Tatsächlich kommt der vorhergesagte Sturm am Montag. Mittags zieht sich der Himmel zu, es wird immer dunkler, dann nimmt der Wind rapide zu. Gleichzeitig beginnt der uns schon bekannte Fidschi-Regen, heftig und ohne Unterbrechung. Nachmittags zur Hochwasser-Zeit ist in der Marina richtig was los. Die Arbeiter rennen herum ( sehr untypisch für Fidschi ), um die herrenlosen Boote zu sichern. Kokosnüsse, Zweige, aber auch Plastikplanen und andere Gegenstände fliegen durch die Gegend. Der Wind erreicht über mehrere Stunden konstante 40 Knoten, in den Böen auch 45 Knoten, also Windstärke 8 – 9. Wir können beobachten, wie sich auf der gegenüberliegenden Seite die Masten der Segler parallel mit den Kokospalmen zur Seite legen und beinahe aneinander stoßen. Das sieht schon ziemlich bedrohlich aus. Auch bei uns ist es ziemlich eng. Der Nachbar zur Linken musste seine außen an der Reling angebrachte Solarpaneele demontieren, damit wir nicht damit kollidieren. Unser Boot neigt sich allerdings wegen der Windrichtung kräftig zur rechten Seite. Wegen der unterschiedlich hohen Bordwände drückt sich die Walkabout viel zu dicht an unser Nachbarboot “ Nina „. Zum Glück sind Linda und Steve richtig nett und machen kein großes Aufheben davon. Wir binden unsere beiden dicken Sitzpolster als zusätzlichen Schutz außen an die Reling, weil wir aus Platzgründen nur zwei Fender haben. Der Großbaum, der zur Leeseite hin fixiert war, wird mittig justiert, damit er nicht auf die Reling vom größeren Nachbarboot knallt. Während der Spitze des Sturms stehen Thomas und Steve draußen im Regen und passen auf, wo es noch etwas abzudrücken gibt. Am Abend ist der Spuk erstmal vorbei, alles wieder ruhig in der Marina. Die nächste Front geht Dienstag am Nachmittag über uns hinweg. Wieder sehr viel Wind, aber nicht mehr so schlimm wie am Vortag. Dazu Regen, Regen, Regen …. Wir sind froh darüber, dass der Wetterbericht uns so genau vorgewarnt hat. Und wie gut, dass für unser kleines Boot noch Platz war ! Eigentlich war die Marina wegen der Windvorhersage bereits Tage vorher ausgebucht, aber die Walkabout liegt in einer Lücke, in die sonst kein anderes Boot gepasst hätte.


Mit dem 7.00 Uhr-Bus geht es noch ein letztes Mal nach Lautoka, um auf dem Markt Obst und Gemüse einzukaufen. Danach eine Stunde bei den Offiziellen, das Ausklarieren wird hier mit 60,- Dollar berechnet. Vor dem Büro treffen wir Neil von der “ Red Threat „, und durch die Unterhaltung vergeht die langweilige Wartezeit angenehm schnell. Neil und seine Frau Jessi haben wir auf der Insel Taveuni kennengelernt, mussten uns aber gleich wieder trennen. Jetzt können wir uns auch gleich wieder verabschieden, denn der Weg der Beiden führt nach Vanuatu. Wir gönnen uns zum Schluss noch eine ausgiebige Süßwasser-Dusche und geben im kleinen Laden der Marina die letzten Fidschi-Dollar für kalte Getränke aus. Dann verlassen wir dieses gastfreundliche Land, in dem wir 900 Seemeilen in drei Monaten zurückgelegt haben. Wir rechnen mit gut zwei Wochen Segelzeit. Als geschätztes Ankunftsdatum haben wir in den Neuseeland-Papieren den 30. Oktober angegeben.
Wer uns unterwegs verfolgen möchte, der findet unsere aktuelle Position so :
http://www.winlink.org/userPositions
oben links im Feld bei Enter Callsign : DM1TM