Wir segeln und wandern durch die Welt

Vorbereitungen zur Weiterfahrt-Puerto Montt-Rikitea Franz.Polynesien 29.11.2014 bis 31.05.2015

Die lange Zeit in Deutschland hat Thomas dazu genutzt, seine Amateurfunk-Lizenz zu machen. Damit können wir in Zukunft unterwegs unabhängig vom Standort Wetterdaten und e-mails empfangen, was für uns ein weiteres Plus an Sicherheit bedeutet.                                                                      Rufzeichen DM1TM
Lange war es still um die Walkabout, aber sie steht immer noch im Club Reloncavi von Puerto Montt. Thomas hat diesen Monat ganz spontan einen 8-tägigen Kurzbesuch beim Boot eingeschoben, um einige organisatorische Dinge zu regeln.

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Der erste Anblick : ein Schock. Die Walkabout ist schmutzig, rostig, riecht muffig. Viel Schimmel, sogar im Motorraum, und auch in der Kajüte ist es nicht besonders gemütlich. Aber beim näheren Hinsehen fällt auf, dass wahrscheinlich nichts Wichtiges kaputtgegangen ist. Natürlich gibt es eine Unmenge an Arbeit, vor allem Rostklopfen und Behandeln, Malen, Putzen. Thomas hat das Boot gereinigt, so gut es ging, etliche Maschinen Wäsche gewaschen und viele Dinge einfach weggeschmissen, die nicht mehr zu retten waren.
Ausserdem weiss er nach dem Besuch zahlreicher Geschäfte jetzt ganz genau, dass wir in Puerto Montt alles an Ausrüstung finden, was wir für unseren Neustart brauchen.
Einen Teil unserer noch brauchbaren Sachen konnten von Bord geschafft und für die nächste Zeit bei Dave in der Werkstatt gelagert werden. Sehr nett – danke schön ! Die Ankerwinsch, die wir Dave abkaufen möchten, ist noch da und wartet auf den Einbau. Auch mit Carlos, einem Arbeiter auf dem Gelände, sind wir nun wieder im Reinen. Wir hatten ihn letztes Jahr im Mai beauftragt, hin und wieder nach dem Boot zu schauen und zu lüften. Dafür hatten wir ihn ein paar Monate im Voraus bezahlt, allerdings standen wir mittlerweile bei Carlos ein ganzes Jahr in der Schuld.
Das Wichtigste am Kurztrip nach Chile war ein Besuch beim Zoll. Wir hatten ursprünglich nur einen Deutschland-Aufenthalt von 4 Monaten angegeben. Uns wurde standardmäßig eine Bewilligung für ein Jahr bis zum 20.01.2014 erteilt, somit stand die Walkabout nun schon 10 Monate illegal an Land. Von Deutschland aus war die Verlängerung trotz einiger Telefonate und e-mails schwierig zu erreichen, persönliches Erscheinen macht da einen weitaus besseren Eindruck. Leider ist nicht das Zollamt in Puerto Montt für eine weitere Genehmigung zuständig, sondern der Bezirk Punta Arenas, wo wir erstmalig in Puerto Williams einklariert haben. Also wurden unsere Papiere mit vielen Stempeln versehen auf den Postweg geschickt. Die Antwort kommt so natürlich nicht in einer Woche. Vorsichtshalber hat Thomas eine Vollmacht für den Yachtclub ausgefüllt und dort beim Notar beglaubigen lassen, damit die für uns agieren und eventuell weitere Dokumente nachreichen können. Einen großen Teil der dicken Rechnung beim Yachtclub haben wir nun auch schon bezahlt, bar und in US-Dollar für den Zeitraum von August 2013 bis Ende September 2014. Auch diese Angelegenheit lag uns sehr am Herzen, das ist nun zur Zufriedenheit des Clubs erledigt, und wir können besser unsere Reisekasse kalkulieren .
Nach einer Woche sozialem Leben in der Yachti-Community wollte Thomas am Liebsten dort bleiben. Nette Bekanntschaften, unter anderem mit der Crews der deutschen Boote SY Meerbaer und SY Lojan, machten ihm den Abschied schwer. Mein Mann schrieb mir zum Ende seiner Zeit in Chile, dass er nur wiederkommt, um mich abzuholen. Ja, es soll bald weitergehen ! Inzwischen haben wir auch eine Antwort vom Zoll bekommen : Wir haben eine Sondergenehmigung für ein weiteres Jahr bekommen, sogar ohne eine Strafe zahlen zu müssen. Allerdings sollen wir am 20. Januar 2015 mit dem Boot Chile verlassen haben. Das wird sehr eng. Wir hatten eigentlich geplant, erst Mitte Februar nach Südamerika zu fliegen und dann in Ruhe unser Schiff renovieren zu können, bevor wir etwa im April den Bug Richtung Pazifik wenden. Wir werden einen weiteren Antrag beim Zoll stellen und versuchen, noch zwei weitere Monate im Land bleiben zu dürfen. Falls dieses abgelehnt wird, dann bleibt uns nichts Anderes übrig, als schon Anfang Januar zu starten und in einer Hau-Ruck-Aktion gerade mal das Nötigste an der Walkabout zu machen. An erster Stelle steht hier natürlich die Sicherheit und das Unterwasserschiff, alles Weitere müsste dann an einem anderen Ort erledigt werden.
Jetzt sind wir beide sehr gespannt, wie die Entscheidung ausfallen wird. Falls uns noch etwas mehr Zeit gegeben wird, dann sehen unsere Reisepläne folgendermaßen aus : Juan Fernandez – Osterinseln – Pitcairn – Gambier – Französisch Polynesien – Cook Islands – Tonga – Fidschi – Neuseeland. Auf diesem nächsten Abschnitt werden wir ca. 6-7 Monate mit der Walkabout auf dem bisher noch unbekannten Pazifik segeln – Seekrankheit inclusive.
Reisefieber 08.12.2014

Vor ein paar Tagen haben wir ein ärztliches Attest mit spanischer Uebersetzung an den Yachtclub gefaxt mit der Bitte um Weiterleitung an den Zoll. Leider noch keine Antwort – also üben wir uns in Geduld ….
Die Vorbereitungen zur Weiterfahrt sind währenddessen in vollem Gange.
– Das neue Funkgerät ist angekommen.
– SVB-Bestellung von Mastrutschern, Stoppern, LEDs, Segel-Tape, Windfahne, Gummiseil u. anderem Kleinkram erledigt.
– Wasserfilter von Evers mit allem Zubehör ist unterwegs.
– Angebote von verschiedenen Segelmachern für ein neues (gebrauchtes) Groß-Segel liegen vor.
– Elektronische Seekarte vom Pazifik wartet auf ihren Einsatz in unserem Plotter.
– Vorhänge sind ausgesucht und bestellt.
– Visitenkarten neu drucken lassen.
– Kündigungen, Papierkram, Internationaler Führerschein läuft alles so nebenher.
Ich habe unsere alte Festplatte herausgekramt und bin dabei an den Bildern hängengeblieben.
Wir scharren mit den Hufen – endlich geht es weiter !

Bald geht es los 🙂 03.02.2015

Wir haben endlich die erlösende Nachricht vom Yachtclub, zusammen mit einem Dokument der chilenischen Behörde : Verlängerung aufgrund des medizinischen Attests wurde genehmigt. Damit steht unser Boot jetzt nicht mehr illegal an Land, auch von Strafe war nicht die Rede ( zumindest, soweit wir den Text verstanden haben ). Entspannung, weil wir nun keine Angst vor unliebsamen Diskussionen beim Zoll mehr haben müssen. Und gleichzeitig geht hier zu Hause der Stress ein letztes Mal richtig los. Die Außenarbeiten müssen fertig werden, letzte Termine abgehakt werden, dazu nochmal Besuch der Kinder und Verabschiedung von den Freunden. Auch das Packen gestaltet sich wegen der Funk-Ausrüstung und Medikamenten-Vorrat für die nächsten 9 Monate diesmal etwas komplizierter. Wir möchten viel zu viel mitnehmen, allein unsere Bücher könnten einen ganzen Koffer füllen und wiegen etwa 20 Kilo.
Am Montag, den 9. Februar geht es frühmorgens mit der Fähre los. Bahnfahrt nach Düsseldorf ( bitte kein Streik !), abends     um 19.00 Uhr startet unser erster Flug nach Madrid. Von da aus werden wir über Santiago de Chile fliegen, wo wir knapp 12 Stunden Aufenthalt haben, und von dort weiter bis nach Puerto Montt. Allein die Flugreise dauert insgesamt 32 Stunden, dazu noch Schiff und Bahnfahrt. Aber dafür waren unsere Tickets sensationell günstig. Wir werden mitten in der Nacht ankommen, uns mit den 4 großen Koffern und Handgepäck ins Taxi setzen und hoffen, dass der liebe Carlos daran denkt, den Schlüssel der Walkabout beim Nacht-Pförtner abzugeben. Lange, lange hat unser Deutschland-Aufenthalt gedauert, aber nun ist hier alles gut organisiert. Wir freuen uns riesig darauf, dass unsere Reise endlich weitergehen kann und stecken voller Pläne, die eigentlich für ein ganzes Leben reichen !

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Zurück in Chile 10.02.2015

Der Wechsel war abrupt. Man wacht morgens auf und ist in einer anderen Welt. Es dauert ein paar Tage, bis man wirklich angekommen ist. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter, es war fast immer trocken. Für die Landwirtschaft eine Plage, alles gelb und vertrocknet, das Winterfutter wird jetzt schon gebraucht. Man redet sogar vom Notschlachten der Kühe.

Unsere ToDo- Liste war lang, für jede erledigte Sache kamen zwei Neue hinzu. Gleich zu Anfang haben wir ein großes Loch am Bug gefunden, sowie ein kleineres am Heck. Der schlimmste Schaden waren aber die durchgerosteten Ablaufrohre vom Cockpit. Das Umrüsten auf Schläuche war nicht einfach, und weitere Schweißarbeiten waren nötig. Unsere abzuarbeitende Liste sah etwa so aus: Ankerwinsch installieren, Kajütdecke streichen, Rost klopfen und behandeln, Wasserstag erneuern, KW-Funkanlage einbauen, Großsegel zum Segelmacher ( tatsächlich haben Ratten in unserem Groß gewohnt und dort ein paar Löcher ‚reingefressen), Gasleitung verlegen wegen der Umstellung von Petroleum auf Gas,Toilettenventil erneuern, dazu noch die ganze Malerei. Aber wir sind froh, dass uns wirklich teure überraschungen erspart blieben. Nachdem wir das Boot schön in Farbe hatten, sind wir mit einem Mietwagen auf Tour gegangen.

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Es ging 3000 Kilometer durch die Argentinische Pampa und ein bisschen vom Landesinneren Chiles erkunden. Das war sozusagen unser Abschied von Südamerika. Nachdem wir das Auto glücklich ohne Schrammen zurück in Puerto Montt hatten, wurde es im Parkhaus des Supermarktes aufgebrochen. Da waren geübte Diebe am Werk, denn nur der Schlüsselzylinder der Beifahrertür war kaputt. Aber das Handy von Frauke war futsch sowie ein wenig Geld, und der Tank war fast leer. An diesem Tag haben wir viele protokollierende Sicherheitsbeamte kennengelernt !

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Endlich Krantermin : Walkabout wird langsam vom Travel-Lift ins Wasser gelassen, und sofort wieder ‚raus. So ein Mist ! Das Toilettenventil macht Wasser. Keine gute Arbeit von mir. Zum Glück hatten wir sofort Hilfe, ein französischer Segler und Meerbaer haben geholfen, das Ventil und die Verschraubungen zu lösen. Das Ganze mit Stirnlampe, weil es inzwischen schon dunkel war. Reinigen, neu Einkleben und dann eine zusätzliche Nacht im Lift für uns. Die folgenden Tage haben wir die Walkabout segelfertig gemacht und bis über beide Ohren mit Proviant vollgepackt. Die Spannung steigt, denn nun liegt ein richtig dicker Schlag vor uns, so um die 4000 Seemeilen bis zu den Gambier-Inseln. Es gibt noch zwei mögliche Stopps auf der Strecke : Juan Fernandez Inseln und die Osterinsel. Aber beide haben keine guten Ankerplätze und erst recht keine Häfen, somit richten wir uns darauf ein, dass wir ca. 6 Wochen durchfahren werden.

Puerto Montt – Rikitea – 08.04 bis 31.05.2015   4586 Seemeilen in 54 Tagen

Von Puerto Montt sind es noch gute 40 Seemeilen durch die Kanäle und Inseln zum offenen Pazifik. Wir sind gemütlich gestartet und haben die Strecke zum Meer in 2 Tagesetappen aufgeteilt, mit ruhigen Ankerplätzen für die Nacht. Es gab auch noch viel einzurichten mit den Schoten und Segeln. Am 10.04. nachmittags ein letzter Funkkontakt mit dem Leuchtturm Corona. Die erste Nachtwache von vielen unter einem gewaltigen Sternenhimmel. Wir haben uns schnell an die Bordroutine gewöhnt. Die erste Woche begann mit schwachen und wechselnden Winden und endete mit dem Durchzug eines Tiefdruckgebietes. Wir haben den schlimmsten Wind beigedreht abgewartet. Aber erstaunlicherweise brachte das Beidrehen nicht die Ruhe ins Schiff, die wir sonst damit haben. Die Wellen liefen durcheinander, alte Dünung und die Windsee hatten eine Kreuzsee aufgebaut. Die Entscheidung, ob wir einen Stopp auf der Insel Juan Fernandez einlegen, hat uns der starke Wind abgenommen. Zu ungünstig war die Windrichtung. Wir haben auch nicht Kurs auf die Osterinseln angelegt, sondern sind die folgenden 2 Wochen mit gutem Wind nach Norden in der Hoffnung auf Passat. Die Route über die Osterinseln ist zwar kürzer, aber es gibt dort oft große Zonen mit Flauten, zudem ist das Ankern dort nicht sicher. Man hat sogar die Anweisung, dass immer jemand an Bord sein muss, damit man bei einem Winddreher sofort verholen kann. Auch kann das Anlanden mit dem Beiboot tagelang unmöglich sein. Der Nordkurs ging bis 18 Grad, dort war zwar der Wind aus Ost, aber wir fanden immer noch keinen Passat. Dennoch sind wir auf Westkurs gegangen. Ab jetzt hatten wir ständig wechselnde Bedingungen, mal guter Wind, dann wieder sehr wenig. Das waren anstrengende Tage, fast täglich Squalls und immer Dünung. Durch Patagonien waren wir sehr verwöhnt, was das Leben um uns herum anging. Begegnungen mit Delfinen und Walen hatten wir ständig. Bei unserem großen Schlag war das so ganz anders. Es war einsam, sehr einsam . Nachdem wir Richtung West liefen, haben wir wochenlang keine Schiffe mehr gesehen, wenig Vögel, manchmal auch tagelang gar nichts. Ein um unser Boot kreisender Basstölpel wurde zur Wochenattraktion. Natürlich waren wir sehr froh, als wir dann endlich Land am Horizont sahen. Aber nicht nur, denn ein bisschen bedauerten wir auch das Ende unserer Zweisamkeit. Wir waren im Einklang mit uns, sind zum Lesen und Nachdenken gekommen und haben viel miteinander geredet.

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Tag 3: Der Motor streikt ! (wir brauchen den Motor, wenn die Solarpaneele zu wenig Strom liefert). Der Fehler war recht schnell gefunden, die Dieselleitung war verstopft. Ich musste einen Teil der Leitung entfernen und mit einem Schlauchstückchen überbrücken. Zwei Stunden später war die Operation beendet, und ich war zum ersten Mal auf dieser Etappe seekrank!

Tag 7 : Motor-Probleme, schon wieder ! Diesmal produziert der Motor keinen Strom..

Tag 9: Ich muss die Backskiste leerräumen, um den Fehler am Motor zu suchen, dann geht es ans Ausprobieren und Messen. Die Lichtmaschine ist defekt ! Weil ich gut beraten wurde (Danke, Axel) habe ich eine Ersatzlichtmaschine dabei. Für heute reicht es aber erstmal, noch ist mir nicht schlecht geworden. Außerdem ein neuer Rekord im Langsam-Sein: 6 Seemeilen in 7,5 Stunden.

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Tag 10 : Sehr viel Wind, Beidrehen. Wir werden dennoch hin und her geworfen, und Frauke knackst sich eine Rippe an, als das Boot in ungünstiger Situation einen Satz macht.

Tag 14: Endlich ein Tag mit ruhigen Schiffsbewegungen. Die Lichtmaschine wird getauscht, alles läuft perfekt. Frauke kommt zurecht mit den Rippenschmerzen, so das sie nichts davon hören will, einen Hafen anzulaufen.

Tag 18: Es wird endlich wärmer. Erste Nachtwache ohne Faserpelz und lange Unterwäsche. Es liegen noch 2780 Seemeilen vor uns.

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Tag 22: Nach 12 Tagen konstantem Wind und wenig Arbeit am Boot müssen wir die Segelstellung ( beide Vorsegel ausgebaumt ) verändern.

Tag 28: Endlich 18 Grad Süd erreicht, nun Kurswechsel nach West, immer noch 2320 Seemeilen.

Tag 33: Die Wassertanks sind leer. Da wir bisher keinen Regen auffangen konnten, müssen wir unsere Not-Entsalzungsanlage in Betrieb nehmen. 1 Stunde Pumpen für 4 Liter Süßwasser, das ist ungewohnt und geht schön in die Oberarme.

Tag 39 : Wasser in der Bilge, zum Glück nicht viel, aber es ist Salzwasser. Eine Schlauchschelle von der Wasserzufuhr der Toilette war undicht. Das Ventil wird nur zum Spülen geöffnet, also sind die 1 – 2 Liter seit Puerto Montt langsam, aber stetig, hineingetropft.

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Tag 43: Bei einer Halse bleibt eine unserer Reffleinen hängen, und das Großsegel zerreißt im obereren Drittel ! Wir haben zum Glück das alte Groß noch zum Tauschen da, aber das Umrüsten dauert einige Stunden.

Tag 45: Endlich ein Fisch an der Angel, große Aufregung an Bord ! Aber leider ist es nur ein Kugelfisch, so groß wie ein Fußball. Den Sack mit Wasser gefüllt habe ich ihn kaum an Bord gebracht. Essen wollten wir den nicht, also Haken vorsichtig ‚raus und wieder ab ins Meer. Hoffentlich hat er überlebt.

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Tag 46 : Basstölpel greift an ! Beim Wasserentsalzen müssen wir einen Schlauch ins Wasser lassen, am Ende des Schlauches hängt ein 20 Zentimeter langes Rohrstück, in dem ein Filter steckt. Und genau dieses schwarze Rohrstück, das 2 Meter hinter dem Boot her schwamm, wollte der Tölpel fressen. Ein großer Kreis ums Boot, dann Landeanflug und zum Schluss nach dem Filter schnappen. Ein Schauspiel, das er gleich mehrfach aus verschiedenen Richtungen vollführt hat. Beim letzten Mal hat er nicht versucht zu schnappen, sondern ist etwa 1 Meter davor gelandet und hat den Kopf unter Wasser gesteckt, um zu sehen was ihn da zum Narren hält ! Schlauer Vogel. Heute erster Funkkontakt mit Costa Rica. Dort sitzt ein deutscher Amateurfunker, der Segelyachten über Kurzwelle mit Wetterberichten versorgt und auch sonst hilft, wo es gebraucht wird. Unter anderem kann man dort über Funk auch medizinische Hilfe vermittelt bekommen.

Tag 52: Flaute….Flaute…und kein Ende in Sicht ! Der Wetterbericht für die nächsten Tage ist entmutigend. Zwei Tage gar kein Wind, am Sonntag soll es dann ordentlich Gegenwind mit viel Regen geben. So blöde, nachdem wir nun fast 4400 Seemeilen mit nur 19 Motorstunden geschafft haben, teilweise auch nur für Stromerzeugung. Nachdem wir so viele Tage und Stunden das Gedümpel ausgehalten haben, starten wir nun die Maschine, damit wir vorwärts kommen.

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Tag 54: Was für ein Erlebnis, nach 54 Tagen das erste Grün auf den vorgelagerten Motus zu sehen ! Tatsächlich haben wir Gegenwind bei der Ansteuerung und eine ruppige Einfahrt. Zum guten Schluss geht uns auch noch der Motor in der Lagune aus, der Diesel ist leer. In einer Blitzaktion Reservekanister einfüllen, der Motor springt sofort wieder an.

13.45 Uhr Ortszeit fällt der Anker vor Rikitea.

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