Der Rost kommt schon wieder durch – wie ärgerlich ! Nach so kurzer Zeit gibt es bereits wieder einige Stellen, wo hässliche Rostflecken zu sehen sind. Das Vordeck, welches in Faro großflächig mit der Maschine abgetragen wurde, muss nochmals behandelt, grundiert und gestrichen werden. Zur Zeit sieht die vordere Hälfte des Schiffes aus, als wäre sie mit Masern gesprenkelt.
Besonders an den Relingstützen gibt es einige richtig böse Stellen. Hier wird erneut kräftig Ovatrol geschmiert, danach grundiert und anschließend lackiert. Okay, aus „alt“ wird nicht „neu“. 😉 Wir haben ein nicht mehr ganz junges Stahlboot. Diese Arbeiten werden wir wieder und wieder machen müssen. Bleibt nur zu hoffen, dass wir den Rost mit fleißigen Händen in den Griff bekommen und es von Jahr zu Jahr besser wird. Im Moment bin ich allerdings etwas enttäuscht, weil unsere wochenlangen Bemühungen aus Faro nur so kurze Zeit gehalten haben. 🙁
Auch die schwarze Farbe am Rumpf lässt sehr zu wünschen übrig. Eine Woche lang haben wir am Steg gelegen, und nun sieht man an der Bordwand ganz deutlich, wo die Fender hingen. Die Farbe dort ist eingedrückt und schrumpelig. Das gibt es doch nicht ! Wir hatten ziemlich viel Wind, der unser Boot an den Steg geweht hat, aber 6 Wochen nach dem Anstrich muss die Farbe das doch aushalten ! Ich bin sauer. Sch …. Farbe. 🙁
Bereits gestern hat es beim Kochen nach angesengtem Plastik gerochen, aber wir konnten die Ursache nicht herausfinden. Heute nun schon wieder, diesmal lässt sich der Gestank eindeutig lokalisieren. Unsere Steckdose über der Pantry, die wir mit Landstrom füttern, ist durchgeschmort. Der damit verbundenen Dreifach-Stecker ist ebenfalls angeschmolzen und hinüber. Wie gut, dass es hier in der Marina ein abgesichertes Stromnetz gibt, wo sofort die Hauptsicherung herausfliegt. Die gesamte Elektrik an Bord ist uns suspekt und wird demnächst komplett erneuert.
Unser AIS ist schnell angekommen, funktioniert aber leider immer noch nicht perfekt. Zunächst hatte Thomas große Probleme mit dem Anschließen und Programmieren. Erste Hürde : Verbindung mit unserem Karten-Plotter. Wir haben zusätzlich zum AIS ein externes Kabel bestellt, um die beiden Geräte miteinander zu verbinden. Funktioniert aber nicht so einfach, da unser Plotter bereits zu alt und mit dem System nicht kompatibel ist. Die beiliegende Beschreibung nützt gar nichts. Das neue Verbindungskabel hat 8 Drähte in verschiedenen Farben, die Anleitung sagt, welchen Draht man womit verbinden muss …. Aber unser Karten-Plotter hat nur Drähte in anderen Farben. Also was kommt wohin ? Und was passiert, wenn man es falsch zusammenbringt ? Ist dann das neue AIS kaputt ? Über Skype können wir einem Mitarbeiter von SVB das Dilemma schildern, bekommen zwar nicht sofort eine schlaue Antwort, weil der gute Mann überfragt ist ….. Aber er hat sich gekümmert, einen versierten Kollegen gefragt und schickt am nächsten Tag eine E-Mail mit Anweisungen zur Verdrahtung. Toller Service ! 🙂 Soweit also alles gut. Nächste Hürde : die Programmierung klappt nicht wie gewünscht. Die Anleitung hierzu wird auf einer beigefügten Diskette mitgeliefert. Wir haben aber leider keinen Computer mit CD-Laufwerk an Bord. Thomas verbringt viel Zeit mit Problem-Lösung, ist ständig wegen Internet unterwegs und lädt Treiber herunter. Lange Geschichte. Unser Samsung-Tablet erkennt den Treiber nicht, unser kleines Acer-Netbook ist auch nicht geeignet. Überhaupt macht das Ding gerade Ärger, es hat keinen Ton mehr. Unser bestes Netbook ist ebenfalls zur Zeit defekt. Thomas hatte das Ladekabel in Tahiti auf der Lojan vergessen, in der Zwischenzeit ein Nicht-Original zum Laden gekauft und hat damit wahrscheinlich den Computer geschrottet. 🙁 Ja, wir brauchen unbedingt einen neuen Laptop, nach Möglichkeit auch einen in besserer Qualität, das bedeutet „hochpreisig“. Der kommt dann auf die langfristige Wunschliste. Nach vielen Stunden Suchen und Ausprobieren ist es endlich vollbracht – das AIS ist angeschlossen. Oben im Deckshaus auf dem Bildschirm des Karten-Plotters können wir nun alle Schiffe in der Umgebung sehen, die ein Signal senden. Name, Länge, Geschwindigkeit, Kurs …. Toll ! 🙂 Nun müssen wir nicht mehr nach unten klettern, um auf’s Radar zu schauen. Wir brauchen das olle Radar-Gerät gar nicht mehr anstellen, denn es verbraucht viel zu viel Strom. Aber die Sache mit dem AIS ist noch nicht zu 100 % zufriedenstellend abgeschlossen. Wir empfangen zwar die Signale anderer Schiffe in der Nähe, aber wir senden selber nicht, wie unser Steg-Nachbar bestätigt. Wieder begibt sich Thomas auf Fehler-Suche. Nach eingehender Recherche und Beratung kommt er zu dem Schluss, dass es an der Antenne liegen muss. Natürlich sollen die Antennen ersetzt werden, aber das wird erst auf Norderney geschehen, wenn dort der Mast gelegt wird. Vermutlich werden wir jetzt erstmal so starten, haben ja schließlich viele Jahre auch ohne AIS überlebt. Wir können die Signale von anderen Schiffen empfangen, aber nicht selber aussenden. Nicht wirklich schlimm, da wir sowieso 24 Stunden abwechselnd auf Wache sind.
Die oberen Decksluken sind nach wie vor undicht, es leckt immer noch oder schon wieder. Diesem Problem ist auch irgendwie nicht beizukommen. 🙁 Außer mit neuen, modernen Luken …. Würde mir schon sehr gefallen, denn mir fehlt die Kraft, die sperrigen Fenster von innen zu öffnen. Später …. alles auf einmal geht nicht. Da müssen wir ganz klar Prioritäten setzen. Safety first ! Ein neues Rigg kommt an erster Stelle, dann die Erneuerung der Elektronik, bessere Leuchtmittel. Unsere beiden Positionslichter vorne am Bug geben so schlechtes Licht, dass man kaum rot und grün unterscheiden kann. Das ist ja nicht Sinn der Sache, auch die müssen weg. Wir brauchen unbedingt mehr Handläufe zum Festhalten, stabile Einpick-Ösen zum Sichern usw. Bisher sind diese Dinge nur sparsam vorhanden, auf jeden Fall nicht ausreichend für schweres Wetter und extreme Regionen. Es gibt auch nur zwei Winschkurbeln auf dem Boot, eindeutig zu wenig, da eine davon immer am Mast bleibt. Auf dem kleinen Boot hatten wir vier Winschkurbeln und bereuen es jetzt, dass wir die alle an Bord gelassen haben.
Die letzten zwei Tage hatten wir nur Regen in La Coruña. Den letzten Anstrich schaffen wir nicht mehr, wir wollen endlich weiter. Thomas klettert bei strömendem Regen ein letztes Mal in den Mast, um das Rigg zu kontrollieren. Die Radio-Antenne auf dem Top ist abgebrochen. Egal, wir brauchen sowieso kein Radio im Schlafzimmer, das wird ersatzlos gestrichen. Aber wir benötigen unbedingt zwei weitere Maststufen, damit man leichter hinaufklettern kann. Die unterste Maststufe ist auf 1.90 Meter Höhe angebracht, also viel zu hoch für uns kleine Menschen von gerade mal 1.70 Körpergröße. Der steile Weg nach oben führt über den Mastkorb, eine Winsch und den Großbaum zur untersten Stufe. Rutschig und vielleicht auch gefährlich, das soll besser werden.
Tanken müssen wir noch, bevor es endlich losgehen kann. Es gibt in der Marina Seca eine Tanksäule direkt am Steg. Wäre ja ganz praktisch, allerdings haben wir noch nie ein Schiff dort liegen sehen. Das kommt uns doch etwas komisch vor. Da hier überwiegend Einheimische mit ihren Booten ein- und ausfahren, die es ja wissen müssen, lassen wir lieber die Finger von diesem Diesel. Zum Tanken werden wir in die Marina des Real Club Nautico fahren. Der Liegeplatz dort war uns viel zu teuer, aber zum Diesel-Auffüllen ist der offizielle Yacht-Club sicherlich gut geeignet.
Ab Mittwoch soll es nun den richtigen Wind für die Biscaya geben. Etwas umlaufend, oft aus westlicher Richtung, manchmal sogar südlich. Das wird ein ganz neues Erlebnis, wenn wir mal nicht gegenan müssen. 🙂 Start also endgültig am Mittwoch mit Ziel Heimathafen Norderney.
Liebe Frauke, lieber Thomas,
wenn man denkt, man hat alles gut gemacht, tauchen nach kurzer Zeit wieder Schadstellen auf. So etwas ist sehr ärgerlich, Geld und Zeit müssen erneut investiert werden. Ich wünsche euch viel Kraft und Ausdauer, die Schäden zu beheben. Jetzt aber erst einmal gute Fahrt in euren Heimathafen.
Lieben Dank für eure interessanten Berichte und die tollen Fotos.
(Ich warte immer noch auf meinen bestellten Computer!)
Es grüßt euch herzlich Ingrid
Danke, Ingrid. Und ich wünsche dir viel Geduld beim Warten und Einrichten des neuen Computers.
Liebe Grüße sendet dir Frauke von Norderney 🙂