Wir segeln und wandern durch die Welt

Schweiz und Kanaren im Winter 2022-2023

Der Winter ist um. 8 Monate lang war die Walkabout in der Marina Santa Cruz de la Palma festgemacht. Das Gesamtpaket stimmte, es war eine gute Wahl für unseren Langzeit-Aufenthalt. Der Liegeplatz zentral zwischen Busbahnhof und der City mit Fußgängerzone und Einkaufsmöglichkeiten gelegen, die Marina sauber, das Personal nett und hilfsbereit. Natürlich haben wir keinen Winterschlaf gehalten, sondern Stillstand nur für’s Boot. Drei Wochen gemeinsamer Aufenthalt in Deutschland zum Auftakt, in denen es viel zu erledigen und organisieren galt. Besuche bei den Kindern und Enkelkindern, Treffen mit Freunden, Haus und Garten, medizinische Checks, Termin bei der US-Botschaft. Anstrengend, aber durchaus erfolgreich. Wir können die nächsten 10 Jahre mit neuen Reisepässen und frischem US-Visum reisen. 🙂 Thomas sorgt dafür, dass Geld in die Bordkasse kommt. Er arbeitet 5 Monate in der Schweiz, also eine ganze Winter-Saison. Dafür können wir fast alle Teile unserer Wunschliste kaufen, sein verdientes Geld wird komplett ins Boot gesteckt.

Das Berg-Restaurant „Morenia“ liegt in luftiger Höhe von 2550 Metern über dem Meeresspiegel. Jeden Morgen fährt das Personal gemeinsam mit der Gondel nach oben und am Ende des Arbeitstages wieder hinunter nach Saas-Fee. Beeindruckende 1000 Sitzplätze, viel Rennerei, aber der Job macht ihm Spaß. Er kann es noch. 🙂 

Ich verbringe die Winterzeit zum Teil auf La Palma, wo ich den Wanderführer von vorne bis hinten durcharbeite. Zweimal besuche ich Thomas in der Schweiz, außerdem mache ich eine weitere Deutschland-Runde, um meine Lieben zu sehen. Insel-Hopping auf den Kanaren bietet sich an, damit keine Langeweile aufkommt. Ein paar Tage auf Teneriffa, eine Woche Gran Canaria, zum Schluss noch die komplette Insel-Umwanderung auf Gomera. Jede Insel hat ihren eigenen Reiz, ich mag die Abwechslung.

Der Lohn aus der Schweiz ist inzwischen in Ausrüstung umgewandelt, und die gilt es nun zu montieren. Die Aries-Windsteueranlage wird abgebaut, dafür kommt eine Windpilot ans Heck, die Thomas persönlich bei Peter Förthmann in Hamburg abgeholt hat. Ein 25 Kilo Rocna Anker stand auf der Wunschliste, nicht erst seit wir den Erfinder Peter Smith bei uns an Bord zu Gast hatten. Des weiteren gibt es einen Jordan Drouges Series, der als Bremsleine bei Sturm ausgebracht werden kann. Radar und Plotter sind neu, dazu die elektronischen Seekarten für unser zukünftiges Seegebiet. Und das sind nur die wichtigsten Posten, kein Luxus oder Schnick-Schnack, sondern alle Teile dienen ausschließlich der Sicherheit. Es folgen zwei arbeitsreiche Wochen zusammen an Bord, bis ein großer Teil der neuen Sachen eingebaut ist.

Abschiednehmen von La Palma fällt mir etwas schwer, weil ich mich an diesem Ort sehr wohlgefühlt habe. Die Marina Santa Cruz ist über den Winter meine Heimatbasis gewesen, das wohnlich eingerichtete Boot mein Zuhause. Jetzt soll es endlich weitergehen. Auf zu neuen Ufern, aber noch nicht sofort. Zunächst einmal werden wir in bekanntes Gebiet segeln. Unser nächstes Ziel ist die Inselgruppe der Azoren, nun schon zum dritten Mal. Wir möchten uns dort mit unseren Freunden von der Marik treffen, bevor die Segelrouten sich endgültig trennen.