieder zu verschwinden. Schon seit Tagen hatten wir uns auf die Thermalquellen gefreut, die dort sein sollten. Das Wasser tritt an mehreren Stellen mit einer Temperatur von 90 Grad an die Oberfläche, aber es gibt auch ein Loch zwischen den Felsen, das die Ausmaße und Größe einer Badewanne hat. Die letzte Dusche war schon einige Zeit her. In der Nähe der Quellen haben wir uns eine Mini-Caleta als Liegeplatz ausgesucht, die in unserem Buch nicht erwähnt wird. Mauro ist mit dem Banana-Boat und Hand-Echolot die kleine Bucht abgefahren, während ich eine Skizze davon gemacht habe. Wir lagen dort wunderbar geschützt, und es war nur ein kurzer Spaziergang zur Badewanne, die wir aber zuerst nicht finden konnten. Der erwartete Strand war wegen Hochwasser verschwunden, und so haben wir eine abenteuerliche Klettertour durch den Urwald gemacht. Man kann dort nicht einen Fuß vor den anderen setzen, es ist im wahrsten Sinne unwegsam. Man muss über riesige mit Moos bewachsene Baumstämme klettern, balancieren, kriechen, um dann am Ende verdreckt und voller Spinnweben glücklich wieder zum Ausgangspunkt zu finden. In der nächsten Ankerbucht haben wir bei einer Exkursion mit dem Dingi ein beeindruckendes Walskelett gefunden, auf dem die Geier saßen. Obwohl kaum mehr etwas an den Knochen war, strömte es einen höllischen Verwesungsgeruch aus. Auch im klaren Wasser waren weitere Knochen zu sehen. In dieser Region haben wir einen wunderschönen Ankerplatz gefunden, sehr geschützt, mit gutem Süßwasser in der Nähe und einem kleinen Kiesstrand, an dem wir mit Sicht auf das Boot beim Sonnenuntergang gegrillt haben. Diese Woche hatten wir eitlen Sonnenschein und wenig Wind. Faro Raper ist ein Leuchtturm, der auf wellenumtosten Felsen dem Pazifik trotz. Er markiert die nördliche Einfahrt in den Golfo de Pena und ist von unserer Bucht über eine Landbrücke erreichbar. Ein guter Fußmarsch von etwa 2 Stunden führt dorthin, beginnend durch dichten Wald, bis man das Donnern der gigantischen Pazifikwellen hört und auch förmlich spürt, wie der Boden bebt. Dann ging es immer einem schmalen, matschigen Weg folgend an der Küste entlang bis zu dem abgelegenen Leuchtturm. Die dortige Militär-Station ist hier nicht mit einer Familie, sondern mit 5 jungen Männern besetzt. Wir wurden sehr freundlich empfangen und durften den Leuchtturm besteigen, um die atemberaubende Aussicht zu genießen. Nachdem wir schon einige Stunden dort verbracht hatten, kam eine ganz besondere Einladung. Wir durften an einem straff gespannten Seil, mit Handschuhen für die empfindlicheren Hände, die steile Küste herunter hangeln zu einem „ privaten“ Strand. Dort lag ein weiteres großes Walskelett, welches schon vor 5 Monaten angespült wurde. Unseren sehr kurzweiligen Aufenthalt dort mussten wir regelrecht abbrechen, weil wir nicht ins Dunkle hineinlaufen wollten. Zudem mussten wir mit unserem Boot noch in eine andere Bucht verholen, denn der Ankerplatz an dem wir lagen, galt als nicht so sicher. Dieser eindrucksvolle Tag endete so, wie er begann: mit dem Seehund-Kindergarten. Eine riesige Kolonie Seehunde, die an einem schmalen Strand entlang des Kanals unter den Bäumen ( !!!) lagen – ein für uns sehr ungewöhnliches Bild. Ungewöhnlich viele Jungtiere, die mit lauten Gejammer und Geschrei auf sich aufmerksam machten. So etwas haben wir noch nicht gehört, lautes durchdringendes Blöken, das jedem Schaf die Ehre machen würde. Bevor wir dann wieder in den Golf auf den Pazifik hinaus sind, diesmal Richtung Norden, haben wir uns nochmal ein Bad in der Thermal-Wanne gegönnt. Außerdem kurz nach der Abfahrt noch unser Mittagessen geangelt, damit wir gut gestärkt waren für die bevorstehende Schaukelei auf dem Nacht-Törn. Gute 40 Stunden später sind wir dann wieder in den Schutz des Inselgewirrs eingetaucht, aber in eine ganz andere Welt. Vorbei nun die abgeschiedene Einsamkeit, vorbei die total unberührte Natur. In jeder sich anbietenden Ecke sehen wir Lachsfarmen und viel Schiffsverkehr. Das Funkgerät haben wir, obwohl verboten, ausgestellt, weil ständig der Bereitschafts-Kanal belegt war. Was für ein nervtötender Lärm! Und wir sahen auf dieser Seite des Golfos regelmäßig Müll, im Wasser treibend oder an den Küstenstreifen. Aber das soll nicht heißen, dass der nördliche Teil des Weges nicht von grandioser Schönheit ist. Wenn die tiefhängenden Wolken den Blick auf den Horizont freigaben, dann sahen wir hohe schneebedeckte Berge und Vulkane. Bevor wir jedoch so richtig in den Kanälen waren, also noch die Pazifik-Dünung im Rücken, hatten wir noch einmal das Glück, Wale hautnah zu beobachten. In der immer schmaler werdenden Bucht haben wir etliche Wale gesehen, die uns 1 oder 2 Meilen voraus waren, sich jedoch durch Ihren Blas verrieten. Im Wasser schwammen kleine rote Krebstierchen, Tausende, Millionen, die in riesigen Schwärmen durch´s Meer trieben. Dieser Futterspur folgend hatten die Wale genau unsere Richtung. Wie viele es insgesamt waren, das ist schwer zu sagen. Wir konnten 7 Blas zur selben Zeit zählen. Kurze Zeit später, nun schon in einem sehr engen Kanal, wurden wir plötzlich von einer Dreier-Gruppe begleitet. Was genau die Wale veranlasst hat, uns fast eine Stunde in Ihrer Mitte zu halten, wissen wir nicht. Eventuell hat die Farbe unseres Antifouling geholfen, oder sie fanden uns einfach nett. Allesamt waren Sie größer als die Walkabout, so um die 15 bis 20 Meter lang. In ruhigen und kräftigen Bewegungen sind sie dicht neben uns her geschwommen, waren mal direkt neben, mal vor oder unter uns. Man konnte Sie sehr gut beobachten und hat in dem kristallklaren Wasser viele Details sehen können. Gelegentlich ging einer der Wale mit uns auf Tuchfühlung, schwamm seitlich neben uns bis auf weniger als einen Meter heran, um sich dann mit dem Bauch zu uns zu drehen. Die meiste Zeit standen Frauke und Mauro vorne. Uns war zuerst gar nicht so richtig wohl dabei, so nahe an diesen Riesen. Aber nach dem uns einer der Wale den Bauch zugewendet hatte, kam Frauke strahlend in die Plicht mit den Worten: „Wir brauchen keine Angst zu haben. Ich habe sein Gesicht gesehen, direkt in seine Augen. Der sieht total lieb und freundlich aus.“

Nach der Durchquerung des Golfos ging langsam unser Diesel zu Neige, wir mussten wiedermal viel zu viel motoren. Da wir seit Puerto Natales nur noch in Caletas und kleinen Dörfern übernachtet hatten, brauchten wir außerdem dringend Bargeld. Aus diesem Grunde nahmen wir Kurs auf Puerto Aguirre, in der Hoffnung auf Diesel und einen Geldautomaten. Nun, Geld gab es dort keines zu holen, auch kein Restaurant oder Geschäft, welches unsere Kreditkarten akzeptieren wollte. Wir besaßen noch etwa 40,- Euro in chilenischen Pesos und entschieden uns dazu, für die Hälfte des Geldes das Nötigste an Lebensmitteln einzukaufen, die andere Hälfte in einen Kanister Diesel zu investieren. Das sollte bis zum nächsten größeren Ort reichen. Allerdings haben wir uns dann wegen des schlechten Wetters nochmal zu einem Umweg entschieden. Das Dorf Puyuhuapi war unser nächstes Ziel, man ist auf dem Weg dorthin im Kanal etwas geschützter, und zudem sollte es dort eine richtige Marina geben. Wir träumten schon von warmer Dusche und Waschmaschine. Dort konnten wir aber unmöglich bleiben, völlig indiskutabel. Die Preise waren so unverschämt hoch, dass wir annehmen mussten, mal will dort keine Gastlieger haben. Wir haben dann direkt vor dem Dorf an der öffentlichen Stadtpier den Anker geworfen, was lebhaft, aber auch interessant war. Wir hatten ständig Besuch von den Einheimischen und auch von anderen Touristen, die mit dem Rucksack in Chile unterwegs sind. So haben wir Franzosen, einige Israelis und auch einen jungen Mann aus Deutschland kennengelernt, die alle spannende Geschichten zu erzählen hatten. Wir haben eine Wechselstube gefunden, in der wir unsere letzten Euros eintauschen konnten, außerdem gab es Diesel und Lebensmittel mit Kreditkarte. Also alles gut, bis auf das Wetter, 5 Tage Dauerregen in Puyuhuapi.. Von dort sind wir weiter nach Quellon auf der Insel Chiloe. Unterwegs sahen wir nun immer öfter die hässlichen Chiloe-Pelikane, zuerst nur einzeln oder paarweise. Entlang der Ostküste der Insel Chiloe saßen sie in riesigen Schwärmen von über 100 Vögeln auf dem Wasser, sehr beeindruckend, besonders bei Nebel oder wenn es bereits dunkel wird. Der Hafen von Quellon war so ganz anders, wir entdeckten ein neues Chile. Es ist nicht mehr so sauber und geordnet wie im Süden. Hohe Arbeitslosigkeit und Kriminalität herrschen auf der Insel, zumindestens wird einem das von allen Seiten gesagt. Wir haben jedoch keine schlechten Erfahrungen diesbezüglich gemacht. Bis zu unserem vorläufigen Ziel Puerto Montt war es dann nicht mehr weit. Viel Regen und Wind mal wieder genau von Vorne, aber eine kleine Lücke konnten wir für den finalen Schlag nutzen. Am letzten Tag nochmal Wale von beeindruckender Größe, so stattliche Exemplare hatten wir bisher noch nicht gesehen. Dann wurden wir vom Nebel verschluckt, der Nebel war sehr dicht, und die Sichtweite betrug nur etwa 50 Meter. Einige unheimliche Stunden im Nirgendwo, ohne Radar wären wir schlecht dran gewesen.

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Am 20. April um 4.50 Uhr haben wir in der Marina Club Nautico Reloncavi bei Puerto Montt festgemacht. Eine langer Reiseabschnitt mit 4047 Seemeilen geht zu Ende. Willkommen in der Zivilation ! Nun hat die Walkabout seit unserem Start im Juli 2011 bereits 12264 Seemeilen ohne Schäden oder größere Probleme zurückgelegt. Das Boot steht nun an Land, erdbebensicher ( hoffentlich ) mit Kanthölzern abgepallt. Mauro ist seit einer Woche wieder zurück in Punta Alta bei seiner Familie und seinem Yacht Club Puerto Belgrano. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank ! Die dauernde Feuchtigkeit und Kälte sowie die ungenügende Isolierung haben auf unserem Schiff einige Opfer gefordert. Wir haben alles aus den Ecken gekramt, jede regenfreie Stunde zum Lüften und Trocknen genutzt, aber es ist leider nicht ohne Schäden geblieben. Wir mussten einige Kleidungsstücke, Beutel und einen Rucksack wegwerfen, weil sie schlichtweg verschimmelt waren. Nun freuen wir uns auf die Kinder und Norderney. Es wird ein paar Monate dauern, bis wir wieder zurück zum Boot fliegen, um dann den Pazifik zu erkunden. Unser nächstes Ziel steht noch nicht fest, es gibt noch so viel zu Entdecken !

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