Wir segeln und wandern durch die Welt

Santa Maria / Azoren

Samstag, 27. August. Unser Wecker klingelt um 6.00 Uhr, wir möchten früh los. Grauer Himmel, ruhige See. Nicht genug Wind am Vormittag, viel weniger als vorhergesagt. Außerdem platt von achtern, die Aries will den Kurs wieder nicht halten. Eine Delfinschule von schätzungsweise 50 Tieren begleitet uns. Thomas sieht einen kleinen Wal, den habe ich leider verpasst. Abends zunehmender Wind, auf Nord-West drehend. Ein Reff ins Großsegel, dann wird die Genua verkleinert, schon bald folgt das zweite Reff im Groß. Während der Nacht sportliches Segeln, aber es ist nicht mehr zu befürchten. Nur mit der stark verkleinenerten Genua prescht die Walkabout mit 6-7 Knoten Fahrt durch die stockfinstere Nacht. Annäherung an eine Küste bei Dunkelheit ist immer aufregend, auch wenn man die Gegebenheiten kennt. Ein blinkendes helles Licht, das muss die Ansteuerungstonne sein, die wir auch auf unserem Kartenplotter sehen. Ein rotes Blinksignal, das könnte die linke Hafeneinfahrt markieren. Fehlt noch die grüne Tonne für die rechte Seite der Einfahrt, das können wir noch nicht erkennen. Dafür gibt es voraus ein sehr helles weißes Licht zu sehen. Hier ist kein Leuchtturm und keine Tonne eingezeichnet. Alles sehr irritierend. Man kann überhaupt nicht deuten, was das ist, in welcher Entfernung und ob man es umfahren muss. Zusammen halten wir draußen Ausschau und gucken uns die Augen aus. Ein Fischer ! Genau dieses grellweiße Licht bewegt sich vor uns in Richtung Hafen, verschwindet hinter der Schutzmauer und ist weg. Erst einmal gut …. Wir nähern uns ebenfalls der Hafenmauer, als plötzlich dieses hell erleuchtete Fischerboot wieder herauskommt. Vor der Einfahrt bleibt es stehen und blockiert uns, die wir eigentlich in sicherem Abstand und erst bei Einsicht des weiteren Verlaufes um die Mole einbiegen möchten. Ich ärgere mich über diese unsinnige Gefährdung. Anscheinend ist es den arbeitenden Fischern egal, dass sie uns im Weg liegen, während die ihre Sachen verrichten. Die tun so, als würden wir nicht existieren, obwohl wir natürlich mit Licht und AIS unterwegs sind. Schließlich fahren wir möglichst knapp dran vorbei, auf der linken Seite die Steinmauer, auf der rechten Seite das stehende Fischerboot. Unverschämt. 🙁 Ankunft im Hafen um 23.00 Uhr, das hatten wir eigentlich etwas früher erhofft. 190 Seemeilen sind es geworden von Velas auf São Jorge bis nach Vila do Porto auf Santa Maria.

Den ersten Tag verbummeln wir mit Anmeldung, Aufräumen, Dorf-Erkundung und Einkaufen. Der Wetterbericht für die nächsten Tage ist sehr gut, deswegen haben wir schon bald eine mehrtägige Wanderung geplant. Die große Santa Maria-Runde auf dem GR01 soll es sein, ungefähr 80 Kilometer lang. Einmal haben wir diese Tour im vorigen Jahr  wegen meiner Mittelohrentzündung und beim zweiten Mal wegen Dauerregen abgebrochen. Bei diesem dritten Anlauf sollte es klappen. Wir mögen keine unfertigen Sachen. 😉

Dienstag müssen wir zunächst unseren Platz räumen und in eine andere Box verholen. Kleine Verzögerung, aber um 11.30 Uhr können wir starten. Das Schöne an dieser Umwanderung ist, dass wir direkt vom Hafen aus loslaufen können und in ein paar Tagen aus der anderen Richtung wieder nach Hause kommen. Mit knapp 100 km² Gesamtfläche bietet Santa Maria die idealen Voraussetzungen, um eine längere Tour zu unternehmen. Ein abwechslungsreicher Spaziergang entlang der Küste führt bis zum „Praia Formosa“.

Das ist eindeutig der schönste Sandstrand der Insel. Dort springen wir in die Fluten, glasklares Wasser und gar nicht kalt. Die warme Dusche danach hätte es eigentlich gar nicht gebraucht, aber wir genießen sie trotzdem. 🙂 Auf der Terrasse des Strand-Restaurants sitzt es sich gut im Schatten. Wir bestellen ein „Prato do Dia“, das Tagesmenü. Es gibt „Bacalhau a Brás“, ein Gericht aus Stockfisch, Kartoffeln und Zwiebeln. Ungewöhnlich, aber es schmeckt wirklich lecker. Nach dieser Pause fühlen wir uns gestärkt und erfrischt.

Ein junger Bursche spricht uns an, wir suchen gemeinsam nach dem weiteren Weg. Er stammt aus Holland und hat die 5-Tage-Tour gebucht, alles perfekt organisiert mit Tagesziel an einer Hütte. Bett bezogen, Essen steht auf dem Tisch, trotzdem scheint sein Rucksack genauso groß zu sein wie unserer. In Malbusca endet seine erste Etappe nach knapp 10 Kilometern. Wir machen einen Abstecher in das kleine Dorf, weil es dort einen Laden geben soll. Kalte Getränke werden gewünscht, aber so weit müssen wir gar nicht laufen, weil wir auf dem Weg dahin bereits Wasser aus dem Kühlschrank angeboten bekommen. Ein Mann sitzt auf seiner Veranda vor dem Haus und spricht uns in fabelhaftem Englisch an. Er ist bereits vor 30 Jahren nach Kanada ausgewandert und kommt jedes Jahr für ein paar Wochen, um die Ferien in seinem Elternhaus zu verbringen. Nettes Geplauder, bevor wir uns auf den weiteren Weg machen. Es geht auf den Ponta da Malbusca, einen Hügel direkt über der Küste. Von dort steigen wir durch grünen Dschungel ab, bis wir am Fuße einer Basaltwand stehen. Senkrechte Streifen, die Farbtöne changieren von hellbraun über mittelbraun bis schwarz. Nur noch zwei kleine Froschteiche zeugen davon, dass hier eigentlich ein Wasserfall sein sollte, aber im Moment fließt gar nichts. Der Sommer ist viel zu heiß und trocken. Danach geht es wieder hinauf zum nächsten Hügel. Früher Feierabend, denn wir finden einen ausgesprochen schönen Zeltplatz auf den Klippen. Lange sitzen wir noch draußen mit Blick auf das Meer und den Sonnenuntergang. Wir glauben, einige Wale zu sehen, die knapp unter der Oberfläche treiben. Schlafen Wale so ? Diese großen Meeressäuger haben verschiedene ausgeklügelte Techniken entwickelt, damit sie in ihrem Lebensraum schlafen können. Wale müssen immer wieder in regelmäßigen Abständen an die Luft kommen, das heißt, sie müssen über die Wasseroberfläche auftauchen. Beim Einschlafen begleitet uns ein neues Geräusch : Grillen zirpen laut und ohne Unterbrechung, ganz typisch für Santa Maria. Gelbschnabel-Sturmtaucher nisten offensichtlich nicht in diesen Felswänden. Nur ein einsamer verirrter „Cagarro“ schreit mehrmals um unser Zelt herum und verstummt dann.

Am Himmel steht eine sehr schmale Mondsichel. Nur ein einziges Häuschen ist in weiter Entfernung am gegenüberliegenden Hang zu sehen. Sonst nichts, absolute Einsamkeit, wie wir es mögen. 🙂 Neblig wurde es im Laufe der Nacht, morgens ist das Zelt nass. Ein paar Schafe stehen auf der Wiese nebenan. Schon vor 8.00 Uhr wieder unterwegs, denn wir versuchen, der Sonne zu entgehen. Frühstückspause machen wir am „Ponta do Castelo“, dem südöstlichsten Punkt von Santa Maria. Dort steht der weiße Leuchtturm „Goncalo Velho“. Besichtigung leider erst ab 14.00 Uhr möglich, wir sind viel zu früh. Am Fuße des Leuchtturms liegt die alte Wal-Fabrik, deren Überreste noch gut erhalten sind. Heute ist es eher ein Treffpunkt für Angler und Krebs-Sammler. Nächstes Ziel ist der hübsche Ort „Baia der Maia“ mit Schwimmbecken, Dusche und Terrasse. Die Strandbar hat leider geschlossen, deswegen suchen wir uns eine Bar an der Straße für unseren Kaffee. Steil geht es danach durch vertrocknete Weinberge den Hang hinauf. Wir kommen an einem Wasserfall vorbei, der mehrere Stufen über Felsen nach unten plätschert. In Lapa steht der Wegweiser zur Hütte, die das Ende für die zweite Tagesetappe der organisierten Wandertour bedeutet. Es ist erst Mittagszeit, wir laufen weiter. Unterwegs finden wir reichlich blaue Weintrauben, Brombeeren und Feigen zum Naschen. Nächstes Dorf ist Santo Espirito, dort besuchen wir das Museum. Klein und niedlich. Für 1,- Euro pro Person bekommen wir eine ganz persönliche Führung mit interessanten Erklärungen über das frühere arbeitsreiche Leben auf der Insel. Im Mini-Mercado Braga kaufen wir ein bisschen Brot, Sardinen und Bananen. Damit haben wir bereits ausgesorgt, was den Proviant betrifft. Von nun an wandern wir zwischen Kuhweiden und durch Bambuswald, Hügel aufwärts und wieder hinunter. Ein kurzer Abstecher führt zur „Fonte Clara“, wo wir unsere Flaschen mit frischem Quellwasser füllen.

Nächster Stopp beim Miradouro mit rot-weiß gestreiftem Leuchtturm. Das ist ein Rastplatz mit toller Aussicht auf „Bahia de São Lourenco“ mit seinem Natur-Schwimmbecken. Wir teilen uns unsere Kräfte gut ein, machen viele Pausen, damit wir uns nicht zu sehr strapazieren. Bei der letzten Wanderung auf São Jorge haben wir es etwas übertrieben und tagelang die Quittung in Form von Muskelkater gehabt. Ein letztes Mal steigen wir ab bis auf Meeresniveau. Die Imbissbude am Schwimmbecken hat zu, genau wie die Strandbar am Vormittag. Ist die Saison auf den Azoren vielleicht schon zu Ende ? Tische und Stühle stehen draußen auf der Terrasse. In Deutschland wären die bestimmt angekettet, aber hier können wir unsere mitgebrachten Sachen auspacken und bequem am Picknicktisch essen. Danach führt unser Weg noch einmal supersteil nach oben. Die Suche nach einem Zeltplatz gestaltet sich schwierig. Es gibt keine ebene Fläche, die nicht mit Kuhfaden verunreinigt ist. Ein Denkmal neben dem Wegesrand lässt uns einen Moment innehalten. An dieser Stelle ist im Februar 2018 ein junger Mensch namens Dominique zu Tode gekommen. Da steht eine Art Schrein mit diversen Kleidungsstücken und anderen Erinnerungen, daneben ein Gedenkstein auf Marmor. 🙁 Aufstieg, bis die Waden zwicken. Der Schweiß rinnt in Strömen, obwohl es schon bald 20.00 Uhr ist und die Sonne endlich nicht mehr brennt. Ein sehr gepflegter Aussichtspunkt mit frisch geschnittenem Rasen, überdachtem Tisch, Holzbänken und Mülleimer lädt zum Bleiben für die Nacht ein. Dieser Platz liegt direkt neben der Straße, aber es wird wahrscheinlich Niemanden stören. Nichts los hier, nur wenige Häuser in der Umgebung sind bewohnt, wir sind früh wieder weg und hinterlassen keine Spuren. Grillen-Konzert zum Einschlafen, ein streunender Hund beschwert sich über unsere Anwesenheit, ansonsten herrscht Ruhe.

Wenig Verkehr in der Nacht, ein guter Ort zum Übernachten. Morgens früh ist es noch klar, aber man sieht bereits tiefliegende Wolkenwände von See aus näherkommen. Wir umrunden den nord-östlichen Zipfel der Insel. Am kleinen Leuchtturm von Ponta do Norte haben wir letztes Jahr lange gesessen, heute nehmen wir uns nur ein paar Minuten zum Trinken und Umziehen. Das schlechte Wetter kommt näher, um uns herum zieht dichter Nebel auf. Wenig später beginnt es zu nieseln, dann wird daraus richtiger Regen. Wir kramen die Regenjacken heraus und laufen zügig weiter bis nach Santa Bárbara. Dort gibt es ein nettes kleines Café gegenüber der Kirche, wo wir ein Stündchen unterschlüpfen können. Der kleine Laden nebenan, wo wir unseren Proviant etwas aufstocken möchten, hat geschlossen. Wie gut, dass die Betreiberin des Cafés einen Schlüssel besitzt. Sie lässt uns ein, damit wir Bananen, Fisch und Wurst kaufen können. Sehr nett. 🙂 Nicht weit entfernt von Santa Bárbara liegt ein verwunschener Teich, in dem unzählige Frösche um die Wette hüpfen. „Poco da Pedreira“ ist ein ehemaliger Steinbruch. Eine hohe Wand aus Sandstein begrenzt diese Idylle zur einen Seite, am anderen Ufer befindet sich ein schöner Picknick-Platz. Es regnet inzwischen heftig, wir halten uns nicht lange auf. Anschließend steigen wir ab in eine enge Schlucht, ziemlich rutschig bei diesem Wetter. Der Pfad wird immer schmaler, eine Spur kaum noch zu erkennen. Matschig ist es, mit Steinen durchsetzt und von Kühen zertrampelt. Weiter unten stapfen wir durch ein Bachbett. Uns kommt ein junges Paar entgegen, sehr erstaunlich bei diesen Bedingungen. Schon bei der Begrüßung hören wir den Ami-Slang heraus. Es stellt sich heraus, dass diese Beiden aus New York stammen, genauer gesagt aus Jersey City. Sie wohnen ganz in der Nähe des Liberty State Parks, in dem wir vor Anker lagen. Auf unsere Frage, warum sie denn bei Regen in dieser abgelegenen Gegend durch den Matsch laufen ( sie in Flip-Flops ), bekommen wir von ihm zur Antwort : “ Wegen meiner Frau.“ 😉 Diese sagt, sie sei eine Abenteurerin und wollte unbedingt die Azoren kennenlernen. Ja, und bei Regen im Schlamm mit Flip-Flops spazierengehen. 😉 Dabei schaut sie gar nicht unglücklich oder genervt aus, sondern als ob ihr dieser Ausflug gefällt. 🙂 Nächste interessante Begegnung ist ein Mann, der dem Wetter trotzt und sich mit seinem Hund am Bach die Zeit vertreibt. Wir grüßen zunächst auf portugiesisch, werden dann auf englisch gefragt, wo wir zu Hause sind. Es stellt sich heraus, dass dieser nette Mann aus Polen stammt. Er hat mehrere Jahre auf den Kanaren verbracht, spricht also auch fließend spanisch. Die letzten Jahre lebte er auf dem portugiesischen Festland, seit 4 Tagen ist er jetzt auf Santa Maria und möchte auf den Azoren sesshaft werden. Was für ein außergewöhnlicher Mensch ! Diese Begegnungen mit anderen Leuten sind das Beste an einer längeren Wanderung. Als Autofahrer wären wir nie mit denen ins Gespräch gekommen. 🙂 Gelbe Wände aus Ingwerblüten säumen die Straße. Wilder Ingwer wächst zu beiden Seiten des Weges, ähnlich den Hortensien-Hecken, allerdings stehen die gelben Blüten hier höher als die Bäume sind. In weiten Schleifen windet sich die Route bis zum Pico, mit knapp 600 Metern der höchste Punkt Santa Marias. Der Berg ist hässlich verunstaltet durch zahlreiche Masten und Antennen. Eigentlich liegt der Pico immer im Nebel, heute sogar komplett unter einem Regenvorhang. Wir wandern lange Zeit oben auf dem Grat, bleiben also noch länger in der Höhe. Anschließend führt die große Rund-Wanderung zurück an die Nordküste. Auf einem schmalen Pfad kommen uns fünf Ziegen entgegen und gucken erschrocken. Sie machen auf dem Absatz kehrt und traben zurück in die Richtung, aus der sie gekommen sind. Endlich gibt es eine breitere Stelle, an dem sich die Ziegen den Hang hinauf bewegen und wir aneinander vorbeikommen. Einzige Pause am Nachmittag machen wir an der überdachten Bus-Haltestelle im kleinen Örtchen Bananeiras. An genau der gleichen Stelle haben wir vor etwa einem Jahr auch schon gegessen, nass bis auf die Knochen. Ansonsten kann man bei diesem Wetter eigentlich nur laufen, laufen, laufen. Wir sind schon viele Stunden auf den Beinen, haben gerade die Hütte des 4. Etappenziels passiert. Um 17.00 Uhr hört der Regen auf, gute Chancen, das Zelt trocken aufzubauen.

Die „Baia do Raposo“ liegt ungefähr in der Mitte auf der Nordseite. „Rote Wüste der Azoren“ wird dieses Gebiet genannt. Hier wurde früher rote Tonerde abgebaut, der Lehm klebt zäh an den Schuhen. Anschließend sind es nur noch 6 Kilometer bis nach Anjos. So weit hatten wir gar nicht geplant, aber kalte Getränke, warmes Essen und ein erfrischendes Bad zum Abschluss des Tages sind Motivation genug. Tolle Belohnung für mehr als 30 Kilometer bei Schietwetter. Die Rettungsschwimmer haben schon Feierabend, als wir unsere Runden drehen. Anschließend gibt es Burger mit Pommes, Cola und frisch gezapftes Bier. Auf der Außenterrasse sitzen hauptsächlich portugiesische Gäste, die Bedienung ist gut, es herrscht eine nette Atmosphäre. 🙂 Um 21.00 Uhr ist es dunkel, Zeit zu gehen. Wir müssen noch ein Stück weiter und einen Platz für unser Nachtlager suchen.

Sehr gute Wahl, auf dem Weideland kurz hinter Anjos das Zelt aufzubauen. Morgens haben wir ungehinderten Blick auf den Ozean und auf die größte Azoren-Insel São Miguel. Auf der anderen Seite sieht man nichts als Wiesen und Hügel, gar nicht spektakulär, aber ein angenehmes Erwachen nach einer ruhigen Nacht. Alles ist trocken, es weht ein leichter Wind. Völlig einsam ist es, einfach fantastisch. Nur ein paar glückliche Kühe stehen auf den Wiesen, wohlgenährt mit glänzendem Fell. Die Tiere sind hier deutlich entspannter als in den USA. Thomas sagt : “ Wenn schon Kuh, dann auf den Azoren. “ 😉 Brombeeren zum Frühstück. Dunkel, fast schwarz, süß und saftig. Die Früchte stehen in rauen Mengen entlang unseres Pfades, man kann einfach nicht dran vorbeilaufen. Wir haben nur noch 14 Kilometer vor uns bis zum Ende der Tour. Schöne Pause an den Klippen, wo eine Naturstein-Bank auf Wanderer wartet. Leichter Nieselregen, aber nicht genug, um nass zu werden. Weiter geht es entlang der felsigen Küste um den süd-westlichen Zipfel am Leuchtturm vorbei, der uns bei Nacht den Weg in den Hafen gezeigt hat. Eine Stunde später erreichen wir Vila do Porto und haben damit unsere Santa-Maria-Umwanderung auf dem GR01 endlich vollendet. 80 Kilometer, 2320 Höhenmeter Aufstieg, 3 Nächte im Zelt. Sehr schön und abwechslungsreich, absolut zu empfehlen. 🙂

Die komplette Umwanderung mit insgesamt 5 Etappen kann man auch als Rundum-Sorglos-Paket buchen. Das nennt sich dann „Ilha a Pé“ und bedeutet „Insel zu Fuß“. Die vier Wanderunterkünfte sind ehemalige Schutzhäuschen, die mit Hilfe von traditionellen Methoden und Naturmaterialien umgebaut wurden und den Wanderern einfachen Komfort bieten. Kostenpunkt zu dieser Jahreszeit 740,- € ab Hauptinsel São Miguel. Handtücher, Bettwäsche, Frühstück und Abendessen kann man zusätzlich reservieren, natürlich gegen Aufpreis. Eingerichtet sind die Hütten für bis zu 6 Personen, man weiß also nie, mit wem man den Feierabend teilen wird. Nichts für uns. 😉

2 Kommentare zu “Santa Maria / Azoren

  1. Holger und Carmen

    Hallo, ihr Beiden.

    Heiße Grüße von La Palma. Wir zerfließen hier momentan bei 35 Grad und kaum einem Windhauch in der Marina.

    Ihr seid noch auf den Azoren!? Santa Maria, nicht wahr?
    Auf Madeira haben wir Mäge und Gabriela, ein nettes Schweizer Paar, auf ihrer Joyce kennengelernt. Sie müssten auch bei euch im Hafen sein, oder?
    Liebe Grüße an die beiden, falls ihr sie trefft.

    Wir werden hier noch bis Oktober die Stellung halten. Aplysia muss dann an Land, zum Stopfbuchse wechseln. Und wir müssen nach Deutschland wegen einem neuen Reisepass und der komischen Grunderwerbssteuer für unser Haus.

    Wann beginnt eure Zeit auf La Palma?

    Habt auf jeden Fall noch eine schöne Zeit auf den Azoren und genießt eure tollen Wanderungen bei angenehmen Temperaturen.

    Liebe Grüße,
    Holger und Carmen, SY Aplysia

    1. 871385 Autor des Beitrags

      Toll, euch wiederzusehen !
      Danke für euren spontanen Besuch gestern auf der Walkabout.
      Wir freuen uns auf die Disco-Party morgen Abend – ich zumindest auf’s Tanzen, Thomas und Holger sind wohl eher die ruhigeren Vertreter. 😉
      Nos vemos !