Der Luftdruck ist gefallen. Wir eiern bis um 10.00 Uhr morgens mit unter 2 Knoten herum. Es ist unmöglich, einen halbwegs gescheiten Kurs zu fahren. Distanz zu unserem gestrigen Wegpunkt sind schlappe 63 Seemeilen. Ab Mittag weht dann endlich eine brauchbare Brise. Walkabout läuft sich ein und bringt es bei halbem Wind immerhin auf 4 Knoten Fahrt. Das gleichmäßige Plätschern an der Bordwand hört sich schön an. Endlich segeln wir richtig. Wird immer besser. 🙂 Neues „Problemkind“ an Bord ist die Aries, die leider nicht mehr richtig arbeitet. Thomas wälzt die betreffenden Unterlagen dazu und findet einen Hinweis des Herstellers, der die Lebensdauer mit ca. 40 Jahren angibt. Unser Schiff ist Baujahr 1983. Kann es sein, dass die Windsteueranlage tatsächlich aus Altersgründen den Geist aufgibt ? Jetzt und hier bekommt die Aries eine Extra-Portion Aufmerksamkeit und Pflege, bevor der Tanz losgeht. Cumulus-Wolken türmen sich am Himmel vor uns auf, deutliche Anzeichen für eine Wetter-Verschlechterung. Es könnte Gewitter geben. Henning hat Süd-West mit 5-6 Beaufort prophezeit. Morgen soll es dann noch etwas mehr werden. Kommt auch genau wie bestellt, und das ist gut so. Zum Segeln braucht die Walkabout Wind. Danke an das Kompetenzzentrum in Hamburg. 🙂 Bis zum Abend hin hat es sich mit 5 Beaufort eingeweht. Die Windsteueranlage arbeitet gerade tadellos. Bloß nichts verändern ! Nichts anfassen ! Wir laufen auf Kurs 80°-90°, das ist nicht optimal, aber viel besser, als von Hand zu steuern. Um 22.30 Uhr pfeift es ordentlich im Rigg. Thomas setzt das bewegliche Backstag in Luv. Wir binden das erste Reff ins Groß. Keine Verringerung der Geschwindigkeit, immer noch 6 Knoten Fahrt. Die Walkabout richtet sich etwas auf, das Leben wird bequemer. Um 3.00 Uhr in der Nacht werde ich geweckt. Das sind jetzt die angekündigten 7 Beaufort. Hoffentlich bleibt es dabei. Wenn das jetzt noch ein bisschen mehr wird, dann wünsche ich mich doch lieber auf den Trail zurück. 😉 Zum ersten Mal während dieser Passage ziehe ich meine Rettungsweste an, auch wenn ich nicht vorhabe, das Cockpit zu verlassen. Aber man weiß ja nie, was passieren wird …. Außerdem nutze ich die Schwimmweste gerne wegen der Gurte, mit denen ich mich einhaken kann. Es vermittelt mir ein Gefühl der Sicherheit, und man fliegt nicht so weit. Das zweite Reff kommt ins Großsegel, die Genua wird verkleinert, die Lüfter werden geschlossen. Läuft wie geschmiert, denn inzwischen sind alle Leinen passend und sitzen an der richtigen Stelle. Die ganze Aktion dauert nur 10 Minuten auf dem holpernden Vorschiff. Mein Käpt’n hat’s drauf. Der war ja auch mal in der Schweiz im Turnverein. 😉 Jetzt sind wir bereit für noch mehr Wind, und alles sieht schick aus. Inzwischen schieben wir trotz Reffen ganz schön Schräglage. Auf der Luv-Seite sind die Polster und Kissen auf den Boden gefallen, ein klares Zeichen für ungemütlichen Leben im Salon. Ansonsten scheint alles ziemlich seefest und klappersicher zu sein. Die langsame Zunahme des Windes mit Ansage hat es leicht gemacht, sich darauf vorzubereiten. Wir sind sehr zufrieden mit dem Zustand des Bootes. Unsere Aries steuert genau auf Kurs. Schnelle Fahrt mit 7 Knoten auf 120°. Läuft gut. Endlich. Geht doch. Am Himmel zeigen sich ein paar Sterne.
Um 4.30 Uhr wird es bereits hell. Man sollte vielleicht die Bordzeit umstellen, aber damit haben wir keine Eile. Es sind mehrere Stunden Zeit-Verschiebung von den USA zu den Azoren, genau werden wir es bei der Ankunft erfahren. Weiße Schaumkronen tanzen auf den Wellen. Einfach genial. Ich liebe den Anblick dieser wilden Natur. 🙂 Es bläst mit 6 Beaufort aus West, genau richtig. Die Aries steuert gut, muss nur gelegentlich neu eingestellt werden. Die Wellenhöhe ist gestiegen. Kein Problem. Walkabout zieht unbeeindruckt ihre Bahn durch’s Wasser. Endlich gutes Vorwärtskommen. 🙂 115 Seemeilen in 24 Stunden – das erste vernünftige Etmal. Wir machen inzwischen rauschende Fahrt mit über 7 Knoten. Zeit für das dritte Reff im Großsegel. Eigentlich sollte es Rührei zum Frühstück geben, aber die Idee ist bei diesen Verhältnissen wohl nicht so gut. Also kein Frühstück, wir haben sowieso keinen Appetit. 😉 Der Wind legt im Laufe des Tages noch eine Schüppe zu. Und noch mehr und noch mehr …. aus den anfänglich vorhergesagten 7 Windstärken wird ein konstanter Grundwind von 8 Beaufort. Um 14.00 Uhr kommt das Großsegel ganz weg. Die Genua wird bis auf ein winzig kleines Dreieck eingerollt. Vorher 8,5 Knoten an Geschwindigkeit, jetzt laufen wir mit einem winzigen Fetzen Tuch am Vorstag immer noch 8 Knoten. Unheimlich. Die Wellen werden schnell höher, der Seegang wird unangenehm. Wir fallen weiter ab und nehmen den Wind achterlicher, aber in schöner Regelmäßigkeit treffen uns dicke Brecher von der Seite. Etwa alle Viertelstunde flutet eine Welle das Cockpit. Das Wasser läuft durch die Lenzrohre fast so schnell ab, wie es hereingekommen ist. Zurück bleiben Pflanzenteile. Brechende Wellen gefallen mir gar nicht. Die Tür zum Deckshaus ist überwiegend geschlossen. Man muss sich bei diesen Bewegungen sehr, sehr gut festhalten oder aber einfach auf dem Hintern sitzen bleiben. Verletzte an Bord können wir gar nicht gebrauchen. Wir können gerade sowieso nichts mehr machen außer Beobachten, Kontrollieren der Geräte und Abwarten. Wetterleuchten und Donnergrummeln in der Ferne, gegen 16.30 Uhr die ersten Blitze über uns, die aber schnell vorbeiziehen. Wütender Wind mit 8 Beaufort, in den Böen auch mehr. Geschwindigkeit konstant über 8 Knoten, und das mit einem klitzekleinen Dreieck vorne. Wo ist die Bremse ? Bei Einbruch der Dunkelheit gibt es Regen, Regen und noch mehr Regen. Das ist der Härtetest für unsere neuen Dachluken. Sie sind absolut dicht, kein Tropfen landet im Salon oder auf der Koje. Saubere Arbeit von meinem allerbesten Handwerker. 🙂 Ab und zu klatscht ein Wellenberg auf die Seite und ergießt sich über das Schiff. Walkabout bekommt ordentlich Schläge, aber das ist ja nicht das erste Mal. Wir haben ein starkes Schiff, das hält eine Menge aus. Der schwächste Punkt sind immer die Menschen. Wer mag bei diesen Bedingungen nach unten gehen und kochen ? In Anbetracht der Gesamtsituation lassen wir auch das Abendessen ausfallen. Apfel, Birne, ein paar Mandeln, das muss reichen. Wetterleuchten kommt immer näher bzw. wir fahren direkt darauf zu. Taghell wird der Himmel ( und damit auch das Wasser ) erleuchtet. In immer kürzeren Abständen flackert es um uns herum, inzwischen ist auch der Donner deutlich zu hören. Gehen 23.00 Uhr trennt Thomas die Verbindungen der Elektrogeräte und stellt den Hauptschalter aus. Zum Glück haben wir Platz genug und sind fast alleine in dieser Ecke des Ozeans. Das AIS zeigte nur ein einziges Schiff im weiten Umkreis, und das ist auf Gegenkurs und bereits vorbei. Walkabout steckt mittendrin in einem heftigen Gewitter. Sintflutartiger Regen, Sturmböen, Blitz und Donner. Eine Weile halten wir gemeinsam Wache, an Schlaf ist sowieso nicht zu denken. Fast drei Stunden lang rasen wir in völliger Dunkelheit durch die Nacht, ohne Licht, ohne AIS und ohne Plotter. Unsere neue Position ist 22 Seemeilen weiter, als wir die Elektronik wieder anstellen.
Mit Anbruch des Tageslichts legt sich der Sturm. Genau 20 Stunden hat uns der Nord-Atlantik die Zähne gezeigt. Nun ist der Wind herunter auf ein Normalmaß, leider ist der Seegang immer noch hoch und läuft wüst durcheinander. Walkabout kommt kaum aus den Wellentälern heraus, weil wir keine Geschwindigkeit mehr haben. Das Boot wird nur noch herumgeworfen, ohne groß vorwärts zu kommen. Die Wellen klatschen von der Seite und von achtern. Um 6.00 Uhr früh reicht es mir. Ich wecke Thomas, damit er das Großsegel setzt und wir etwas mehr Fahrt aufnehmen. Wir haben ein Rekord-Etmal von 153 Seemeilen erreicht, obwohl es die letzten drei Stunden eher bummelig war. Der Luftdruck ist leicht gestiegen. Heute lacht das Anglerglück. Thomas hat einen prächtigen Mahi-Mahi an der Angel. Mittlere Größe, genau richtig für ein Essen zu Zweit. Der Fisch landet beinahe umgehend in der Pfanne und wird zum Frühstück verspeist, weil die Mahlzeiten ja gestern aufgrund der erschwerten Bedingungen ausgefallen sind. Um 10.00 Uhr legt der Wind nochmal kräftig zu. Das Großsegel kommt wieder weg, wir segeln nur mit der gerefften Genua. Die Aries hat Mühe, mit dieser Konstellation zu steuern. Wellen laufen durcheinander und sind höher als mir lieb ist. Ab dem späten Nachmittag haben wir wieder Wetterleuchten voraus. Wir sind achtsam, wir haben Respekt. Aber es passiert nichts, das Blitzen verzieht sich. Ich habe Muskelkater von den ruppigen Schiffs-Bewegungen. Das Leben an Bord dürfte gerne wieder etwas gemütlicher werden. Ansonsten alles in Lot auf dem Boot. 🙂 Etwa ein Drittel der Strecke liegt hinter uns.
Während der Nacht ist der Seegang noch immer konfus. Es schaukelt kräftig, denn wir sind mit 3 Knoten Fahrt viel zu langsam, um geschmeidig über die Wellenberge zu kommen. Beim Aufwachen um 4.00 Uhr früh präsentiert sich eine ganz andere Welt. Es ist ruhig draußen. Der Wind weht mit angenehmen 4 Beaufort aus Süd-West. Die Aries tut brav ihren Dienst und steuert eine perfekte Kurslinie von 110° Grad. Keine heftigen Hopser mehr, keine Querschläger. Walkabout zieht nicht schnell, aber schön gleichmäßig, in Richtung Azoren. Ich habe 3,5 Stunden tief und fest durchgeschlafen. Entspanntes Kaffeetrinken. Herrliches Segeln. 🙂 Das Meer glitzert friedlich in der Sonne. Wie schnell sich doch das Blatt wenden kann ! Neues Etmal von 120, damit können wir doch zufrieden sein. Aus dem Fenster heraus ist ein großer Schwarm Fliegender Fische zu sehen. Die Vorhersage bleibt seit Tagen konstant. Henning spricht von „Windfeldern“. Das eine liegt bereits hinter uns. Jetzt soll es eine Wetter-Beruhigung geben, und danach geht es gleich weiter mit dem nächsten „Windfeld“. Passte bisher ganz genau, außer dass der Wind ein bisschen mehr Kraft hatte als erwartet. Weil das Sturmtief sich mit 10 Knoten in unserer Richtung bewegte, die Walkabout aber durchweg mehr als 8 Knoten Geschwindigkeit hatte, sind wir extra lange drin geblieben. Heute ist also Pause, wir machen ruhige Fahrt mit etwas über 5 Knoten. Kaum spürbare Schiffs-Bewegungen. Wir nutzen den Ruhetag zum Aufräumen, Putzen, Kontrolle an Deck, Überprüfen der Funk-Anlage, Filtern eines Trinkwasser-Vorrates und zum Duschen. Es herrscht nach wie vor eine Affenhitze, der man selbst auf See nicht entfliehen kann. Tagelang konnten wir die Fenster nicht öffnen und hatten selbst das Deckshaus oft verriegelt. Jetzt werden alle Luken aufgerissen. Mehrere Eimer Atlantik-Wasser sind herrlich erfrischend. Wir genießen unseren Badetag und frische Wäsche. Alles nicht immer selbstverständlich, wenn man lange unterwegs ist, dafür wissen wie es jetzt umso mehr zu schätzen. 🙂 Steuerbord nähert sich ein Hochhaus auf dem Wasser. Ein 330 Meter langer Frachter mit Ziel Wilhelmshaven. Das ist ja fast bei uns zu Hause. Abends frischt der Wind auf, ganz wie erwartet. Trotzdem schafft es der Küchenchef, endlich das bestellte Rührei auf den Tisch bzw. in die Schüssel zu zaubern. Bei diesem Gerumpel schon wieder hart an der Grenze, mit Eiern und Pfanne zu hantieren. Ich hätte es sein lassen. 😉 Aber es war lecker, und die letzten Eier sind jetzt weg. Um 23.00 Uhr nähert sich eine pechschwarze Wolke. Zunächst beginnt es zu regnen. Ich muss an Rainer von der Segelschule denken, der mir den guten Rat eingebrannt hat : „Kommt der Regen vor dem Wind, pack die Segel ein geschwind.“ Ich rufe Thomas aus der Koje zum Verkleinern der Segelfläche. Keine Minute zu früh, denn jetzt geht der Zauber erst richtig los. Es wird wieder ein wilder Ritt, bis die schwarze Wolke durchgezogen ist
Eine Regenfront jagt die nächste, immer verbunden mit sehr viel Wind. Der Käpt’n hat eine anstrengende Nachtwache. Bis um 2.30 Uhr kann ich schlafen, dann weckt mich das Getöse ringsum. Unser Schiff tanzt Rock’n’Roll in den Sturmböen. Dazu prasselt heftiger Regen auf’s Dach. Es folgt Gewitter, welches aber zum Glück nur von kurzer Dauer ist. Beim Aufstehen bemerke ich sofort, dass der Teppich im Salon nass ist. Was ist das ? Hat da eine Welle den Weg ins Innere gefunden ? Haben wir so viel Wasser in der Bilge ? Es ist Süßwasser. Einfache Erklärung : Der Lüfter in der Werkstatt hat dem sintflutartigen Regen nicht standgehalten. Er war zwar geschlossen, aber anscheinend nicht dicht genug zugeballert. Das Wasser ist dann aufgrund der seitlichen Lage von innen gegen die Tür geklatscht, daran herunter und unter der Schwelle hindurch in den Salon gelaufen. Ist also nicht wirklich schlimm, aber wir staunen immer darüber, was so alles passieren kann. Gestern zum Beispiel war es wieder die Spüli-Flasche. 1. Fehler : Flasche nicht hinter dem Gummizug eingeklemmt. 2. Fehler : Flasche war nicht nicht richtig zu. So ist dann innerhalb kürzester Zeit die Hälfte des Spülmittels in der Pantry ausgelaufen. Es war nicht das erste und wahrscheinlich auch nicht zum letzten Mal. 😉 Wetter-Beruhigung ab 5.00 Uhr in der Frühe. Das war ja nur ein kurzes Gastspiel ( wenn es das dann gewesen ist ?). Wind und Seegang werden weniger, ich kann ausreffen. Und überhaupt sieht bei Tageslicht alles gar nicht mehr so schlimm aus. Der Abruf unserer e-mails sagt etwas Anderes. Es gibt eine Sturmwarnung für unser Gebiet vom „Ocean Prediction Center“. Und Henning schreibt : “ Ab Freitag Nachmittag kommt die nächste große Sause, die wird wahrscheinlich bis Sonntag anhalten.“ Mir scheint, als ob wir schon mittendrin sind. Seit 11.00 Uhr ist der Wind kontinuierlich stärker geworden. Wir fahren das Großsegel im 2. Reff und die doppelt gereffte Genua dazu. Zwischen 7 und 8 Knoten Geschwindigkeit bringt diese Konstellation. Gegen Mittag überlegen wir, ob wir weiter reffen oder das Groß gleich ganz bergen sollen. Die Wellenhöhe steigt schnell an. Man muss sich gut festhalten bei den abrupten Bewegungen. Essen und Abspülen werden schon wieder zu einer komplizierten Angelegenheit. Aber eigentlich ist es ganz schön. Die Sonne scheint, das Meer brodelt mit weißen Schaumkämmen, keine schwarzen Wolken in Sicht. Wir lassen die Walkabout erst einmal rennen. Um 16.30 Uhr wird es zu unruhig. Zeit, das Großsegel wegzunehmen. Es geht schon wieder los. Wird nicht langweilig.
Nur mit einem kleinen Dreieck Segeltuch am Vorstag sind wir wunderbar durch die Nacht gekommen. Alles ohne Aufregung, wir haben uns inzwischen an die Rumpelei gewöhnt. Es pfeift im Rigg. Kräftiger Wind von 6 Beaufort aus West, aber gleichmäßig und ohne böse Attacken. Kurs liegt leider nicht so gut an, wir geraten zu weit nach Süden. Das korrigieren wir beim Wachwechsel, indem wir eine Halse fahren und danach auf Steuerbord-Bug in Richtung Nord-Osten segeln. Den Richtungswechsel stellen wir an der Aries ein, die diesen Befehl sofort ohne Mucken ausführt. Wir sind total begeistert, denn vor einer Woche dachten wir noch, dass wir die Windsteueranlage durch eine neue ersetzen müssen. Seitdem läuft das Ding einfach wie geschmiert und macht, was wir wollen. 🙂 Das Etmal der letzten 24 Stunden liegt bei knapp 140 Seemeilen. Reicht. Wir sind die ganze Nacht hindurch gebremst gesegelt, damit wir es entspannter haben. Eine Ozean-Passage sollte nicht in Stress ausarten. Keine Eile, wir lieben die Zeit auf See. Können auch sehr gut mal ein paar Wochen ohne Social Media und die ständige Reiz-Überflutung durch Nachrichten im Internet leben. Das läuft uns nicht weg, die Welt dreht sich weiter, auch wenn wir nicht „online“ sind. 😉 Vor genau zwei Wochen sind wir von Port Washington gestartet. Auch bezüglich der Distanz haben wir heute Bergfest : 1100 Seemeilen gelaufen, weitere 1100 Seemeilen „to go“. Bei dieser Geschwindigkeit könnten wir den Hafen von Horta bereits in 10 Tagen erreichen. Aber man sollte lieber nicht rechnen. Solche Spekulationen werden zunichte gemacht, sobald der Wind nicht mehr mitspielt. Und wenn wir im Kern des Azorenhochs festsitzen, dann könnte diese Passage auch ein bisschen länger dauern. Uns geht es gut, wir fühlen uns wohl. Nichts ist kaputt, die Aries tut ihren Dienst. Seit einer Woche ist der Motor nicht mehr gelaufen, reines Segel-Vergnügen, wenn auch manchmal anstrengend. Alles im Lot auf dem Boot. 🙂