Seit dem Abbruch des CDT im Herbst 2017 haben wir uns viele Gedanken gemacht darüber, wie die Zukunft aussehen soll. Einige einschneidende Erlebnisse sowie der Verlust eines uns sehr nahe stehenden Menschen haben dazu geführt, dass wir unsere Pläne komplett umgestrickt haben. Der Gedanke, unsere Welt-Umsegelung im Jahr 2020 im Heimathafen Norderney zu beenden, wurde verworfen. Wir möchten noch viele Jahre weiter segeln und dabei auch extreme Gebiete bereisen. Dafür brauchen wir ein größeres Boot. Über eine Anzeige im Internet haben wir es gefunden, ein einziger Termin zur Besichtigung hat gereicht. Das Boot passt zu uns. Nette Vorbesitzer sowie ein Kaufpreis, den wir so gerade leisten können, haben zu einer schnellen Entscheidung geführt. Unser neues Projekt : ein Stahl-Langkieler Typ Koopmans Vanguard.

Seit dem 22. Februar sind wir wieder vereint. Aktueller Standort ist die Marina Nave Pegos in Faro-Portugal. Das neue Schiff ist keine schicke Yacht, sondern ein stäbiges Arbeitsschiff. Die oberste Priorität hat nach wie vor die Sicherheit, deswegen Langkieler aus Stahl, auch wenn wir uns damit wieder eine Menge Arbeit einhandeln. Ein weiteres Kriterium bei unserer Suche war der Gedanke, dass wir auch die kälteren Regionen bereisen wollen, z.B. in die Antarktis oder die Nord-West-Passage. Nun haben wir ein festes Deckshaus mit zweitem Steuerstand, in dem man bei jeder Witterung sicher und trocken navigieren kann. Zusätzlich verfügt das gesamte Boot über Polar-Isolation. Der Rumpf ist komplett isoliert, auch unterhalb der Wasserlinie, die Decksluken sind doppelt verglast. Keine Kälte-Brücken, die uns in Patagonien das Leben doch sehr ungemütlich gemacht haben. Für das Leben an Bord bedeutet das mehr Wärme und keine Kondensation. Selbst die Spanten in den Schränken sind mit Holz verkleidet- ja, es gibt Schränke mit Türen und Riegeln. Das lässt zu hoffen, dass unsere Kleidung und Wäsche demnächst weniger Rostflecken aufweisen. 🙂

Unser neues Zuhause ist ähnlich konzipiert wie die alte Walkabout – very basic. Kein technischer Schnickschnack, der Ärger bereiten könnte. Grundsätzlich ist die Ausstattung fast so, wie wir es gewohnt sind. Kein Kühlschrank, kein Backofen, kein AIS, kein Auto-Pilot, kein Wassermacher, keine Dusche, kein Warm-Wasser. Aber dafür gibt es eine unglaubliche Menge mehr an Platz, Lebensraum, Stau-Kapazität.

Einige Daten zum Vergleich :
Walkabout alt Baujahr 1970 – neu von 1983
Länge : 9,50 – 11,50 Meter
Breite : 2,90 – 3,55 Meter
Tiefgang : 1,60 – 1,65 Meter
Gewicht : 6,5 t. – 9,5 t.
Wassertank : 90 Liter – 500 Liter
Diesel-Kapazität: 70 Liter – 300 Liter
Motor Volvo Penta 27 PS – Bukh 36 PS